niveauloses Blattl?
Seit heute ist in Wien die Kurzparkzonenausweitung. Nein, ich reg mich nicht mehr darüber auf. Sonst würde dieser Beitrag meinen Speicherplatz auf twoday sprengen ;-)
Doch neugierig schaute ich heute in die online-Tageszeitungen, weil ich schon sooo auf die Kommentare gespannt war.
Der Standard (durchaus gehobene Zeitung) mit leicht ökologischen Einschlag: uff, bei einem Artikel, der heute morgen erschien, gab es eben 1788 Kommentare. Nicht schlecht! Gefühlt liegt die sonstige durchschnittliche Anzahl weit drunter. Aber vielmehr erschreckte mich der Stil. Hasserfüllt, polemisch, egozentriert. Autofahrer-gegen Radfahrer und umgekehrt, Bezirke gegeneinander und die nun weniger Autos in der Gasse haben rieben sich die Hände.
Nun gut, die Presse - ein traditionelles, gehobenes Blatt, sehr konservativ. 94 Kommentare. Hier geht es hauptsächlich gegen Pendler und ausländische Kennzeichen. Auch hier der Stil - wow! Mein Lieblingskommentar: "Genau.Zahlen sollen ruhig die anderen.Sans auf Drogen? " Hätt ich der Zielgruppe der Presse nicht zugetraut.
Kurier: eher rot, für mich punkto Niveau an der 3. Stelle. Die Überschrift überrascht mich nicht ("Schlacht um Parkplätze an Bezirksgrenzen") - 84 Kommentare, davon eines: "Es tobt eine "Schlacht". Lieber Kurier, ist das nicht ein wenig übertrieben?" ok, das mit "halt die Fr**se" hab ich mal als einziges überlesen.
Gehen wir weiter in der Hierarchie: Die Krone - rot, vor 20 Jahren mit der Bi*d vergleichbar. Ich muß echt den Beitrag suchen... eh klar, bei einer rot-grün Regierung. Aber die Kommentare? 443. ok, ich hab jetzt nicht alle gelesen. Zum Teil auch bedingt durch die flexible Rechtschreibung. Und stellenweise ging es um Ausländer. Aber größtenteils geschlossen gegen die Entscheidung und keine Beschimpfungen untereinander. Eher Aufruf zu geschlossenen Ungehorsam.
Österreich: die jetztige "B*ld" - nun ja.. da gibts gleich gar keinen Artikel darüber. Zumindest fand ich ihn, trotz ehrlicher Anstrengung, gar nicht.
Gratis-U-Bahn Zeitung (aus demselben Haus wie "Österreich"): Headline für Wien: "Zoo wählt schönes Tier".... dann doch ein Artikel: 8 Kommentare.... gute Rechtschreibung, einige gegen die Regierung und dann noch 1 pro Argument, 1 contra.
Was ist nun das Fazit? Lesen bildungsärmere Zielgruppen weniger Zeitung oder nur weniger online-Zeitung? Oder sind diese weniger kritisch? Oder sind sie obrigkeitshörig? Oder resignierend? Oder sie lesen alle nur noch die Foren vom Standard, wo sich alle verbal die Köpfe einschlagen? I do not know...
Aber heute gelernt: die Kurzparkzonenerweiterung bringt der Stadt 5 Mio im Jahr, die homepage des Lebensministeriums (oh ja, das ist die domain des Bundesministeriums für Land- und Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft) kostete 4,4 Mio. Na dann!
ggrrr.. und jetzt kann ich es doch nicht lassen: Glauben alle wirklich, dass sich durch Verdrängung irgendwas weniger wird (es ändert sich nur der Ort.....)
Doch neugierig schaute ich heute in die online-Tageszeitungen, weil ich schon sooo auf die Kommentare gespannt war.
Der Standard (durchaus gehobene Zeitung) mit leicht ökologischen Einschlag: uff, bei einem Artikel, der heute morgen erschien, gab es eben 1788 Kommentare. Nicht schlecht! Gefühlt liegt die sonstige durchschnittliche Anzahl weit drunter. Aber vielmehr erschreckte mich der Stil. Hasserfüllt, polemisch, egozentriert. Autofahrer-gegen Radfahrer und umgekehrt, Bezirke gegeneinander und die nun weniger Autos in der Gasse haben rieben sich die Hände.
Nun gut, die Presse - ein traditionelles, gehobenes Blatt, sehr konservativ. 94 Kommentare. Hier geht es hauptsächlich gegen Pendler und ausländische Kennzeichen. Auch hier der Stil - wow! Mein Lieblingskommentar: "Genau.Zahlen sollen ruhig die anderen.Sans auf Drogen? " Hätt ich der Zielgruppe der Presse nicht zugetraut.
Kurier: eher rot, für mich punkto Niveau an der 3. Stelle. Die Überschrift überrascht mich nicht ("Schlacht um Parkplätze an Bezirksgrenzen") - 84 Kommentare, davon eines: "Es tobt eine "Schlacht". Lieber Kurier, ist das nicht ein wenig übertrieben?" ok, das mit "halt die Fr**se" hab ich mal als einziges überlesen.
Gehen wir weiter in der Hierarchie: Die Krone - rot, vor 20 Jahren mit der Bi*d vergleichbar. Ich muß echt den Beitrag suchen... eh klar, bei einer rot-grün Regierung. Aber die Kommentare? 443. ok, ich hab jetzt nicht alle gelesen. Zum Teil auch bedingt durch die flexible Rechtschreibung. Und stellenweise ging es um Ausländer. Aber größtenteils geschlossen gegen die Entscheidung und keine Beschimpfungen untereinander. Eher Aufruf zu geschlossenen Ungehorsam.
Österreich: die jetztige "B*ld" - nun ja.. da gibts gleich gar keinen Artikel darüber. Zumindest fand ich ihn, trotz ehrlicher Anstrengung, gar nicht.
Gratis-U-Bahn Zeitung (aus demselben Haus wie "Österreich"): Headline für Wien: "Zoo wählt schönes Tier".... dann doch ein Artikel: 8 Kommentare.... gute Rechtschreibung, einige gegen die Regierung und dann noch 1 pro Argument, 1 contra.
Was ist nun das Fazit? Lesen bildungsärmere Zielgruppen weniger Zeitung oder nur weniger online-Zeitung? Oder sind diese weniger kritisch? Oder sind sie obrigkeitshörig? Oder resignierend? Oder sie lesen alle nur noch die Foren vom Standard, wo sich alle verbal die Köpfe einschlagen? I do not know...
Aber heute gelernt: die Kurzparkzonenerweiterung bringt der Stadt 5 Mio im Jahr, die homepage des Lebensministeriums (oh ja, das ist die domain des Bundesministeriums für Land- und Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft) kostete 4,4 Mio. Na dann!
ggrrr.. und jetzt kann ich es doch nicht lassen: Glauben alle wirklich, dass sich durch Verdrängung irgendwas weniger wird (es ändert sich nur der Ort.....)
Nehalennia - 1. Okt, 22:45