Montag, 5. März 2012

Gastbeitrag "ein wirklich trauriger Tag"

Heute ist es mir, nach lange Zeit, wieder eine Ehre, einen Gastbeitrag der Klanen zu veröffentlichen:

"Ein wirklich trauriger Tag - mit vielen Schuldeingeständnissen"

Heute ist mein 3. Krankenstandstag. Endlich fühle ich mich etwas besser - die deftige Verkühlung, die ich mir zugezogen hatte, geht langsam in die Knie. Ich gebe zu, vor lauter Eitelkeit oder was weiß ich, saß ich zwei Stunden in einer unterkühlten Halle und habe die Worte unserer Mutter, die sich eigentlich schon ins Hirn eingebrannt haben sollten, einfach missachtet: ich hatte zu wenig an! Nein, kein Unterhemd, nur ein ärmelloses (!!!) Top mit Blazer darüber. (Schuld 1)

Heute ist Donnerstag. Das heißt also noch dazu, dass meine sehr geschätzte Kollegin ihre beiden freien Tage opfern muss, um für mich einzuspringen. Und nicht nur das - stehen diese Woche doch einige ToDo´s an, die man eher mit einem Knurren erledigt. Nun muss das meine Kollegin für mich erledigen. (Schuld 2 + 3)

Ab einem Punkt der Genesung fängt man bekanntlich an, sich fürs Bett zu fit und für die Arbeit noch zu schwach zu fühlen. Was macht man? Man quält Mr. Schlaflos in Seattle. Nur, weil ich Couching betreiben will, muss er die Qualen erneut durchleben, verkraftet nur schwer den Tod seiner geliebten Frau (Schuld 4) ... auch wenn er dann an seine zweiten großen Liebe geratet, aber das ist eine andere Geschichte.
Äh, an dieser Stelle eine kleine Bitte an Mr. Gott: auch haben will! Nicht Mr. Schlaflos in Seattle, aber auch so einen netten, gefühlvollen Mann. Muss ja nicht gleich zu 200 % einschlagen - ein kleines Tächtelmächtel würd´s auch tun. Frischgeschiedene sind genügsam. ;)

Irgendwann rafft sich Krankensessel dann auf und will sich doch irgendwie nützlich machen. Au ja! Ihre Lieblingsbeschäftigung! Das Bügeln! Und noch dazu zu so einem idealen Zeitpunkt! Hat Tochter alias Kröte doch erst am Wochenende ihren Schrankraum aufgeräumt! Juhuuu! (Für alle Nicht-Eltern-einer/s-Pubertierenden die Übersetzung = sämtliche Kleidung in die Schmutzwäsche und schon ist aufgeräumt.)
Also ab in das Bügel-/Gäste-/Haustierzimmer und drauflos - dem Kreislauf zuliebe in Großmutterversion: vorm Bügelbrett sitzend!
Aber anstrengend ist das schon und Krankensessel wird frischluftsüchtig und geht zum Fenster. Da die fürchterliche Entdeckung:

Mr. Güsmo II., seines Zeichens ein überdrübersupersüßes Eichhörnchen, das auf unserem Fensterbrett das genialste Überwinterungsnest ever gebaut hat, liegt auf dem Nachbarfensterbrett - TOT! Es scheint, sich zwischen Balkongitter und Fensterbrett das Köpfchen eingeklemmt zu haben und verendet zu sein. :(

Schnell lässt es die Vermutung aufkommen, es hätte sich der Patschertheit so mancher Hausbewohner angepasst, aber ich weiß es besser: ICH bin schuld!

Nur weiß ich nicht genau, *womit* ich schuld war, denn beide Szenarien - jedes für sich fürchterlich - fanden statt:

Szenario A:
Ich machte diese Woche den großen Betonnachbarn aufmerksam, dass auf seinem Grundstück schon zum 2. Mal ein Baum umgefallen sei. Beim ersten Mal verfehlte er nur knapp meine Garage, beim zweiten Mal war zwar keine direkte Gefahr gegeben, aber man sollte den Baumbestand vielleicht doch genauer unter die Lupe nehmen, bevor wirklich noch etwas passiert.
Prompt wurde reagiert: gestern wurden Mr. Güsmo´s Lieblingsbäume der Reihe nach gefällt - insgesamt 5 oder 6 Stück. Ich erinnere mich noch gerne daran, wie der kleine Fratz von Baum zu Baum hüpfte und seine Freude selbst noch an den verdorrten Ästen fand!

Szenario B: Ungefähr zur selben Zeit habe ich mich gestern wie Gott mich schuf in das Zimmer begeben, um etwas für die bevorstehende Dusche zu holen (Handtuch oder was weiß ich). Da muss es mich gesehen haben ....

Beide Szenarien hatten die gleiche Wirkung: entweder vor Schock geriet Mr. Güsmo II. in diese Notlage oder er hat überhaupt gleich den Freitod gewählt. (Anm.: Die Leichenstarre lässt vermuten, dass es gestern um etwa diese Zeit passiert sein muss.)

Und da haben wir´s: Schuld 5+6 (2 Szenarien = 2 Schuldpunkte), und auch im Falle der Ansteckung mit Patschertheit wäre ich wohl schuld ...

Nein, liebe Nehalennia, Du kannst mich nicht trösten mit "es hat Dich gesehen und war so verzückt, das es nicht mehr wusste, was es tat" hilft leider nicht. Warum?! Immerhin hat sich Haustier Nr. 1 auch entschlossen, lieber zu erblinden, als mich weiter anschauen zu müssen! (Schuld 7)

Ein wahrlich trauriger Tag! Meine Bestellung an Mr. Gott kann ich mir bei so viel Schuld wahrscheinlich abschreiben, nicht wahr? :(

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