Mittwoch, 9. Januar 2008

Übergang KTC

Die Türkin fragte, wie schon viele zuvor, KTC nach der Beziehung zu mir – keine Ahnung, was er hier gesagt hat. Zumal er selbst ja noch vor Wochen diese Art der Beziehung in eine Liebesbeziehung einseitig verändern wollte.

Ich sah KTC immer als großen Bruder, den WG Nachbarn – jemanden, mit dem ich mich einfach „nur“ gut verstanden hab, wo Freundschaft im eigentlichen Sinne des Wortes im Vordergrund stand. Diese Beziehung erinnert mich oft stark an W. Die Beziehung an W. hat sich rasch sehr, sehr verändert, als er seine spätere Frau kennenlernte.
Die Beziehung zu KTC dauert nun schon Jahre an. Er hat mich zum Segeln gebracht, er ist „mein Luke“, unzählige Stunden haben wir bereits mit quatschen, Lachen, Blödeln verbracht. Als er erstmals mehr wollte, war ich am Verzweifeln. Er machte doch beinahe alles kaputt – eine Freundschaft in Scherben und unwillkürlich musste ich an „Harry & Sally“ denken – jener Film, der meiner Generation sehr eindringlich zeigte, eine Freundschaft zwischen Mann und Frau wäre nicht möglich.

KTC kämpfte abseits seines Liebesbalzverhaltens oftmals mit mir. Mich vor 2 Jahren während der Weihnachtsfeiertage mit dem unsäglichen Gips aus meinem schwarzen Loch rauszureißen, sich mit meinen neu gewonnenen Kenntnissen beim Segeln anzufreunden (nicht mehr der Hero zu sein war schwer für ihn), meine Sternschnuppenerlebnisse, die mich emotional forderten.

In Marmaris wußte ich plötzlich, unsere Beziehung unterliegt – wie alle anderen auch – einer Veränderung, die nicht aufzuhalten ist. Marmaris war wohl der letzte so ablaufende, gemeinsame Urlaub.
Nach Marmaris ging er auf völlige Distanz – um sich selbst zu schützen. Sein email vor meiner Reise („Have fun“) regte mich unsagbar auf. Doch kaum war ich zurück, suchte er wieder Kontakt. Bereits beim 1. Wiedersehen sagte er mir zwischen den Zeilen, er mache im März einen Überstellungstörn, Marmaris 2008 wäre er auf einem anderen Boot. Holla! Aha…. Ich war verwirrt und interessanterweise traf dies auch mein Ego. Aber hallo! Mein Ego? Warum denn?

Es stellte sich heraus, er wäre verliebt – in die Türkin, mit der ich bislang 3-5 Sätze geredet hab. Auf den ersten Blick eine nette Bodenständige. Er schmiedete Pläne für eine Zukunft, sogar ein Wohnortswechsel war schon geplant. Dann witzelte ich noch, hoffentlich wisse sie das auch schon…

In den letzten Tagen rief er unter Vortäuschen von Belanglosigkeiten ständig an. Und ich hörte 14 Tage lang alle von ihr gesprochenen Sätze (inkl. Beschreibung der Tonlage und Gesichtsausdruck) mindestens 4 Mal. Oje – ich bekam Kopfweh!
Gestern rief er mich noch in die Werkstätte, vortäuschend, er wolle wissen, ob alles OK mit mir wäre. So ganz nebenbei erwähnte er, sie wären jetzt „zusammen“. „Zusammen sein“ – ein Ausdruck, für den ich offensichtlich schon zu alt bin. Genauso schlimm wie „ich gehe jetzt mit ihr/ihm“… „Zusammen sein“ – was bedeutet das? Seit Samstag… kann man das so sagen?

Seit Mitte letzter Woche fragt er mich auch ständig nach dem Nordmann, als müsse ich doch jetzt „auch unter der Haube“ sein, wo er doch mit ihr „zusammen ist“. Eigenwillig… Was soll denn das alles? Ich wäre wirklich froh, wenn er eine Frau kennen- und lieben lernt. Aber wieso hab ich das Gefühl, es liefe im Moment so unwirklich? Oder irritiert mich nur gerade der Übergang unserer Beziehung?

doch Jahresrückblick

Einen klassischen Jahresrückblick wollte ich eigentlich nicht machen, doch hier auf twoday entdeckte ich eine Reihe von Fragen, die einen etwas anderen Rückblick ermöglichen…

vorherrschendes gefühl für 2008?
ach, das wird alles wunderbar (woher ich das weiß? Keine Ahnung, manchmal fürchte ich ja, der Wind hat mein Gehirn weggeblasen)

2007 zum ersten mal getan?
Im Außenleben Kojencharter, im Inneren Angst vor Konsequenzen verscheucht und mir erlaubt, wieder zu träumen, Vertrauen ins Leben gewonnen

2007 nach langer zeit wieder getan?

viel gereist

2007 leider gar nicht getan?

vermutlich hab ich einiges nicht getan, aber mir fällt dazu gar nichts ein, also nichts, was ich bedauere, nicht getan zu haben

wort des jahres?
anluven

zugenommen oder abgenommen?
weder noch

stadt des jahres?
Bergen

alkoholexzesse?
ähm… exzesse? Tja ähm, da schweige ich lieber

davon gekotzt?

nein

haare länger oder kürzer?
kürzer

kurzssichtiger oder weitsichtiger?

blind wie eh und je, doch bereits am Anfang des Jahres erkannt, es könnte sich jetzt auch noch Weitsichtigkeit dazuschummeln… Aber: endlich wieder Kontaktlinsen, die ich um nichts in der Welt mehr missen möchte

mehr ausgegeben oder weniger?
mehr für Reisen, weniger im wenigen Alltag

höchste handyrechnung?

da gab es zwei… eine zahlte noch der Donut, die zweite gehört mir… Notiz an mich selbst: aus der Karibik schreibe das nächste Mal wirklich nur emails….

krankenhausbesuche?
Papa lag im Spital und erschreckte die gesamte Familie – für mich sichtlich das erste Mal, wo er körperlich einfach nicht mehr konnte

verliebt?
wohl, wohl…

getränk des jahres?

indischer chai tee und der Cafe latte in Bergen

essen des jahres?
Shrimps in Skagen

most called persons?
gute Frage!

die schönste zeit verbracht mit?

ich kann mich nicht entscheiden… aber es war wohl der Ostseetörn mit Petra und Jörg

die meiste zeit verbracht mit?
mir

song des jahres?

Cicero – Murphys Gesetz

CD des jahres?
Ally McBeal soundtrack

buch des jahres?
japanisch-deutsch wörterbuch

film des jahres?
Hüterin der Gewürze

konzert des jahres?
Zita Swoon in der Arena

TV-serie des jahres?

hab ich überhaupt ferngesehen?

erkenntnis des jahres?

Man verbietet sich selbst vieles im Kopf, auch die Albträume des Lebens entstehen im Kopf. Manchmal bringen einem Entscheidungen, die gesellschaftlich scheinbar nicht anerkannt sind, einen selbst in andere Welten und damit um Welten voran.

drei dinge auf die ich gut hätte verzichten können?
Diskussionen mit meiner Vorgesetzten nach meiner Kündigung, nasses Gewand in der Nordsee, das Theater meiner Eltern punkto Atlantik

nachbar des jahres?
mein Gott, ich hab ja nur einen – und den gleich zum Nachbarn des Jahres zu ernennen? Aber in Wahrheit ist „Nachbar des Jahres“ die Karo

beste idee/entscheidung des jahres?
Atlantik doch zu machen

schlimmstes ereignis?
In diesem Jahr war nichts wirklich schlimm… Ein Telefonat im Jänner, meine offizielle Abschiedsfeier beim Donut, einige Stunden in Kiel… aber nichts Schlimmes. Die Situationen, die mich menschlich sehr bewegt haben: Flüchtlingstragödie und die Nachricht, daß der Skipper der „Avocet“ doch an den Folgen gestorben ist

schönstes ereignis?
Neben den beiden wirklich beeindruckenden Reisen die Ankunft nach der ersten in Wien und die Überraschungsfeier

2007 war mit einem wort?
sensationell und kaum in Worte zu fassen

Sonntag, 6. Januar 2008

The need of having a luke

Trotz vorherrschenden scheinbar monogamen Denken unserer Gesellschaft sollte jede Frau mehrere Männer um sich scharren. Zumindest zwei außer dem eigenen Partner.

Da sind zum einen die „Satelliten“. Satelliten umkreisen Frauen in elliptischen Umlaufbahnen wie reale Satelliten die Erde. Mal sind sie weiter weg und dann bewegen sie sich für eine absehbare Zeit wieder sehr nahe. Ihr Auftrag ist, das Selbstbewußtsein von Frau zu stärken, hegen und zu pflegen.

Doch noch viel notwendiger ist der zweite Typ Mann. Dank Cary Grant brauchten Frauen der früheren Generationen “einen Engel”, modernere Frauen dagegen dank Lorelei einen „Luke“. Meine Generation ist zwar durchwegs mit „Luke Skywalker“ aufgewachsen, doch ich denke hier nicht an eine Römertunika und einem rosafarbenen Laserschwert. Diese Aufgaben übernimmt durchaus der vorher geschilderte Typ Mann. Luke aus Gilmore Girls. Ein handwerklich geschickter Mann, der aus 4 Brettern ein Baumhaus in Windeseile bauen kann. Baumhäuser sind auch gar nicht notwendig. Vielmehr eine Lampe, ein Kabel einziehen, Wasserinstallationen und dgl.

Ja, natürlich hat die heutige Frau selbst eine Bohrmaschine, einen Akkuschrauber, eine Stichsäge und Alltagswerkzeug. Und ja, natürlich weiß sie damit umzugehen. Und nein, es handelt sich nicht um womöglich gefährdete Fingernägel. Es ist schlicht und einfach nur praktisch, handwerkliche Handgriffe zu zweit zu machen. Wie oft fällt einem der Schraubenzieher runter und man flucht alleine auf der Leiter? Wie oft schafft frau manches nicht aufgrund fehlender Kraft? Und wie oft schiebt man alleine solche Arbeiten gekonnt vor sich her?

Dank meinem „Luke“ wurde es in meinen Arbeitszimmer heller als zuvor. Nein, er hat kein zusätzliches Fenster eingebaut, eine weitere Lampe reichte vollkommen. Daß dabei die Holzdecke fast demontiert worden ist, verschweige ich hier mal lieber, sonst bekommt eine mögliche Aussage „mir fällt die Decke auf den Kopf“ eine neue Bedeutung.

Der einzige Nachteil an Lukes ist, daß sie einem auf neue Ideen bringen können, die wiederum in Arbeit ausarten können. Leider weigert sich mein Luke seit dem Ausmalen meiner Küche wieder einen Pinsel in die Hand zu nehmen, daher meine Frage an die Leser: würdet ihr mir mal euren Luke ausborgen, damit wir gemeinsam die Arbeitszimmerholzdecke in weiß streichen können?

Freitag, 4. Januar 2008

Hab ich nun Durchblick oder nicht oder etwa orange?

Irgendetwas hat´s da…. Mit dem Durchblick mein ich!

Dabei hab ich doch wieder meine Kontaktlinsen im Doppelpack – unglaublich wie rasch ich mich nach 3 Jahren Abstinenz an diese Dinger wieder gewöhnt hab. Die letzten zwei Wochen waren mit dem eingeschränkten Gesichtsfeld mehr als gewöhnungsbedürftig. Aber nun hab ich sie ja wieder… und strahle über das ganze Gesicht wenngleich die heizungsbedingte, trockene Luft nicht wirklich das Wahre ist.

Der Durchblick fehlt mir allerdings kalenderbedingt. So hab ich doch von diesem bronzezeitähnlichem Ding in Papierform geschwärmt. Sogar die Klane war von diesem überzeugt. Dieses hübsche kleine Ding war nicht unbedingt kostengünstig, aber was ist man/ich nicht bereit, für stylishe Hilfsmittel, die mich in meinem nicht vorhandenen Zeitmanagement unterstützen, auszugeben. Klein, handlich und wirklich intelligent gemacht!

Bereits der Versuch, neue Einlagen für 2008 zu erhalten, war mühsam. Im Oktober noch nicht verfügbar, im November nicht mehr lagernd. Kurz vor meinem Trip also nochmals in die Innenstadt, um das Bestellte abzuholen. Reisevorbereitungstechnisch warf ich aber nicht mal einen genaueren Blick darauf. Jetzt stellte sich heraus, es war der falsche Wochenkalender. Hrmpf – nun gut, nochmals in die Papierhandlung meines Vertrauens, die mein Vertrauen tatsächlich sehr auf die Probe stellt. Dann – nach anfänglicher Verwirrung der Mitarbeiterin und nervösen Suchen und Telefonieren - die Hiobsbotschaft: diese Einlagen für die Größe A7 wären nicht mehr erhältlich. Nein, nicht wegen Ausverkauf, der Produzent stellte einfach die Herstellung für diese Einlage ein. Ja, gibt es denn so was? Ich bin gespannt, welche ausweichende Antwort ich auf meine email-Anfrage erhalten werde… Jedenfalls bin ich völlig konzeptlos und fluche, kein vernünftiges Programm zu haben, mit dem ich solche Vorlagen selbst produzieren könnte. Ich muß da mal mit der Klanen sprechen…

Am Heimweg sah ich dann allerdings nur mehr Orange… Nein, ich hab keine Ampeln bei Geld überfahren. Die schmale Gasse mit dem Kreuz wurde tatsächlich in der Länge eines Häuserblockes von 5 (in Worten: fünf) orangefarbenen Müllabfuhrwägen blockiert. 2 vor mir, 1 hinter mir, 2 entgegenkommend. Eigentlich könnt ich ja nicht behaupten, in einer „Grunge-Gegend“ zu wohnen – da gibt es schlimmere Grätzln in Wien… andererseits vielleicht braucht es dazu genau soviele Wägen der städtischen Müllabfuhr, um das zu verhindern ;-) Eine andere Erklärung gibt es nicht, zumal ich weit weg irgendeiner Mülldeponie oder –verbrennungsanlage wohne…

zuviele Übergange auf einmal

Ganz erstaunt las ich heute meinen eigenem Blog - ist das alles wirklich in meinem Leben geschehen? An vielen Stellen mußte ich schmunzeln, zumal mir auch einige Ereignisse einfielen, die ich nicht mit einem Augenzwinkern darstellen konnte und daher verschwiegen hab.

Mein Leben vor einem Jahr sah definitiv noch so ganz anders aus. Ich erinnere mich, daß ich zwischen den Feiertagen gearbeitet hab, um möglichst vieles noch zu dokumentieren. Arbeiten - ich kann mir im Moment ja gar nicht vorstellen, wie das ist ;-)

Die Klane hat mich längst fordernd gefragt, wieso es um Nehalennia so ruhig geworden ist. Die Wahrheit ist, daß zur Zeit fast zu viele Übergänge stattfinden und sie außerdem noch nicht artikulieren kann.

Jahreswechsel war - Rückblick/Vorschau? Hm... das paßt gar nicht so wirklich. Mich in die Reihen der Rückblicke einreihen. Ich las eben, ich wünschte, 2007 soll wie ein Feuerwerk werden, auf das mir der Mund offen bleibt (und wurde gleich wieder von dem Gedanken verunsichert: sei vorsichtig, was du dir wünscht - es könnte in Erfüllung gehen). Wie ein Feuerwerk - eine sehr treffende Beschreibung für 2007 - mir blieb wirklich vor lauter Schönheit und tollen Begebenheiten oftmals der Mund weit offen...

Rückblick der Atlantikreise? Mein persönliches Atlantis... Ich grinse noch immer von einem Ohr zum anderen, wenn ich daran denke! Auch das war eine Art Übergang - später dazu mehr.

Übergang mehrerer Beziehungen zur Zeit - nein, das kann ich noch nicht artikulieren. Hier geht es nicht zwangsläufig um Liebensbeziehungen, zumindest nicht um meine Liebensbeziehungen. Schrieb ich da gerade "Plural" bei mir :-) Hallo, hallo! Aus keiner gleich Plural zu machen ist aber auch eine Gabe!

Übergang von der Atlantikreise zu dem Leben in Wien? Ich grinste, während ich das schrieb - Nein, auch kein Thema für Nehalennia. Jedenfalls nicht im Moment.

Bevorstehender Übergang, wieder in ein geregeltes Leben zurückzufinden. Zurückzufinden? Nein! Dieses eine möchte ich nicht mehr zurück. Aber welches wird es? Und was heißt schon geregelt? Nein, in ein geregeltes mag ich auch nicht mehr zurück (Anm: ähm... war es denn meines jemals geregelt??) Kein geregeltes Leben, aber wenigstens zu einem geregelten Einkommen ;-)

Als ich "in the middle of nowhere" am Atlantik, am Vorschiff sitzend, ins Leere starrte und mir doch, wie täglich, den Kopf über manche "Baustellen" zerbrechen wollte, passierte was Untypisches für mich. Auf dem Weg nach vorne (nicht, daß die 10 m so lang wären, aber durch das ständige Festhalten kommt es einem lange vor) verlor ich den Faden - worüber genau wollte ich nachdenken? Da war nichts - nichts zum Denken. Ich war im positivsten Sinne des Wortes leer. Friedlich leer! Eine selten gekannte Ruhe breitete sich in mir aus und ich war genau in diesem einem Moment. Die Sonne zauberte Diamanten aufs Meer, der Wind spielte mit meinen Haaren (witzig, hören konnte ich den Wind da gar nicht mehr - er ist zum Alltagshintergrundgeräusch geworden) - ich saß dort mit offenen Mund ob der Schönheit und mußte an gar nichts mehr denken. Ehrlicherweise wollte ich es dann auch gar nicht mehr. Es war "nur" friedlich! "Nur" - welche Verminderung dieses herrlichen Zustandes...

Aber vielleicht befinde ich mich gar nicht in irgendeinem Übergang? Vielleicht bin ich auch tatsächlich angekommen. Sollte mir das zu denken geben, daß ich offensichtlich "in the middle of nowhere" angekommen bin ;-)) Nein, ich weiß, daß dem nicht so ist. Ich fühle mich in der Tat in mir angekommen und Worte können diesen Zustand nicht beschreiben. "Es paßt so" - klingt nach Trainersprache, klingt abgedroschen und doch "paßt´s"...

Gestern abend an einer Straßenbahnstation (ja, ich fahre tatsächlich dann und wann öffentlich!), als mich der Wind (DIESER war kein Hintergrundgeräusch) in der feuchten Kälte zittern ließ und ich nach der Bim Ausschau hielt, schoß mir dieser Gedanke durchs Hirn (ich glaub, er kam aus dem Bauch): Das wird alles wunderbar, ich weiß zwar nicht, wie ich das anstellen werd, aber ich weiß, das wird!

Dienstag, 20. November 2007

Viel Lärm um nichts oder doch das Gegenteil?

Still ist´s hier geworden - womöglich bin ich bereits vom Übergang in der Realität einer anderen Welt gelandet... Alles ist friedlich, freundlich, ich bin durch die Bank faul und genieße die Todsünde Trägheit.

Das klingt doch nach fernsehen, lesen, auf der Couch liegen, Tee trinken und doch mach ich so gut wie nichts davon.

Ich genieße den Luxus, daß mir, ohne daß ich viel unternehme, die Zeit zwischen den Fingern rinnt.

Die letzte Woche hatte es aber durchaus wieder "in sich" - die Männer um mich gebärden sich wie Pandabären in den letzten Anstrengungen der Balzzeit (oder verwechsel ich da jetzt was, nämlich was die Aktivität betrifft ;-))

Das meiste verfolge ich fußfrei erste Reihe, überlege, um Shakespeare tatsächlich solche Schnulzen geschrieben hätte und amüsiere mich zum Teil königlich. Das wenige nicht mehr "fußfrei 1. Reihe" stimmt mich etwas nachdenklich, da ich ständig mit meiner Vergangenheit konfrontiert werde.... Der Satz "man begegnet sich im Leben immer zweimal" scheint jetzt bald auf alle nennenswerten zugetroffen zu haben. (Klane, lies jetzt einfach drüber - nicht jugendfrei!, aber vermutlich würde ich den einen oder anderen bei einem Wiedersehen nicht mal erkennen).

So flirtete der Mann, von dem ich dank meines senilen Gyns wenige grauenvolle Minuten dachte, der Vater meines erwarteteten Kindes zu sein, erst letzte Woche höchst intensiv. Charme hat er immer noch, doch da ich davon ausgehe, daß er den Rest auch immer noch hat, habe ich dankend & lachend abgelehnt. Diesbezüglich hab ich mir bereits fast eine divenhafte, arrogante, herablassende Art angeeignet.

Auch der Psychologe schwenkte seinen bisherigen Kurs und provozierte durchaus. Ha, 3 Sekunden verunsichert, aber hallo, hallo! Wo kommen wir denn da hin.

Beim Donut-"Veteranentreffen" (Achtung, bitte auf der Zunge zergehen lassen: Veteranentreffen - hiermit assoziiere ich mehr "born on 4th July" oder WKII, nicht aber ein Ex-Kollegentreffen)... wie soll ich sagen? Ich war ob der plumpen Anmache fast peinlich überrascht! Etwas mehr Stil hätt ich dem Dänen durchaus zugetraut...

Die Sternschnuppe vergißt beim Koch-Event eine Weinflasche bei mir (höchst exquisit, ich kenne die Rechnung), damit er sie mit mir gemeinsam leeren kann. Ist ja fast herzig!

Der Nette und sein Notfallspaket...

KTC dagegen spricht seit dem letzten Abblitzen kein Wort mehr mit mir - es kam nur ein mail mit "have a nice trip" - DAS... wie soll ich sagen... DAS hat mich schockiert! Aber in Wahrheit auch nur viel Lärm um nichts.... Der "Luke" wird sich vermutlich wieder einkriegen, die Frage ist nur, ob ich Wert drauf lege (obwohl... da hätt ich doch noch... gell, Klane)

Sehr leise dagegen vor 3 Stunden (genau, deswegen jetzt ein Artikel - genau, ICH kann definitiv NICHT schlafen) folgender Satz: "Mädel, überleg es dir, entweder du kommst nach deiner Reise zu mir und willst mich heiraten oder du schickst mir eine SMS mit dem Inhalt, du willst nichts mehr von mir wissen. Entscheidest du dich für ersteres, sei mutig"

... und kann mir jemand bitte auch noch sagen, warum ich tatsächlich nicht schlafen kann - ich kann doch nicht blöd genug sein, um über so was nachzudenken, oder?

Dienstag, 6. November 2007

KTC oder der Chaos - Mann

"wer Ordnung hält, sich nur zu faul zum Suchen" - dieses Mantra reden sich Chaoten ständig ein. Ein weiteres Mantra "ich hab mein eigenes System, ich finde alles"...

Wie oft hörte man diese Sätze von mir selbst. Wieviele Minuten meines Lebens hab ich völlig hysterisch nach irgendetwas gesucht. Doch insgeheim beneidete ich immer monkähnliche Züge, wie sie zB die Klane hat. Oder der Kärtner - ein Griff und sie halten das gesuchte in Händen.

Beneidenswert! Ein heheres Ziel, das ich aber mit genügend Selbstreflexion nie erreichen werde - ich kenne meine Grenzen. Dennoch hab ich in den letzten Monaten mein Chaos doch merklich reduziert... Auf Reisen bin ich mittlerweile so organisiert, daß ich selbst die kleinsten Reiseutensilien (wie USB stick, Gummiband) auf Anhieb finde. Mit geschlossenen Augen weiß ich, wo was liegt und kann den Ort zentimentergenau beschreiben.

Umso mehr nervte KTC. Wo immer er hinkommt, er verbreitet Chaos. Man stelle sich ein komplett aufgeräumtes, geputztes Boot vor, in dessen Salon man nichts herumliegen sieht. 3 Min nachdem er das Schiff betrat, sieht man weder etwas vom Tisch, noch vom Navitisch, von der Sitzbank ganz zu schweigen.

Wann immer man ein herrenloses Handtuch oder T-Shirt (noch schlimmer: Socken) findet, man werfe es am besten unter den Tisch auf den immer größer werdenden Haufen, der schlußendlich alles unter sich begräbt. (Memo an mich selbst: reise mit ihm nur in Gegenden, wo man sich hauptsächlich auf Deck aufhält, eine Nordseetour ist mit ihm schlicht und ergreifend undenkbar)

Dieses Mal schoß er allerdings den Vogel ab. Irgendwo mußten wir doch noch Wasserflaschen haben. Gut, wir waren 10 Personen, aber wir haben doch nie 30l in 2 Tagen vertrunken (nicht mal, wenn man das Bier dazurechnet)... Die Flaschen blieben verschollen.

Es gab eine fancy-dress Party bei der wir teilnahmen. Wir hatten sogar Kostüme. Dunkle Kutten und eine weiße venezianische Maske. 8 Stück (die 2 Westösterreicher stießen ja unvorhergesehen zu uns). Eine Stunde vor der Party brach die Panik aus - Suchhunde hätten wir gebraucht. Es fanden sich nämlich nur noch 5 Kutten...! Das darf es doch nicht geben! Wir stellen das Schiff auf den Kopf, versuchten dabei, sein Chaos gleich zu minimieren... keine Kutten, dafür 10l Wasserflaschen, die unter diesem Haufen begraben waren! Jetzt konnten wir wahrlich in Wasser baden! Dank dem Nachkauf hatten wir nämlich plötzlich 30l für die restlichen 2 Tage!

Die Kutten dagegen blieben verschollen... Nun muß man sagen, daß an Bord alles, was raufkam, normalerweise irgendwann wieder auftaucht. Wir witzelten noch "wirst sehen, die sind im Spi-Sack - der ebenso durchforsten wurde, aber in 114m2 Stoff, die man auf 8m2 Fläche durchsucht, kann einem schon mal was durchrutschen - die Kutten tauchen morgen bei der Wettfahrt auf, wenn wir den Spi setzen".... ha, ha... sie blieben verschwunden - bis zum Schluß! Wir wetteten bereits, die Kutten wären in Wien geblieben, allerdings fand sich niemand, der dagegen halten wollte.... So kamen wir Mädels dazu, mit dunklen Leintüchern (!) statt Kutten auf die Bühne zu müssen - warum mach ich mich eigentlich so zum Narren??

Frage an uns alle: warum überlassen wir eigentlich ihm manches in seiner Obhut? Sinnlos!

Allerdings: daß sein Paß in seiner Obhut ist, ist ja durchaus normal.... sollten wir auch ändern! 2 Tage vor Abfahrt (wir gaben ein Boot zurück, wechselten auf das Schlafschiff) suchte KTC seinen Paß.

Er sah ihn quasi noch vor sich. Im Schapp hinterm Navi-tisch. Nun gut, das Boot war bereits wieder auf dem Weg nach Bodrum.... Die Jungs, sehr freundlich und serviceorientiert, kamen glatt wieder zurück. Er ging auf das Boot, suchte (großer Fehler: alleine!) - nichts!

Dann rief er den Rest der Mannschaft, die Zwischenstop in Istanbul hatte, an. Er sehe vor seinem Auge, wie er den Paß in die weiße Mappe gab - die aber leider beim Techniker im aufgegebenen Fluggepäck ist. Der Techniker, eine Seele von einem Menschen, brachte die Turkish Airline dazu, ihn vor Beladen des Flugzeuges am Flugfeld in seine Tasche schauen zu lassen.... Nichts!

In der Zwischenzeit telefonierte ich bereits mit der österreichischen Botschaft und dem Flughafen Dalaman.

Dann sah er den Paß in seinen Sachen versteckt.... Wir durchsuchten selbst die älteste Socke (und dieses Dufterlebnis schildere ich jetzt nicht weiter) - Nichts! Trotz dreimaliger Wiederholung (die Socken wurden noch immer zu wenig gelüftet)

Sein Auge (wohl noch etwas betrunken von der Abschiedsfeier) sah den Paß als nächstes im Müll - da hörte die Hilfsbereitschaft auf! Und sein Auge lichtete sich angesichts der Tatsache, alleine den Müll durchwühlen zu müssen.... Dann wurde sein Hirn benommen (wohl vom Duft seiner Socken) - er verdächtigte die bereits abgereiste Mannschaft, den Paß eingesteckt zu haben. Ja klar!

Ich muß nicht weiters schildern, wie sehr ich in Istanbul angespannt war, als wir quer durch die Stadt in unserem 4 stündigen Aufenthalt mit dem Taxi sausten, um einen Notpass zu organisieren. Istanbul - Verkehr - klingelt es hier bei irgendjemanden?? Genau - dort gibt es keinen Verkehr, sondern ausschließlich Stop.... Furchtbar!

Und da frag ich mich doch ernsthaft, wie ich, ohnehin chaotisch genug, dazukomme, mit so einem Menschen konfrontiert zu sein, der das alles auch noch ausgesprochen witzig findet!

Sonntag, 4. November 2007

Das Schwesternschiff

Seit einigen Monaten werde ich immer wieder mit Situationen aus der Vergangenheit konfrontiert. Scheinbare Zufälle, die so gehäuft auftreten, sodaß es eigentlich keine Zufälle mehr sein können.

Das zusätzliche Boot, das uns als Schlafschiff die ganze Woche (und jetzt auch noch) zur Verfügung gestellt wurde, registrierte ich kaum, da ich am Regattaboot schlief. Eigentlich nur als Wäscheleine für mein Handtuch ;-)

Irgendwann bemerkte ich, daß es eine Bavaria 36 ist. Schön und gut. Bavaria halt. Ganz gut zum Segeln, aber meist sehr kostengünstig verarbeitet und daher setzt der Verschleiß extrem früh ein.

Als ich aber das Boot gestern zum Übernachten betrat, dachte ich mir noch: so ein Schmarrn-Winkel, man kommt gar nicht gut am Ruder vorbei und mit den Taschen ist das mehr als mühsam.

Ein Blick zum Ruder, Kopfschütteln über die winzige Schräge, die nicht ausreicht, um bei Krängung gut stehen zu können. Ein Blick auf die Backskiste, Kopfschütteln über den schräg abfallenden Verlauf, da man sich auch hier bei Krängung nicht gut abstützen kann.

Und dann: Zingggg! Ein Deja-vu... Schlagartig erinnerte ich mich an ein baugleiches Boot. Die Stella... und Erinnerungen überschwemmten mich. Völlig benommen ging ich unter Deck und allein beim Anblick des Navi-tisches und der schmalen Sitzbänke wurden meine Augen feucht.

Sehr vehement weigerte ich mich, in der Bugkoje zu übernachten. Auch den Salon verweigerte ich... Ich hätte unmöglich dort einschlafen können.

Ich brauchte 2 Stunden, um wieder halbwegs ansprechbar zu sein... das entging natürlich keinem meiner Reisepartner! Weitere 2 Stunden ein Anruf... und um meine Fassung war es entgültig geschehen. Ich saß gerade am Bug und genoß bei einer Zigarette den Anblick der Marina und hörte plötzlich den Nordmann.

Was soll ich sagen? Unglaublich, daß allein die Anwesenheit auf einem baugleichen Schiff diese Erinnerungsflut samt Emotionen hervorrufen kann. Unglaublich, daß allein das Betreten des Schiffes und der Winkel der Backskiste Auslöser war - und nicht die Schiffsmarke, die ich zwar wußte, aber auf der kognitiven Ebene nicht mehr mit den Erinnerungen verbunden war.

Dekadenz gepaart mit Nachbarschaftshilfe

Seit 8 Tagen bin ich am Meer, bewege mich fast ausschließlich in Marinas und auf Booten.

Gerade sitze ich auf einer Bavaria 36, den Laptop auf der Schoß, mit WLAN gratis über die Marina verbunden, neben mir ein 20m Motorboot mit weißem "Klavierlack" und wurde von den Charterbasisbesitzern heute "auf ein Wildschwein" eingeladen. Mitzubringen ist nichts außer gute Laune.

Das Leben hier ist außer dekadent nur noch dekadent, aber ehrlicherweise herrlich. Frühstück im Cafe, in dem sich die Kellner bereits Späße einfallen lassen, um meine morgendliche Umnachtung zu durchbrechen. So wurde ich gestern bereits beim Eingang mit einer Tasse Kaffee, die mir in die Hand gedrückt wurde, begrüßt.

Die unzähligen Segelyachten hier kosten nur einen Bruchteil der wirklich großen Motoyachten. Dementsprechend luxuriös ist die Umgebung, die neben Markenshops von Autos gekennzeichnet ist, deren Leasingrate ich mir nicht mal ansatzweise leisten könnte.

Aufgrund dieser Rahmenbedingungen schloß ich auf Arroganz, Ignoranz und dekadentem Verhalten aller Anwesenden. Doch ich wurde besseres belehrt.

Ist man halbwegs kontaktfreudig, kennt man binnen 2 Tagen alle Eigner am Steg, alle Mitarbeiter der Stützpunkte. Verhält man sich im Gegensatz zu den üblichen Chartergästen nicht arrogant, sonder ladet man alle irgendwann auf ein Bier an Bord ein, blödelt man mit jedem freundlich (egal ob andere Regattateilnehmer, Eigner oder Mitarbeiter) ist man sofort Teil der community hier.

Uns wurde ständig geholfen (egal ob mit Ersatzmaterial, div. Fragen oder bezüglich Behördenwege - DAS wird noch ein eigener Beitrag ;-), jeder nimmt Anteil am Leben der anderen. Gestern eine Einladung zum Steakessen plus Flasche Wein, heute das Wildschwein...

Wir mußten ja das Boot bereits Samstag zurückgeben, unser Flug geht aber erst morgen. Als der Seebär das hörte, stellte er uns ein Boot, das kurz vorm Einwintern steht (und daher keine Segel mehr hat) einfach so zur Verfügung.

Ich sollte heute noch etwas aus einer anderen Marina abholen - mit dem Bus ein Weg von ca 30min. Ich stand bei der Busstation und wurde nach 10 min von einer Mitarbeiterin hier aufgeklaubt und hingebracht. Einfach so...!

Die Hilfsbereitschaft hier ist wirklich unbeschreiblich!

Freitag, 26. Oktober 2007

Showdown

Die Klane und ich sprachen in den letzten Tagen mehrmals, ob ich die Atlantiksache bereits den Eltern gesagt hab... Nein.... Ich will mich diesen Diskussionen nicht aussetzen... Ich weiß, was ich tue, kann es auch vor jedermann rechtfertigen, aber... nur gegenüber normal denkenden Menschen - nicht gegenüber den Eltern.

Nein, sie haben nicht Alzheimer oder ähnliches. Sie sind nur übertrieben besorgte Eltern, bei denen das Stresshormon, das üblicherweise bei Überbringen solcher Nachrichten ausgeschüttet wird, normal logisches Denken ausschaltet...

Ich baute Mami gegenüber bereits vor Wochen vor - ich würde so was überlegen, wäre aber nicht sicher... allein die angstgeweiteten Augen machten MIR Angst... Ich geh ja nicht unter die Basejumper oder freestyle-Kletterer.

Ich merkte, wie ich mich vor diesem Gespräch drückte - ich wand mich, fand Ausreden, war schon versucht zu sagen, ich fliege nach Thailand... Aber so was entspricht mir einfach nicht. Ich mach doch nichts verbotenes und bin mit meinen Ende 30 (!) wohl wirklich nur mir selbst gegenüber verantwortlich.

Wann, wenn nicht jetzt? Ich hab keine Familie, Zeit ebenso, bin gesund und kann es mir leisten.

Die Klane bot mir an, dabei zu sein... Ähm.. jetzt schon???!! Geht das auch 2 Tage vor Abreise?? Nun gut, so ein Angebot (weiß sie, was sie sich antut) kann man nicht ausschlagen - also: Augen zu und durch!

Wie vor Jahren saßen wir zu Mittag im Wohnzimmer und aßen - die Blicke der Klanen (Augenrollen und Co.) brachten mich in meiner Nervosität ständig zum Lachen... Und dann: selbst als ich es sagte, mußte ich lachen. Die Situation war so abstrus... Da sitz ich wie ein kleines Kind und sage meinen Eltern etwas, das sie aufregen wird...

Ich hab ja nicht erwartet, daß sie vor Freude am Tisch tanzen (obwohl: DAMIT hätten sie mich wirklich überrascht!), aber DIESE Reaktion! Papa sagte gar nichts mehr, starrte in seinen Laptop, Mami verdrehte die Augen. Innerlich stieg er dann in unermessliche Höhen (dh nicht er, eher sein Blutdruck) und explodierte wie ein Druckkochtopf. Er beschimpfte mich (????????) und verwendete Ausdrücke, die meinen Blutdruck anstiegen ließen.

Innerlich kochte ich und redete mir selbst zu, NICHT auszuzucken, es würde alles nur noch schlimmer machen. Meine Stimme wurde schneidend, kalt und vor lauter Zorn stiegen Tränen in die Augen... Das darf es doch nicht geben! Selbst die Klane merkte die aufsteigenden Tränen.

Show-down - wir reden nichts mehr...

Ein Gutes hatte es aber: Mami kam nicht dazu, sich aufzuregen, sondern schaltete auf den normalen Modus, um ihn nicht noch mehr aufzuregen... Damit spielte sie alles runter und machte sich selbst weniger Sorgen. Wenigstens das!

Er sprach was vom "härtesten" Rennen der Welt. ???? Häh, keine Ahnung vom Segeln und der Szene und dann das! Ich vermute, er verwechselt das mit dem Volvo Ocean Race... Aber er war ja Argumenten gegenüber immun... Ich solle ihn nicht für blöd verkaufen! Horror!

Argghhh! Da sitzt man Ende 30 seinem Vater gegenüber und fühlt sich wie ein kleines Kind...

Sternschnuppe sagte mir Stunden später DIE Entgegnung, die passend gewesen wäre: Das war keine Frage um Erlaubnis, das war eine reine Information.

Es trifft den Nagel auf den Kopf! Ich bitte hier nicht um Absolution, sondern es ist eine Information. Nichts anderes!

Ich schreibe das ca 48 Stunden nach dem Fiasko und merkte, ich rege mich schon wieder auf. Es ist MEIN Leben, MEIN Geld... Die letzten Jahre hab ich genug Sch.. erlebt, meine Bedürfnisse viel hintangestellt. Mein Ex-Mann, seine Paranoia, der damit einhergehende Psychoterror, die schwierige Scheidung (auch hier mischte sich mein Vater ein), Erschöpfungsdepression (von der die Eltern nichts wissen), Einnahme von Psychopharmaka, ein halbes Jahr fast nichts sehen, Schmerzen in den Augen, der besch... gebrochene Fuß, die Komplikationen, die Reha, der Job mit dieser Vorgesetzten, die besch.. Episoden meines eigentlich nicht vorhandenen Privatlebens...

Seit 2002 tappte ich zielsicher von einem Schmarrn in den nächsten. Natürlich hatte ich in den letzten 6 Jahren auch Zeiten, wo alles schwer ok war, doch da versuchte ich mich immer, vom vorangegangenen Schmarrn zu erholen.

Seit ich vom Donut weg bin, merke ich, wie gut es mir wieder geht. Und auch das hat ehrlicherweise gedauert! Natürlich ist das jetzt "Jammern" auf einem sehr, sehr hohen Niveau, verglichen mit den letzten 6 Jahren. Dennoch hätte ich gedacht, das ich mich rascher wieder erfange.

Jetzt endlich bin ich ich. Ich fühl mich wohl in meiner Haut, merke, daß ich endlich wieder ich selbst bin, ruhe mehr oder weniger in mir. Daß das mein Vater nicht nachvollziehen kann, ist mir klar. Muß er auch nicht. Er muß nur akzeptieren, daß ich für mich allein Entscheidungen treffe.

Natürlich weiß ich, daß ich einen 64jährigen nicht ändern kann, natürlich weiß ich, daß ich Familienstrukturen nicht durchbrechen kann. Aber muß ich mich damit abfinden?? Kann ich gar nicht...

Überraschenderweise hat sogar die Urli für ihr hohes Alter so cool reagiert, daß ich es gar nicht glauben kann (ich war nicht dabei)... Und Coolness ist genau das Wort, daß ich nie im Leben mit ihr verbinden würde!

Der Psychologe ist - außer den Eltern - der einzige, der es nicht gutheißt, aber nur deshalb, weil er selbst eine Heidenangst vor Wasserflächen hat und nicht verstehen kann, daß man sich das antut. Jeder andere findet es gut, daß ich mir diesen Wunsch erfülle. Nur meine Eltern, vielmehr der Papa, nicht....

Und ich dachte, wenn ich das Sicherheitspaket der ARC nütze, wird sie das beruhigen. Auch die Tatsache, daß ich zu Weihnachten wieder da bin. Aber: nada! Ich hätt doch gleich bis Ende Jänner in der Karibik bleiben sollen...

endgültige Absage

KTCs Entscheidung wackelte dann doch wieder... Die folgenden 24 Stunden machten mir fast etwas mürbe...

Ich lernte wieder, mit Warten, ohne daß ich was tun kann, komme ich nicht gut zurecht. Von der Vito hörte ich nichts mehr, "Überlieferungen" durch KTC gingen "von"-"bis"... schwer, die Situation einzuschätzen.

Ich merkte wieder, ich traue dem übertriebenen Ehrgeiz bzw. die Einstellung "geht scho" überhaupt nicht... Meine Intuition sagt: "Finger weg" und ich trau ihr dieses Mal ohne sie in Frage zu stellen. Hier war kein Gegengewicht zu KTC, keine übertriebene Sorge, einfach ein "Finger weg"

Da auch KTC von Anfang an meinte, wir machen das nicht, und er jetzt seinen "Bauch" zu überhören versuchte, machte mich unruhig. Doch die Entscheidung wurde GottseiDank von außen gefällt: der Vercharterer will den verantwortlichen Skipper sehen.

Gut so!

Andererseits: bei der Regatta werde ich nicht am Ruder stehen - schade! Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Zukunft Regatta fahren werde - es ist zwar eine tolle Atmosphäre, doch ich lerne dort nicht so schnell wie auf sportlichen Segeltörns...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Überraschende Wendung

Die News der Vito klangen sehr verhohlen und zurückhaltend - an Bord schlug die Gruppendynamik zu. Es sind äußerst unterschiedliche Persönlichkeiten gemeinsam an Bord. Wie in Lehrbüchern nachzulesen krachen die Unterschiedlichkeiten meist bei Stresssituationen aneinander.

So wie auf der Vito - viele Grenzgänger, doch manche mit etwas Realismus, zumindest einer mit Wahnwitz und einige, die sich nicht äußern (möchten)...

Die Realisten wollen auf die nächste Regatta verzichten, der Wahnwitzige nicht. Die Realisten wollen nach Athen, um das Boot vernünftig herrichten zu lassen (weder Vercharterer noch Eigner wissen bis dato Bescheid), der Wahnwitzige nicht. Die Realisten wollen selbst das Boot zurück nach Kroatien bringen, der Wahnwitzige meint, es gäbe eine Crew mit Vertrag dafür...

Ähm... da erscheine ich. Ich bin Co-Skipper der Crew mit Vertrag dafür... Mit der Erkenntnis ob der Eigendynamik zwischen KTC und mir beim Segeln graute mir heute vor der Vorstellung der Überstellung mit der Vito... Ich bin nicht unbedingt feig, aber DAS??? Womöglich nur eine gepfuschte Reparatur... Würde das Rigg wirklich bei einem weiteren Sturm halten??

Das mittägliche Telefonat brachte mich zur Weißglut - KTC wohl auch. Er pfauchte und ich wurde kalt. Wobei die Durchführung der Überstellung überhaupt nicht zur Sprache kam.

Am Abend die Entschuldigung und vor allem die überraschende Wendung. Ich bin wirklich perplex. Ohne daß ich ein Wort sagen konnte, sagte KTC die Überstellung ab. Es wäre wahnwitzig, mit diesem Boot mit dieser Crew (3 Neulinge) diese Fahrt anzutreten.

?? Was war passiert? Sprach er mit dem "der mit dem 2. Leben"? Ich hab keine Ahnung, bin aber wirklich stolz auf KTC. Eine reife Entscheidung! Ich hätte keine Lust, mitten in der Ägäis mich das erste Mal in meinem Leben mit einem Wantenschneider im Ernstfall auseinanderzusetzen.

Er selbst würde es zwar tun, aber er möchte die Crew nicht gefährden... Mich überraschte der eigene Gedanke - mit ihm, den zwei Realisten würde ich glatt auf eigenes Risiko auch fahren...

Überdosis G´fühl

Das Wetter ist eindeutig mehr als herbstlich - so richtig novembermäßig! So sehr ich am Wochenende damit gehadert hab, so sehr konnte ich mich mit dem Wetter anfreunden.

Der Gedanke "jede Jahreszeit hat seinen Nutzen und der November ist die Zeit der Einkehr, Ruhe und Besinnung, um Kräfte für das neue Jahr zu sammeln" ließ mich das feuchte Wetter auf der Couch geniessen. (Nein! ich war NICHT tagelang auf der Couch, allein meine heutige "erledigt"-Liste kann sich sehen lassen!)

Aber mein "Goody" waren 3 Liebesfilme in 2 Tagen. Eine Überdosis G´fühl...

So eine Überdosis G´fühl, daß mein DVD Player seinen Geist aufgegeben hat :-)

Das Eintauchen in die Unwirklichkeit beginnender Lieben war ungewohnt. Längst vergessene Erinnerungen tauchten wieder auf. Plötzlich spürte ich das Fehlen dieses Gefühls. Und ich Naive dachte wirklich, ich stünde über solchen Dingen. Ich dachte wirklich, ich hätte das abgehakt. Mir gehts doch gut! Ich wollte ohnehin keine Beziehung, jetzt, wo ich nicht weiß, wie alles weitergeht. Den Nordmann schieb ich doch schon gekonnt nach jedem Telefonat weit weg...

Der letzte Liebesfilm ging nicht gut aus - Hollywoods berühmtes Ende fehlte... Ich sah seine Tränen, ihren Sarg, den Abspann, hörte die samtigen Klänge voller Trauer und weinte. Still und leise...

Ich erschrak, als ich merkte, um wen ich neben mir weinte... Wenn ich neben materiellen und virtuellen Altlasten auch noch meine emotionalen aufgeräumt hab... puhh... vor allem wenn alle emotionalen Altlasten so langwierig zu beseitigen sind - oje! Ich war über den Schmerz überrascht, von ihm überrollt und ließ es zu - Tränen sollen doch heilen... Wunden schließen...

Interessanterweise war das ein Zustand, der wirklich ok war. Ich versuchte wede mich abzulenken noch auf mich innerlich einzudreschen, weil ich grad mal wieder hysterisch wäre. Nein! Einfach zugelassen...

Herausgerissen wurde ich durch einen späten Anruf um 23.45 - die Sternschnuppe... Gibt es nun Zufälle oder nicht? Ja oder nein - ich weiß es nicht. In Wahrheit spielt es hier keine Rolle mehr...

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