Donnerstag, 16. April 2009

wenn einer eine Reise macht...

... kann er was erzählen ;-)

Ich war bei der Bewältigung der 1014 km Mittelpunkt eines Thrillers, der aus der Feder von Herrn Grisham stammen hätte können.

Die Anreise zum Flughafen in Hamburg per Bahn bedeutet: Oldenburg - Bremen - Hamburg Hauptbahnhof - Hamburg Flughafen. Also 3x umsteigen. Dauer je nach Zugverbindung 2-3,5 Stunden. Kosten je nach Zugverbindung: 20-31€

Da das Wochenende ausgesprochen harmonisch und angenehm war, entschloß ich mich, den IC um 31€ zu nehmen. Geplante Ankunftszeit in Hamburg-Airport 18.39, Abflug 20.10. Also alles bestens! Wäre da nicht in Bremen der Bahnhof mit 10000den Menschen überschwemmt, die zwischen Bahngleisen hektisch hin und herlaufen und immer wieder sehr angestrengt versuchen, die nicht zu verstehenden Durchsagen doch zu entschlüsseln.

Das einzige, was ich verstand, war: Hamburg Altona. Ja, genau! Der IC entfiel wegen einem Böschungsbrand und keiner wußte, wie es weitergeht. Oh oh! Ich sah bereits meinen Abflug gefährdet.

Die genauen Wortwechsel zwischen mir und den Bahnhofsangestellten erspare ich mir jetzt - zu sehr würde dies nochmals beim "Durchleben" meine immer noch stark angegriffenen Nerven belasten. Tatsache ist, die noch unwahrscheinliche Möglichkeit nach Hamburg zu kommen, ist der nächste Regionalzug (für den ich also bereits 11 € zuviel bezahlt hatte), der bereits mit weiteren 30 min Verspätung angezeigt wird. Voraussichtliche Fahrtdauer ungewiss, da alle Züge umgeleitet werden und es dadurch zu zusätzlichen Verzögerungen kommen kann.

Ich schnappte nach Luft und musste völlig verblüfft feststellen, dass man in Deutschland von einem ausländischen Handy (das wirklich regulär über Roaming in ein deutsches Mobilfunknetz eingeloggt ist) NICHT die Telefonauskunft anrufen kann. Grrrr! Nordmann machte Lufthansa in Hamburg ausfindig und ich telefonierte. Bis wann könnte ich denn noch auf den Flug, wenn die Sporttasche als Handgepäck durchgeht? 19.45 am Gate....

Das wird sch.. knapp. Die nette Dame versuchte mich dann telefonisch einzuchecken. No chance! Das passiert, wenn der Flug von zwei Fluglinien durchgeführt wird. Ich war augenscheinlich dem Aua-Sektor zugewiesen dh. nur die Aua kann mich einchecken.

Neue Telefonnummer, die mich nach Wien leitet. Aha! Wenn man aber glauben sollte, die Aua hilft ihren Landfrauen... weit gefehlt! Telefonisch einchecken geht aus Wien nicht. Argghhh!!!

Endlich setzt sich der Bummelzug in Bewegung - stickig, heiss, kein Sitzplatz. Die Zugbegleiterin erbarmt sich meiner und läßt sich dann doch zu einer ganz vorsichtigen Aussage hinreissen: es könnte sein, wenn sonst nichts mehr passiert, dass der Zug um 19.14 in Hamburg Hauptbahnhof ankommt.

Ich überschlage die Zeiten und stelle zum xten Mal fest: das wird sch.. knapp! Nochmals Telefonat mit der Aua, doch die dt. Bahn verwehrt mir eine vernünftige Telefonverbindung - sie mag einfach keine Mobilfunknetze! gggrrr.... Aber diese Dame der Aua war echt entgegenkommend und dachte mit... schrieb mir eine SMS, sie würde mich telefonisch einchecken und mir die Boardingcard aufs Handy schicken. ???!!! Wie bitte? Tatsächlich - ich erhielt eine SMS mit einem Internetlink, der dann auf meine elektronische Boardingkarte verwies. Wow! Aber... geht es sich aus, dass ich diese überhaupt nützen kann?

Ankunft in Hamburg 19.16 - die nächste Sbahn geht in 4 Minuten, die aber 20 min zum Flughafen braucht.... oh oh oh... ich stöhne und sortiere gleich meine Flüssigkeiten im Handgepäck.

Nein, der Sicherheitsdienst gibt mir keine Plastiktüten für die Sachen - ich muss noch zu einem Automaten und diese um 1€ kaufen! Das darf es doch nicht geben! Dann schlag ich auch noch an - NEEEEIIIINNN!!!! Eine genervte Beamtin suchte mich in Zeitlupentempo ab. Mein Blick wird immer hektischer!

Dann eine weitere, die gerade meine Handtasche öffnen will - nicht mit mir! "Was ist??? Ich muß zum Flieger!! Stimmt was nicht?" "Oh, Sie sind das?"......... Was will mir die Tussi sagen? Ich schiebe meine nicht wirklich entwickelte Neugierde in diesem Moment weg, schnappe die Tasche und laufe quasi um meinen Flug.

Eh klar, das Gate ist am anderen Ende des Flughafens - mein linker Knöchel schmerzt. Trotz Humpeln renne ich weiter. Last Call!

Ich schnaufe, keuche und denk mir, ich renn doch eh schon! Noch einmal um die Ecke biegen, dabei fast ausrutschen und ich bin die vorletzte am Gate mit dem Sonderbus. Der Scanner akzeptiert die Boardingkarte und ich fasse es nicht - tatsächlich geschafft! Ich ringe nach Luft, bin völlig durchgeschwitzt und die Stewardess spricht mich fragend mit: "Frau Nehalennia?" an. Ich stammel keuchend eine Entschuldigung und die Gute winkte ab. Sie freut sich, dass ich es noch geschafft habe, im System wäre alles hinterlegt gewesen und sie habe sich erlaubt, mich umzusetzen, damit ich nicht so abgehetzt auf einem Mittelsitz eingequetscht sitze.

??? Bin ich an Atemversagen gestorben??? Ich starre den roten Engel an, nehme dankbar das gereichte Wasser und bin verwirrt. Wow - das nenn ich Kundenservice!

An dieser Stelle ein 3faches Hoch auf die Mitarbeiter der Lufthansa und Aua, dagegen die saure Zitrone für die Bediensteten der DB. Ich dachte ja, nur bei uns wäre die Bahn und die Mobilfunknetze ein Desaster - ich wurde eines besseren belehrt!

Noch eine nette Begebenheit am Rande: der Co-Pilot war Harry Reithofer!

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