Vor Jahren fiel mir am helllichten Tag auf der Straße eine Bierflasche auf den Kopf. Dh ich hörte glücklicherweise ein Scheppern und als alte Kontaktlinsenträgerin schaute ich nicht hinauf, sondern riss die Hände über den Kopf. Gut wars, sonst wär das im wahrsten Sinne des Wortes ins Aug gegangen. So nur in den linken Handrücken.

Eine V-ähnliche Narbe erinnert mich daran. Und dennoch denke ich nur noch daran, wenn mich jemand auf die Narbe anspricht (spannenderweise glaubt jeder, dass es das Bügeleisen gewesen ist).

Gestern wurde ich aber anders daran erinnert. Mitten im Putzen hörte ich ein Scheppern, dann ein Klirren. Ich (gerade auf der Leiter stehend) bat Mami, nachzusehen. Sie beugte sich aus dem Fenster und schüttelte ahnungslos den Kopf. Etwas später kam der Pate in die Wohnung. Vorwurfslos hielt er ein Gestell in der Hand.

Was war denn das? Ich starrte auf dieses Ding und langsam dämmerte es mir. Das hatte ich doch heute schon geputzt! Es war die Petroleumlampe - ein Hochzeitsgeschenk. Ich hatte sie beim Bodenaufwischen auf das Fensterbrett gestellt. Das Fenster war allerdings offen. Und dann hatte ich sie völlig vergessen.

Die Wohnung (und das Haus) ist allerdings zugig wie ein Vogelhäuserl. Und so geschah das Unfassbar. Die Lampe fiel aus dem 3. Stock auf den schmalen Gehsteig. Oh Gott! Noch im Nachhinein wurde mir fast schlecht. Mit diesem Metallteil hätte jemand erschlagen werden können. Ich hoffe nur, dass tatsächlich niemanden was passiert ist!...