KTC oder der Chaos - Mann

"wer Ordnung hält, sich nur zu faul zum Suchen" - dieses Mantra reden sich Chaoten ständig ein. Ein weiteres Mantra "ich hab mein eigenes System, ich finde alles"...

Wie oft hörte man diese Sätze von mir selbst. Wieviele Minuten meines Lebens hab ich völlig hysterisch nach irgendetwas gesucht. Doch insgeheim beneidete ich immer monkähnliche Züge, wie sie zB die Klane hat. Oder der Kärtner - ein Griff und sie halten das gesuchte in Händen.

Beneidenswert! Ein heheres Ziel, das ich aber mit genügend Selbstreflexion nie erreichen werde - ich kenne meine Grenzen. Dennoch hab ich in den letzten Monaten mein Chaos doch merklich reduziert... Auf Reisen bin ich mittlerweile so organisiert, daß ich selbst die kleinsten Reiseutensilien (wie USB stick, Gummiband) auf Anhieb finde. Mit geschlossenen Augen weiß ich, wo was liegt und kann den Ort zentimentergenau beschreiben.

Umso mehr nervte KTC. Wo immer er hinkommt, er verbreitet Chaos. Man stelle sich ein komplett aufgeräumtes, geputztes Boot vor, in dessen Salon man nichts herumliegen sieht. 3 Min nachdem er das Schiff betrat, sieht man weder etwas vom Tisch, noch vom Navitisch, von der Sitzbank ganz zu schweigen.

Wann immer man ein herrenloses Handtuch oder T-Shirt (noch schlimmer: Socken) findet, man werfe es am besten unter den Tisch auf den immer größer werdenden Haufen, der schlußendlich alles unter sich begräbt. (Memo an mich selbst: reise mit ihm nur in Gegenden, wo man sich hauptsächlich auf Deck aufhält, eine Nordseetour ist mit ihm schlicht und ergreifend undenkbar)

Dieses Mal schoß er allerdings den Vogel ab. Irgendwo mußten wir doch noch Wasserflaschen haben. Gut, wir waren 10 Personen, aber wir haben doch nie 30l in 2 Tagen vertrunken (nicht mal, wenn man das Bier dazurechnet)... Die Flaschen blieben verschollen.

Es gab eine fancy-dress Party bei der wir teilnahmen. Wir hatten sogar Kostüme. Dunkle Kutten und eine weiße venezianische Maske. 8 Stück (die 2 Westösterreicher stießen ja unvorhergesehen zu uns). Eine Stunde vor der Party brach die Panik aus - Suchhunde hätten wir gebraucht. Es fanden sich nämlich nur noch 5 Kutten...! Das darf es doch nicht geben! Wir stellen das Schiff auf den Kopf, versuchten dabei, sein Chaos gleich zu minimieren... keine Kutten, dafür 10l Wasserflaschen, die unter diesem Haufen begraben waren! Jetzt konnten wir wahrlich in Wasser baden! Dank dem Nachkauf hatten wir nämlich plötzlich 30l für die restlichen 2 Tage!

Die Kutten dagegen blieben verschollen... Nun muß man sagen, daß an Bord alles, was raufkam, normalerweise irgendwann wieder auftaucht. Wir witzelten noch "wirst sehen, die sind im Spi-Sack - der ebenso durchforsten wurde, aber in 114m2 Stoff, die man auf 8m2 Fläche durchsucht, kann einem schon mal was durchrutschen - die Kutten tauchen morgen bei der Wettfahrt auf, wenn wir den Spi setzen".... ha, ha... sie blieben verschwunden - bis zum Schluß! Wir wetteten bereits, die Kutten wären in Wien geblieben, allerdings fand sich niemand, der dagegen halten wollte.... So kamen wir Mädels dazu, mit dunklen Leintüchern (!) statt Kutten auf die Bühne zu müssen - warum mach ich mich eigentlich so zum Narren??

Frage an uns alle: warum überlassen wir eigentlich ihm manches in seiner Obhut? Sinnlos!

Allerdings: daß sein Paß in seiner Obhut ist, ist ja durchaus normal.... sollten wir auch ändern! 2 Tage vor Abfahrt (wir gaben ein Boot zurück, wechselten auf das Schlafschiff) suchte KTC seinen Paß.

Er sah ihn quasi noch vor sich. Im Schapp hinterm Navi-tisch. Nun gut, das Boot war bereits wieder auf dem Weg nach Bodrum.... Die Jungs, sehr freundlich und serviceorientiert, kamen glatt wieder zurück. Er ging auf das Boot, suchte (großer Fehler: alleine!) - nichts!

Dann rief er den Rest der Mannschaft, die Zwischenstop in Istanbul hatte, an. Er sehe vor seinem Auge, wie er den Paß in die weiße Mappe gab - die aber leider beim Techniker im aufgegebenen Fluggepäck ist. Der Techniker, eine Seele von einem Menschen, brachte die Turkish Airline dazu, ihn vor Beladen des Flugzeuges am Flugfeld in seine Tasche schauen zu lassen.... Nichts!

In der Zwischenzeit telefonierte ich bereits mit der österreichischen Botschaft und dem Flughafen Dalaman.

Dann sah er den Paß in seinen Sachen versteckt.... Wir durchsuchten selbst die älteste Socke (und dieses Dufterlebnis schildere ich jetzt nicht weiter) - Nichts! Trotz dreimaliger Wiederholung (die Socken wurden noch immer zu wenig gelüftet)

Sein Auge (wohl noch etwas betrunken von der Abschiedsfeier) sah den Paß als nächstes im Müll - da hörte die Hilfsbereitschaft auf! Und sein Auge lichtete sich angesichts der Tatsache, alleine den Müll durchwühlen zu müssen.... Dann wurde sein Hirn benommen (wohl vom Duft seiner Socken) - er verdächtigte die bereits abgereiste Mannschaft, den Paß eingesteckt zu haben. Ja klar!

Ich muß nicht weiters schildern, wie sehr ich in Istanbul angespannt war, als wir quer durch die Stadt in unserem 4 stündigen Aufenthalt mit dem Taxi sausten, um einen Notpass zu organisieren. Istanbul - Verkehr - klingelt es hier bei irgendjemanden?? Genau - dort gibt es keinen Verkehr, sondern ausschließlich Stop.... Furchtbar!

Und da frag ich mich doch ernsthaft, wie ich, ohnehin chaotisch genug, dazukomme, mit so einem Menschen konfrontiert zu sein, der das alles auch noch ausgesprochen witzig findet!

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