Freitag, 20. Februar 2009

Autsch...

Was den Norden betrifft, hab ich nur noch ganz selten das Gefühl, dass ich mir hier die Finger verbrennen könnte. Dieses Empfinden hat so gut wie nichts mit der Person des Nordens zu tun, sondern vielmehr mit meiner Skepsis. Da muss einfach ein Fehler sein!

Und nun hab ich mir die Finger verbrannt, nein, eigentlich gleich die rechte Hand. Und ich gestehe, es tut weh. Wie kann man nur so unvorsichtig sein! Wenn man mit dem Feuer spielt, muss man auch damit rechnen, daß man sich wehtut. Selbst Strohfeuer können Brandmale hinterlassen. In meinem Alter muss man das doch wissen.... nur der falsch angesiedelte jugendliche Leichtsinn riß mich mit...

In diesem Fall ist ein ordentliches Brandmal. So hübsch mit Brandblase, die bereits aufgegangen ist und ständig pocht.

Was passiert ist? Ich telefonierte mit dem Nordmann über Skype. Wir verbringen tatsächlich Stunden auf diese Art. Lachen, flirten, plaudern, diskutieren. Eine Diskussion. Worüber? Gute Frage... ein Wort ergab das andere. Meine südländische Mentalität schlug durch. Fast stakkatohaft brachte ich Argument über Argument. Und nachdem ich nicht aus meiner Haut raus kann, ging mein Temperament mit mir durch. Ich fuchtelte wild mit meinen Händen - schließlich kann Gestik ja doch die Kraft der Argumente unterstreichen. Dass der Nordmann meine Gestik ja gar nicht mitbekam - ich habe keine webcam - entging mir in der Dynamik der Situation.

Notiz an mich selbst: atme bei der nächsten Diskussion erstmals tief durch und beruhige dich. Gelingt dies nicht, dann stelle bitte zuerst die Pfanne mit den Scampis weit, weit weg. Unterdrücke den Impuls, die Pfanne mit der linken vom Herd zu nehmen (ich musste dieses Argument noch anbringen und andernfalls wären die Scampis verbrannt). Gelingt dies auch nicht, stelle sie einfach woanders hin und behalte sie NICHT in der linken Hand. Letzter Hinweis: kannst du nichts davon verhindern, dann fuchel wenigstens nicht mit der rechten Hand irgendwelche Gestiken, die eh keiner sieht!

Fazit: ich berührte ganz kurz (Millisekunden) mit dem Handrücken (zwischen Daumen und Zeigefinger) den Pfannenrand, fluchte, hielt dann die Hand lange unter Wasser. Nun ziert ein 3cm langes, 0,5 cm breites Brandmal meinen rechten Handrücken. Die Blase ging bereits auf und die Stelle ist knallrot und pocht fröhlich vor sich hin.... gggrrr

Wie gut, daß ich bereits vor 15 Jahren den Traum des Handmodels aufgeben musste, da ich am linken Handrücken eine V-ähnliche Narbe von der Lufthansa geschenkt bekam. Bei dieser Brandwunde wird ziemlich sicher auch eine Narbe zurückbleiben - gibt es auch Handnarben-Models?

Motivation

In HR Belangen ist der Ruf nach Mitarbeitermotivation immer sehr, sehr groß. Zu Recht! Ein Unternehmen ist nur so gut wie die Mitarbeiter samt ihrer Motivation.

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass man "von Außen" nur schwer Mitarbeiter tatsächlich motivieren kann. Daher halte ich von den klassischen Motivationsprogrammen und -trainings genau nichts.

Incentives, Geld als Motivationsmittel sind denkbar ungeeignet. Incentives werden in einer affenartigen Geschwindigkeit tatsächlich als Normalität angesehen (spätestens in einem Jahr), eine vernünftige Bezahlung ist Grundvoraussetzung für ein Arbeitsverhältnis.

Aus meiner Sicht ist tatsächlich ausschließlich "intrinsische" Motivation mittelfristig dauerhaft. Motivation, die aus einem selbst kommt.

Dh jetzt aber nicht, daß sich jede Führungskraft entspannt im Chefsessel zurücklehnen kann, da sie ohnehin "nur" auf die intrinsische Motivation der Mitarbeiter bauen kann. Ganz falsch! Einer der Grundpfeiler ist: "Demotiviere deine Mitarbeiter nicht". Der aufmerksame Leser sieht sofort die Negativformulierung. Genau. Ich stehe zu ihr, da sie einen anderen Inhalt transportiert als die Positivformulierung. Und so lapidar dieser Satz klingt, so schwierig ist er oftmals umzusetzen.

Außerdem ist Vision, Zielvorgabe, Sinnstiftung, aber auch Lob ein Grundpfeiler in der Mitarbeitermotivation.

Lob... 3 Buchstaben und doch so schwer. Manche Mitarbeiter brauchen ständig Lob, manche viel weniger. Immer gilt die Grundregel: approbriate! Passend für den Mitarbeiter (das er es annehmen kann und es aber tatsächlich als Lob empfindet) und passend für das Umfeld. Keine leichte Gratwanderung!

Lob... ich persönlich kann mit Lob nur schwer umgehen. Vieles ist für mich selbstverständlich und dann versteh ich Lobeshymnen für diese Kleinigkeit nicht. So entschieden viele meiner Führungskräften, dass die Gute eh kein Lob braucht - sie ist auch so motiviert.

Lob.. ich brauche es nicht zwangsläufig, aber ehrlicherweise hör ich es schon dann und wann gerne. In 9,5 Jahren hörte ich 5x mal ein Lob. Das 1. war so lächerlich, daß ich tagelang irritiert in den Gängen rumlief. Mich für eine excel-Tabelle zu loben erschien mir nur abstrus. Die Daten der 3 folgenden Lobe wurden mit Leuchtstift auf meiner Pinwand dokumentiert. Hintergrund: dieser Chef meinte, es wäre Lob genug, wenn er nicht brüllen würde. Ich brauche nicht weiters erwähnen, dass er früher mal beim Verein des Bundesheeres war ;-) Das 5. Lob war passend und angemessen und fand 3 Jahre vor meinen Austritt statt.

5x lobende Worte in 9,5 Jahren - also ca alle 2 Jahre.

Dh ich hab diese Woche bereits das Soll der nächsten 6 Jahre erfüllt. Meine Ansprechpartner bei S überschlagen sich vor Dankbarkeit und ehrlicher Freude/Begeisterung, wie ich Dinge abwickel. Und eben telefonierte ich mit einem Kandidaten, dem ich bereits einen Vertrag angeboten habe. Seine Beschreibung, wie er mich in meiner Art, in meinem Auftreten erlebt, ließ mich fast rot werden.

Und ich gebe zu, es tut einfach gut!!

Infoabend

Seit 9 Monaten bereite ich mit der Schamanin ein Training für Teamentwicklung vor. Nicht ständig, aber immer wieder. Was mir und ihr aber jeher schwer fällt, ist die Vermarktung des Ganzen.

Ein Folder auf der Boatshow, ein Folder hier.

Gestern ein Infoabend für mögliche Kunden, in den ehrwürdigen (Haus aus der Monarchie) aber eiskalten Hallen der Schamanin. Mit von der Partie ihr Lover, nennen wir ihn mal den Pseudo-Intellektuellen (abgekürzt PI).

Die Vorbereitungszeit am Freitag überzogen die beiden nicht nur, sondern brachten meine angespannten Nerven zu Geräuschen, die denen einer malträtierten Geige ähnelten. Ich hab durchaus für Beziehungsprobleme Verständnis (Schamanin und PI sind ein Paar), aber diese haben so gar nichts im beruflichen Umfeld verloren. Ja, ich weiß, es menschelt nun mal - aber doch bitte nicht in meiner Gegenwart!

Und wenn nicht, dann bitte Frontalangriffe, offensichtlicher Krieg, aber die Eiseskälte des kalten Krieges (dagegen war USA und UdSSR ja richtig karibisch heiss angehaucht) ließ mich fast zur Eisprinzessin erstarren. Übel, sag ich euch!

Das Ganze mit einer Freundlichkeit übertüncht, von einem verzogenen Gesicht (sollte wohl ein Lachen sein) begleitet. Eine unübertreffliche Darstellung von Subtilität, gepaart mit der Beratersprache "ich habe so das Gefühl... ich bräuchte da jetzt".....

Argh - da kommt mir ja fast das Kotzen!

Auch gestern in der Vorbereitung! Ich dachte schon, ich verlasse diese unwirtliche Zone einfach. Schließlich bin ich ja in diesem Sektor nicht etabliert und habe daher auch keinen Ruf, den ich verlieren könnte. Überraschend gut verlief aber dann der Infoabend. Flüssig, spritzig, nett, unterhaltsam! Mal sehen, ob jemand tatsächlich Interesse hat....

Zurück blieb nur mein Genick, das nun völlig steif ist und fröhlich vor sich hin "knackst"...

first time

... die Schwingungen, die offensichtlich mit den morgendlichen Anrufen mitgeschickt werden und mich aufwachen lassen, sind wohl angesichts der 1014 km im Schnee abgebogen. 44 Anrufe in Abwesenheit.

Reaktion der Klanen und KTC: DAS ist noch gar nichts... ich hab schon mal xyz geschafft!

Reaktion des Nordmanns: ich hatte nur Sorge, dich nicht rechtzeitig aufzukriegen.

Reaktion KTC auf Reaktion des Nordmanns: das ändert sich noch!

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