Donnerstag, 18. Oktober 2007

Ein Tag "Berufsleben" - Schnuppern oder wie ich im Nebel stand

Das Wetter wird schlechter und eigentümlicherweise werd ich wieder aktiver, nachdem mich ja die Faulenzeritis für Tage im Beschlag hatte.

Wie eine klassische Berufstätige stand ich um 07.00 auf und verließ frisch geduscht (selbst Haare gewaschen) und durchaus im Business-Outfit das Haus. Stilecht den Laptop in der Businesstasche, hohe Schuhe, geschminkt. Nur der Audia A4 wartete nicht auf mich...

Öffentlich ins Blaustern - businessmäßig ja der Frühstücktreffpunkt!

Doch das 1. Mal stand ich im Nebel als ich aus der U-Bahn stieg. Bauarbeiter verursachen eine Nebelwand aus Staub. Sie unterbrachen die Flex auch dann nicht, als Fahrgäste ca 120cm daneben ausstiegen. Ein feiner Staub legte sich auf mein Business-Outfit.

Das Frühstück im kongenialen Trio - wenngleich heute die Messer teilweise tief flogen. Lag es daran, daß wir alle drei nicht beruflich die Karriereleiter ohne Seil hinaufklettern, sondern alle drei arbeitslos sind...? :-) Ich war ausnahmsweise schon putzmunter und bekam sogar die feinsten Klingen unserer Rhetorik mit. Üblicherweise erwache ich ja erst beim 2. Kaffee...

Sternschnuppe quittierte mein eigenständiges Aufwachen mit einem: "ja klar, die Sirene hat dich aufgeweckt, so nennt man IHN jetzt?" Ich lächelte in mich hinein (bemerkte den kurzfristigen Nebel um mich - was will er??) und man sah ihm an der Stirn, daß der Interpretationsfilm in Schnelldurchlaufmodus lief.

Dann WU-Bibliothek, um endlich... genau... die Arbeit - allein dieser Entschluß ließ mich ein weiteres Mal im Nebel stehen. Was ist genau in den letzten Tagen passiert? Kaum hab ich mich von so manchen materiellen Altlasten getrennt, wende ich mich jetzt den virtuellen zu?

Ein deja-vu durchfuhr mich - Lesezone im oberen Geschoß! Wieviele Stunden hab ich hier mal verbracht. Einiges ist neu (Kästchen, Stufenbelag), vieles gleich (der Geruch, die Klimaanlage, die Tische, das Klo, Verbot der Taschenmitnahme)... Ich fühlte mich kurzfristig in die Zeit des Studiums zurückversetzt (ich wurde sogar von 50% der Leute, die mich ansprachen, geduzt)

Ich stand allerdings sehr im Nebel, als ich die Datei mit angefüllten 3(!) A4 Seiten schloß und die Frage nach dem Speichern mit "nein" beantwortete! Argh!!!!!!!!! Das darf es doch nicht geben.

Als sich der Nebel lichtete, verließ ich lächelnd stöckelnd am Nachmittag die WU - einiges hab ich doch weitergebracht ;-)

Ein kurzer Schwenk zu einem Cafe und dann ab zu einem Trainer, der mich zu einem Angebot um Feedback bat. Der Bodennebel wurde binnen Sekunden zu einem ausgesprochenen Londoner-Nebel.

Beim Betreten des Büros wurde ich sprachlos... ein Wiener Altbau mit eigenem Stiegenaufgang. Nein, nicht so wie ich. Es war schlichtweg sensationell! Unbeschreiblich! Riesengroß! Geschmackvoll! Wow!

Und ich hätte im "laut denken" ihn auf 2 sehr interessante Sachen gebracht (häh - WAS genau hab ich gesagt) Auch die 2. freute mich sichtlich mich zu sehen und ich wäre SOOOO verändert! Häh, und WAS genau hätte sich verändert?

Ich kam erst um 18.30 wieder heim - wie es sich für eine Berufstätige gehört ;-) und schaffte noch allerlei in der Wohnung... Schau dir was an! ;-) Doch nicht alles verlernt....

Jetzt treff ich mich mit dem Psychologen... und hoffe, ich verirre mich nicht im etwaig wieder aufsteigendem Nebel...

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