beamen...

... wär doch die einzig vernünftige Alternative!

Nicht nur wegen dem Nordmann im Nordland... Kurzfristig betrachtet wegen der an Abenteuer grenzenden Anreise zum laufenden Projekt. (Kluge Tippgeber lesen zuerst frühere Beiträge, bevor sie mir Alternativen anbieten)

Entgegen aller Befürchtungen klappt die Anreise des morgens per Froscherl erstaunlich gut. Na gut, bin ja antizyklisch unterwegs. Aber... hm... bedeutet das nicht, dass ich damit automatisch auch antizyklisch am Heimweg unterwegs wäre?

Der nun schon fast monatelange Praxistest bei wirklich fast jedem Naturschauspiel beweist das Gegenteil.

Somit plane ich von Haus aus für die Anreise zu einem Folgemeeting (im Anschluß an 10 Stunden Arbeiten) immer +100%. Schließlich ist ja Pünktlichkeit auch das erste Anzeichen von Professionalität.

Ich reise also aus dem Süden Richtung Hauptstadt. 17.00 Uhr. Kaum biege ich auf die Bundesstraße ein, bin ich über die Anzahl der gesichteten LKWs, aber vor allem über den Anblick ihrer Manöver entsetzt. Gezuckelte 45kmh hinter einem schleichenden LKW auf einer Bundesstraße außerhalb des Ortsgebiets, die in einem abrupten Bremsmanöver enden, da gerade ein Sattelschlepper vor dem LKW quer über der Bundesstraße steht.

Ein tiefer Seufzer. Multitaskingfähig versuche ich zu erkennen, was sich da abspielt und gleichzeitig wäge ich Ausweichrouten ab. Oh! Da ist gar kein Unfall - der Sattelschlepper versucht nur eben rückwärts in eine gefühlte 2,5 m breite Einfahrt zurückzuschieben.

Positiv denken! Ich glättete die Stirnrunzeln und versuchte mich in kindlicher Neugierde. Na bitte, es geht weiter! Bei der Ampel vor der Autobahn eine durchaus beeindruckende Kolonne. Ah... die Spinatwachtel stehen daneben und versuchen den Verkehr zu regeln. Dass das schief geht, ist eh klar.

Die Autobahn mit den 75kmh Fahrern auf der linken Spur kostete mich ein Lächeln. Schließlich beherrsche ich mittlerweile den alltäglichen Spurslalom fast mit geschlossenen Augen: 120m in der 2. Spur, dann für 600m in die 1., gefolgt von einem Zug auf die linke Spur für 150m, schrittweise wieder zurück in die 1., aus der ich allerdings nach 800m wieder in die 2. muß. Dann beginnt das Spiel von vorne.

Die Sonne scheint, es geht so halbwegs zügig, die Stauwarnung für die Stadtautobahn belächle ich. Erst letzten Donnerstag stand ich dort, heute gehts aber in eine andere Richtung. Der Blick auf die Uhr läßt mich fast mir selbst auf die Schulter klopfen.

Auf dem Zubringer zur Ausfahrt wird es merklich langsamer. Na egal - da halten sich wieder viele an die Höchstgeschwindigkeit -20kmh. Doch dann: Stillstand. ähm....? Wie bitte? Ich habe doch extra Verkehrsfunk und Stautafeln bewußt wahrgenommen.

Ich lechze nach einer Zigarette - doch nicht im Froscherl...!

Aber: Frau ist flexibel... gut, dann eben anders. Bis zur nächsten UBahn sinds.. ähm... 3 km. Parkplätze sind zwar dauerbelegt, aber das wird schon (insgeheim formuliere ich, ja ich gestehe, einen Wunsch ans Universum). Außerdem ist man ja mit den Öffis schneller. Ich muß nur noch in einer halbwegs annehmbaren Zeit dorthin kommen.

Dank der 100% Aufschlagskalkulation punkto Zeit schaff ich es zur U-Bahn. Ich hab also für Parkplatzsuche, 3 Stationen, 1x umsteigen, 2 Stationen 35 min Zeit, um immer noch völlig professionell zu wirken.

Bei der letzten Ampel flehe ich das Universum an. Vor mir befindet sich eine Autowüste. Nein, keine Gegend OHNE Autos, sondern eine Wüste aus Autos! Dann halte ich die Autoschlange auf, weil ich mich mit 10 kmh in das Parkplatzrondeau begebe, nur damit ich ja keinen Parkplatz übersehe.

Da, ein Engel! Danke, liebes Universum!! DANKE, DANKE! Fast stürze ich mich zu Boden, um mich vor Dankbarkeit niederzuknien (aber ich sitz ja immer noch im Auto). Dieser Engel deutete mir, ich solle ihm folgen, er würde wegfahren. Hach, alles gerettet!! Ich schiebe retour, bedanke mich durchs offene Fenster überschwenglich, er lacht und erwidert "weil ich ihr Auto so entzückend finde". Fast werfe ich ihm eine Kusshand zu.

Exkurs: böse Männer meinten heute noch, ich könne Männersignale nicht richtig decodieren - pah! Glaube ich nicht. Und selbst wenn: 1. kein Interesse und 2. dann wär die Masche gar nicht die schlechteste! ;-)

Zurück zu meinem Zeit- und Fortbewegungsthema: noch 28 min für 3 Stationen, 1x umsteigen, 2 Stationen. Hach, Fahrschein habe ich auch, also dann! Ab jetzt ist tief durchatmen und geistige Vorbereitung angesagt!

Am Bahnsteig weht ein eisiger Nordwestwind (danke, Nordmann!), der mich ans Segeln denken läßt. Somit nahm ich die Anzeigetafeln nicht wahr: die nächste U-Bahn fährt in 14 min.

Erst die blecherne Bahnsteigstimme holte mich in Zeitstreß zurück: Aufgrund von Betriebsstörungen kommt es zu unregelmäßigen Fahrintervallen.

Fast schluchzte ich auf - wieso ich!! Wieso IMMER, wenn ich mit der U-Bahn fahre??? Wieso immer im Hauptverkehr????

Ergebnis: ich rief den Auftraggeber an, hoffte, er würde mich - trotz des Lärms des Windes und der in die andere Richtung fahrende U-Bahn dennoch verstehen und erreichte mein Ziel mit 20 min Verspätung!

Das ergibt 80 min für 20km außerhalb des Stadtgebiets und 3 km im Stadtgebiet sowie 6 Stationen mit der Ubahn. Ich sags ja: Beamen wär die Lösung!

Die restliche Heimfahrt per Ubahn und den Erlebnissen wie Stadtmusikanten IN der Ubahn neben meinem linken Ohr, die meinen genervten und verständnislosen Gesichtsausdruck falsch "decodierten" und kaum abzuwimmeln waren, sowie 40min Heimfahrt, völlig erfrorener Körperaggregatszustand und der wenig verlockenden Aussicht, morgen erstmals öffentlich zu meinem Froscherl zu fahren - all das erwähne ich erst gar nicht in Details

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