... und so wie damals dauert es Tage, bis mein Hirn aus der Schockstarre wenigstens wieder in verwirrte und sehr langsame Gedanken flüchtet.
Wenn ich an diese Katastrophe denke, muß ich mich sehr zurückhalten, um nicht zu schreien. Regredieren in ein kindliches Stadium, wo ich mir nur die Ohren zuhalte, die Augen zusammenkneife und kreische. Es nimmt mir die Luft... Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht.
Ich vermag nicht, mir vorzustellen, wie es Betroffenen vor Ort geht. Ein Land ohne Tränen, ohne Worte, ohne die Erinnerung an Lachen und Freude.
Dazwischen taucht Wut auf. Wut über Verantwortliche, das "Schicksal", all diese Experten, die Infopolitik, der ich nicht einen cm über den Weg traue.
Dann neige ich dazu, ins Philosophieren zu kommen. AKW - nein, danke? Doch was tue ich bereits seit Jahren, um den Energieverbrauch zu drosseln? Ich fürcht, es ist nicht viel. Ich könnt jetzt schreiben, ich dreh das Licht ab, wenn ich einen Raum verlasse. Doch 1. stimmt das nicht zu 100% und 2. ist das nicht mal der Rede wert.
Dann wieder völlig Ich-bezogen: woher kriegt man jetzt Sushi-Reis? Wasabi-Paste? Kaum werden mir diese Gedanken bewußt, könnt ich mich ohrfeigen! Himmel, wir sind schon eine eigenwillige Spezies, immer als zu uns selbst in Relation zu setzen.
Bilder von einer verlassenen Insel tauchen vor mir auf. Bikini-Atoll, die 2.? Bilder von in 25 Jahren, die zeigen, dass sich die Natur alles zurückholt. So viele Menschen, die ihr Land verloren haben? Das Land der untergegangenen Sonne?
Honshu ist 1300 km lang, vermutlich bleibt ein Viertel unbewohnbar - lt dzt Erkenntnissen. Ich versuche, diese Relationen in bezug auf meinen Wohnort zu projezieren. So á la "würde es mich berühren, wenn..." Doch ich kann nicht mal die Beispiele, die mir einfielen, niederschreiben.
Schon wieder beisse ich mir auf die Lippen - Himmel, wie kannst du nur dran denken, dass du nie in Japan warst?? Ein Strahlenmediziner sprach grad in der Zib24. Nach langem endlich Aussagen, die ich verstehe, die ich glauben kann. Der Inhalt.. nun ja.. relativierend, nicht ganz beruhigend.
Doch ich stelle mir vor, ich hätte alles verloren, aber Erdbeben und sogar den Tsunami überlebt... und dann... stehe ich vor Menschen in Schutzanzügen, die mich auf Radioaktivität prüfen. Der Moment, bevor die Geräte über meinen Körper schweben. Ich würde vermutlich kraftlos fast zusammensinken. Und dann... diese Dinger schlagen an.... Ich glaube, ich würde wortlos weggehen. Irgendwo ans Meer, das jetzt näher ist als früher.... und mich einfach auf den Boden legen.
Dann schlägt bei mir wieder Zynismus durch. Ob Japan auch zum Uneso-Weltkulturerbe erhoben wird...? Kaum... war ja keine mutwillige Zerstörung - die Infopolitik aber eine ähnliche... Ob ich in 25 Jahren einem 20 Jährigen erklären könnte, wie das damals war?
Mich einfach auf den Boden legen.
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. Es gibt nichts zu sagen
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Nehalennia - 16. Mär, 00:39
Ist es nicht eigenartig, dass sich die meisten genau erinnern, was sie zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens einer Katastrophe genau wissen, wo sie waren und was sie gemacht haben?
Als Kind war ich völlig verwirrt, dass meine Eltern genau wußten, wann die Mondlandung war, das JFK Attentat, usw. und wo sie selbst waren und gemacht haben? Ich konnte gar nicht glauben, dass meine Eltern so historisch versiert waren.
Mittlerweile stelle ich das bei mir auch fest. Offensichtlich ist man von solchen Ereignissen so betroffen, berührt, mitgenommen.... dass sich die Erinnerung bildlich ins Gedächtnis brennt. Und da jeder Erinnerungen in Verbindung mit sich selbst verknüpft, scheint die Tätigkeit zu dem Zeitpunkt auch gleich miteingebrannt zu werden.
So sind bei mir folgende Umstände eingebrannt:
- Einsturz der Reichbrücke und ich auf Brac. Der Pate kam grad aus Österreich und hatte den Kurier in der Hand.
- Tod des Johannes Paul I und ich neben Mami in der Küche am Herd.
- Tschernobyl und ich eben nach einem romantischen Ausflug mit dem Schilehrer (wir lagen Stunden auf einer Wiese) zurück.
- Ausbruch des Balkankriegs und ich im Wohnzimmer am Glastisch sitzend. Völlig fassungslos sah ich das Haus meiner Omi in den Nachrichten.
- Tod der Lady Di und ich im Sommer an einem Sonntag sprachlos auf der grünen Couch sitzend.
- 9.11. und ich auf der Autobahn Richtung I*ea. Ich dachte, das wäre eine Science Fiction Sendung. Erst am Parkplatz vor dem Möbelhaus kapierte ich es und der Durchgeknallte Ex war in Zürich bei irgendeiner Fußballauslosung.
- Tsunami in Thailand und ich bei einer Weihnachtsfeier der Familie starrte ungläubig die Klane an.
Fragen Sie mich aber bitte nicht, warum sich die beiden Todesfälle so in mein Hirn gebrannt hatte. Ich war weder besonders gläubig noch ein Fan von Lady Di. Und fragen Sie mich nicht, warum so manche anderen Ereignisse sich nicht in mein Hirn eingebrannt haben.
Nehalennia - 13. Mär, 16:35
Aufgrund der Katastrophenberichte über Japan hab ich mal für 24 Stunden meine Abneigung gegenüber Nachrichten überwunden.
Gestern abend hab ich angewidert meinen Boykott wieder aufgenommen und mir schmerzlich erinnert, warum ich Nachrichten sehr rigide verweigere.
Der Durchgeknallte Ex war Kameramann fürn O*F und arbeitete zeitweise für den aktuellen Dienst. Zuviel hab ich in dieser Zeit mitbekommen, wie Nachrichten gemacht werden. Und es scheint nicht besser geworden zu sein.
Das Spiel mit der Angst, das Spiel mit Horrorszenarien (die vermutlich schon längst eingetreten sind), die dramatischen Tonlagen, die reisserischen Worte, die saublöden Fragen. "Kann man schon abschätzen, wann die Regierung Offizielles verlautbart" - Hä? Wieso fragen Sie das jemanden der Österreich-Werbung? Ist die Österreich-Werbung in der japanischen Regierung verankert?
Plötzlich ist ein Feuermann-Irgendwas aus Wien der Strahlenschutzexperte (ich frag mich, wo er das gelernt hat) und es ist erstaunlich, wieviel Atomexperten wir außerhalb der IAEA in Österreich haben. Echt beeindruckend *ironiemodus off*
Es tauchen überall Geologen-, Wetter-, Meeresströmungenexperten auf. Wieso schaffen sie es dann nicht, eine halbwegs zuverlässige Wettervorhersage für 3 Tage zu machen? Wieso waren dann gestern 3 verschiedene Infos über die DERZEITIGE Windrichtung in Fukushima zu finden?
Ich schüttel mich immer noch vor Widerwillen.
Verachtend dagegen betrachte ich die Astrologen, Weltuntergangsprophezeier und Co. Wie immer bei solchen furchtbaren Ereignissen kriechen sie aus den Winkeln hervor, melden sich zu Wort und die Nachrichtenmacher rücken sie ins Lampenlicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob die schnelle Infoflut via Internet und TV so ein Segen ist...
Nehalennia - 13. Mär, 10:08
Und doch wieder nicht. Im Moment ist sogar das halbe Wochenende beruflich verplant. Nur, damit ich kommende Woche alles unter einen Hut bekomme und längst Versprochenes endlich nachhole...
Dabei wäre mir nach etwas GANZ anderem.. ;-)
Heute begab ich mich aus Zeitgründen zum Rauchen auf die Straße (nein, bitte keine Aufschreie! Das war die 2. Zigarette und die rauchte ich um 15.00 Uhr. Und nein, bitte keine Kommentare, wie ungesund das Zeug nicht wäre! Ein Laster braucht der Mensch ;-)
Weil ich vorm Firmengebäude nicht gerne rauche (die Straße aber einfach schneller zu erreichen ist), ging ich schnellen Schrittes in eine Richtung. Wenigstens ein wenig Bewegung! ;-)
Bei Retourschreiten blies mir der Wind von hinten ins Haar. Rückenwind! Plötzlich fiel mir auf, welch genialer Segelwind das wäre. Ich nahm endlich den Temperaturanstieg und die Sonne wahr. Berührt blieb ich stehen, strecke beide Arme auf die Seite und lachte laut los...
Meine nicht vorhandene Frisur hatte was von "vom Winde verweht" und es war mir völlig egal, ob in den nächsten 5 min das nächste Interview startete. Ich blickte in den blauen Himmel, überlegte, wie der Wind wohl am See wäre und Szenen in Jois blitzten vor meinem geistigen Auge auf.
Wieviele Boote sind wohl schon im Wasser? Ob vielleicht...? Seufz.... wohl kaum - zu kalt war es die letzten Wochen.... Doch vielleicht hat heute schon einer reagiert? Eine Segelschule, die vielleicht noch nicht wegen Reichtum geschlossen hat?... seufz... das wär was!! Am Wochenende segeln.... seufz... oh ja.. viel zu lange ist der letzte Törn her... seuuuufz....
2 völlig irritierten Bereichsleiter holten mich in die Realität zurück beschwerten sich über den heftigen Wind und fragten mich nach dem Interview, warum ich so selig lächel.... Die beiden sind eindeutig keine Segler!
Nehalennia - 11. Mär, 20:16
... und ich bin immer noch nicht "runter"....
In solchen Momenten merke ich, wie sehr ich im alltäglichen Trott laufe, Terminen hinterherhetze und ich immer langsamer dabei werde.
Den Kopf voller To-do´s im Projekt, hinter den Schläfen To-do´s für mein kleines Unternehmen und irgendwo im Hinterkopf To-do´s privater Natur. Und dann sitze ich 1,5 Stunden (ohne Störung) hier und kann sie gar nicht geniessen.
Heut hab ich sogar ein Treffen privater Natur, das ich sonst gerne pflege, sausen lassen, weil ich genau weiß, ich sollte mit meinen Kräften haushalten. Ich plane schon wieder das Wochenende für berufliche To-do´s und der Kalender der nächsten Woche raubt mir den Atem, auch wenn es wieder in das Nordland geht.
Erst dort... werde ich wohl wieder verschnaufen, dabei möcht ich sooooo gern einmal nicht abgehetzt dorthin kommen.
Noch (Betonung liegt auf "noch") ist dieser Zustand ok. Spätestens im Sommer mag ich nicht mehr.... Nie wieder will ich an das dünne Eis der Gratwanderung!
Ich frage mich, wieviele Menschen in der Vorstellung leben, das dann irgendwann mal "später" ihr Leben beginnt. Wie machen das so viele Business-Menschen? Ist dieser Trott ihr Leben? Ich dachte das irgendwann vor langer Zeit von meinem Leben.
Und dennoch ertappte ich mich dabei, Führungskräfte in diesem Sanierungsprojekt innerlich zu bewerten, wieviel quantitativen Einsatz sie derzeit leisten....
Jetzt fühlen sich solche Gedanken fast armselig an. Das wirklich Wichtige in meinem Leben hat zu wenig Zeit, zu wenig Aufmerksamkeit...
Himmel, wie kann man am 2. Tag der Woche so erschöpft sein???
Nehalennia - 8. Mär, 21:31
am Morgen bringt Kummer und Sorgen....
Nein, ich trinke nicht die Überreste von gestern! Was Kaffee angeht, bin ich Junkie - es gibt nie Reste von gestern! Außer im Nordland.... Der Nordmann kocht Filterkaffee und das in rauhen Mengen - nicht mal ich schaffe es, diese Mengen zu verdrücken.
Hier aber herrscht seit.. boah... JAHREN... eine andere Kaffeekultur. Dank einem halbrunden Geburtstag des Paten besaß ich eine Saeco. Einer der ersten, die noch ein Stahlmahlwerk hatte. Sie stand bei mir im Dauerbetrieb und nach.... ähm... knapp 20 Jahren.... tropfte sie nur mehr und die wahnsinnigen Reparaturdienste rührten ohne 250€ das Ding nicht mal an. Also steht sie irgendwo einsam und verlassen und wartet auf begnadete Mechanikerhände...
Der Pate verstand aber mein Dilemma und vermachte mir seine alte Kaffeemaschine. Er selbst schien völlig verwirrterweise plötzlich von Nes*resso angetan zu sein.
Egal! Also steht nun in der Küche ein edles graues Ding (natürlich nicht mit der Ju*a der Klanen zu vergleichen, aber die wär mir eh zu aufmerksamkeitsbedürftig....)
Doch schon seit 2 Tagen.. ich weiß auch nicht.... spuckt diese nur mehr kalten Kaffee aus. Grad eben wieder. Auch wenn kalter Kaffee (huch, in Gedanken denke ich an "kalten Kafffffee") bekanntlich schön macht, verzieht sich mein Gesicht.
Ganz skeptisch näherte ich mich bei der obligaten 2. Tasse nochmals der Maschine, befühle sie und wundere mich, weil sie doch warm erscheint. Meine Stirn runzelt sich, ich wage einen 2. Versuch, greife zur Milch, leere diese ins Häferl und schmunzel noch, ob nicht vielleicht die Milch zu kalt wäre. Ich habe doch erst wieder mal den Kühlschrank enteist.
Dieses Mal betrachte ich den Mahl- und Brühvorgang mit Argusaugen. Doch kaum angefangen, hört er schon wieder auf.... Hä????
Ohhhhhh! Die Wassermenge scheine ich bei meiner Putzorgie verstellt zu haben. Bei den wenigen Tropfen Kaffee, die da rauskommen, ist tatsächlich die Milch zu kalt (bei dem Mengenverhältnis!)
Also geniesse ich jetzt endlich warmen Kaffee und frage mich, wie lange ich mich schon über kalten Kaffee in diesen Tagen gewundert habe. Ein eindeutiger Beweis: 6.00 Tagwache ist wirklich nix für mich!
Nehalennia - 8. Mär, 06:32
In aller Herrgottsfrühe schrieb ich heute eine Rechnung. Es dauerte einige Minuten, bis mir völlig klar wurde, WARUM ich so müde bin....
Offiziell noch 2 Monate in diesem Stil, doch vermutlich noch 4 Monate. Ich merke den Widerwillen in mir.... In 2 Monaten hätt ich meinen Jahresumsatz (oder so), doch körperlich hätte ich die Jahresenergie verbraucht.
Es hilft nix, kurz nach halb acht und ich sollt noch unter die Dusche... Seufz! Heute hätt ich Lust, einfach zu Hause zu bleiben....
Nehalennia - 7. Mär, 07:32
Sport ist Mord:
Kaum ist Mami mental übern Berg, kann wieder schlafen und nimmt die Situation wieder erstaunlich ruhig, freuen wir Mädels der Familie auf den Circque du Soleil.
Mami und ich (die sonst eher immer später dran sind) stehen vorm Chapeau im eisigen Nordwind. Die Klane nebst Anhang ist aber weit und breit nicht zu sehen. Auch telefonisch nur Funkstille.
Bis sie langsam daher humpelt... auf Krücken... Oh, f*.... wie lautete nochmals ihr Kommentar: "Ich will mich auch nicht wieder nach vor drängen!!!" ???? :-)
Ist ihr wohl nicht gelungen ;-)
Ach ja, bei welcher Sportart ist ihr das geglückt? Nein, nicht beim Laufen. Nein, nicht beim Urli-Bezwingen. Ja, beim ich-fühl-mich-wieder-jung und Softfußballspielen (in einer Kaffeeküche)...
Nehalennia - 7. Mär, 07:27
Wie beschrieben ist unser Clan doch durchaus verletzungsanfällig. Doch wie gut, dass wir quasi eine Arztfamilie sind.
Naja.. ok... sooo viele gibt es dann doch wieder nicht. Aber vorsorglich und vorausschauend agierten meine Eltern. Die Arztquote in ihrem Bekanntenkreis ist eine überdurchschnittlich hohe.
Einer der Ärzte, nennen wir ihn mal Dr. Mehl, ist Orthopäde. Betrachtet man die Sportverletzungen, ist er nicht die schlechteste Wahl als Freund. Rein optisch würde er ja durchaus in "Emergency Room" passen (könnte fast Clooney den Rang ablaufen), wäre er nicht so.... ähm... furchtbar.. ähm eitel (welcher Arzt hat auf seinem Flyer sich selbst in sportlicher Montur und verspiegeltenen Sonnenbrillen abgebildet?). Leider... ähm.... hm... ists seiner Erscheinung abträglich, wenn er den Mund aufmacht.
Nein, diese Bemerkung hat nichts mit den zahnärztlichen Erfahrung, die meine Kernfamilie mit sich bringt zu tun. Es ist auch nicht die Qualität der Beisserchen ausschlaggebend (die sind - no ja - strahlend weiß), sondern die Qualität der Worte. Und nein, ich denke hier nicht an logopädische Phänomene!
Jedenfalls zeichnete sich Dr. Mehl dadurch aus, dass er bislang 100% aller Patienten, die ich kenne, operierte. Grad bei mir hielt er sich zurück, da er schwerst beleidigt war, nicht konsultiert worden zu sein und mein behandelnder Arzt offensichtlich Erzfeind Nr 1 war. ABER: wäre ich früher zu ihm gekommen, hätte er mich operiert und ich hätte mir ach so viel erspart. Ja, genau!
Doch was sagte Dr. Mehl, Mr. 100% OP anläßlich Mamis Sporttrophäe? Das wäre ein sehr komplizierter Bruch (na geh... MIR war diese Aussage klar, deutet sie doch auf eine OP hin), doch... und nun... man höre und staune: Er würde nicht operieren!
Da bin ich doch sprachlos! Jetzt kann ich ihn gar nicht mehr Mr 100% nennen (und "Mr. 99,9999 periodisch" ist sooo lange ;-)))
Nehalennia - 23. Feb, 07:14
Unser Clan, sportliche Aktivitäten und der Ehrgeiz... wenn da nicht die Konsequenzen wären!
Die Klane hat sich im zarten Alter von knapp 2 für eine moderne "Sportart" entschieden: Voltigieren am Fahrrad der Urli. Ergebnis: gebrochenes Fersenbein
Der Pate wählte einen quasi hahnenkammtauglichen Schistil. Ergebnis: gebrochenes Fersenbein
Die Klane bevorzugte weiterhin das Fahrrad. Die Sportart: ganz rasch durch eine Unterführung zu radeln und dabei.. hm... zu flirten (?). Ergebnis: gebrochener Finger
Mami dagegen versuchte sich in einem quasi Weltrekordversuch. Wie lange kann man im Wasser sitzen, um Muscheln aus einem Stein zu klopfen? Ergebnis: Nierenbeckenentzündung
Ich versuchte meine für Volleyball viel zu geringe Größe durch Sprungkraft wettzumachen. Wie gelangt man zu mehr Sprungkraft? Genau! Springen, Springen, Springen. Ergebnis: ausgefranster Meniskus
Urli wählte eine fast aussterbende Sportart. Man klettere im hohen Alter abends (zu Silvester) eine Hühnertreppe hinauf. Um das nicht zu "guggingmäßig" erscheinen zu lassen, schiebe man den Aberglauben (Wäsche und Silvester und so) vor. Ob dadurch wirklich das Gugging verdrängt wird? Ergebnis: gebrochenes Schlüsselbein
Das stachelte den Paten an. Er beging den klassischen Fehler aller Hochleistungssportler: egal, wie sehr der Körper schreit, man ignoriere ihn besser. Ergebnis: kaum zu beschreiben, zahlreiche OPs
Ich versuchte, mich über mein Alter hinwegzusetzen und eine jugendliche Sportart. Anfangs hielt ich noch mit Mitte 20jährigen mit, plötzlich schaffte mich wohl ein Dreißigjähriger... Ergebnis: gebrochener Thallushals
Mami wollte hier nicht ins Hintertreffen gelangen. Ihr Tennisspiel, das sie erst mit 40 begann, war doch eine gute "Spielwiese". Was, hier passiert nix? Also steigert sie das Pensum auf bis zu max 4x/Woche. Naja, es kam nicht so viel dabei rum. Ein beleidigter Meniskus, der ihr den 4. Spitalsaufenthalt ihres Lebens kostete (die drei ersten standen in Verbindung mit Geburten)
Urli fühlte sich auch wieder jung. Mit über 80 hat sie natürlich Zugang zu exklusiven Sportarten. Wie oft kann man als Halbblinde am Fahrrad durchs Dorf radeln (damit sicherlich Verkehrsmeldungen verursachend) ohne überfahren zu werden. Ergebnis: gebrochene Kniescheibe.
Der Pate verlagerte seinen Ehrgeiz vom Knie auf die Schulter. Die sportliche Aktivität hierbei: wie bewegt man die Schulter am besten möglichst schnell nach der OP ohne die OP narbe aufzureissen? Ergebnis: wieder mal unbeschreiblich
Neueste Trophäe: Mami mit einer gebrochenen Hand. Wobei? tststs - Sie waren nicht aufmerksam genug! Tennis.... what else?
Fazit: das Fahrrad scheint in unserem Clan doch eine wesentliche Rolle zu spielen, Sportarten sollten wir alle besser weglassen und die Klane hielt sich in den letzten Jahren verdächtig zurück ;-)
Nehalennia - 22. Feb, 22:58
... ist doch alles eines, oder?
Schien auch mein Unterbewußtsein zu denken... Diese Woche hatte ich erstmals ziemlich viele 500€ Scheine in der Hand. Der liebe Bankbeamte fragte: "Wie darf´s denn sein?"
Ich, wohl etwas aufgeregt und aufgedreht in Anbetracht des Kaufes: "Ach, groß - Nein, warten Sie, bitte in 5€ Scheinen!"
Mein Gesicht hätte ich selbst gerne gesehen, als sich der Gute stoisch bückte, 2 Bündel 5€ Scheine heraushob und ganz gelassen sagte: "Gut, das wärn dann mal 1.000€" ;-)
Ich wehrte ab und nahm dann doch die 500€ Scheine. Nur der Gedanke an die Kröte, die sicher etwas in der Art "Gott, du bist urpeinlich" gesagt hätte, hielt mich davon ab, diese violetten Scheine in dieser Pracht zu fotografieren.
Jedenfalls nahm ich bedächtig und bewußt das Packerl und steckte es ganz konzentriert in die Tasche - ich wollte wirklich vermeiden, irgendwo, irgendwann in der folgenden Stunde einen hysterischen Schreikrampf zu bekommen und völlig hektisch das Geld in der kleinen Mini-Handtasche zu suchen.
Auch im Rest der Woche flutschte mir das Geld nur so zwischen den Fingern hindurch. In jeder Form: Bargeld, Bankomat, Kreditkarte.
So kam es wohl zu dem... ähm... am schwersten zu beschreibenden Moment der vergangenen Woche. Ich brachte schweren Herzens den Nordmann zum Flughafen, bemühte nochmals den Bankomat um Bargeld und trottete mit hängenden Schultern und völlig in Gedanken Richtung Parkplatz.
Während ich mich abmühte, Haltung und Fassung zu bewahren, steckte ich völlig automatisch die Parkkarte in das blecherne Ding, schüttelte wieder den Kopf über die unverschämten Preise und schob die Kreditkarte nach.
Der Wind pfiff mir um die Ohren, ich suchte ein Taschentuch und fixierte den Automaten mit Schlitzaugen. Das Ding ratterte und tat genau nichts. Fast wäre ich schon versucht gewesen, mit dem Fuß dagegen zu treten, doch dann...!
Mir wurde siedendheiß, die Augen immer größer, der Atem immer knapper. Mit Entsetzen stellte ich fest, ich hatte die Kreditkarte in den Bargeldeinzugsschlitz gesteckt!!! Argh.... Abbruch! ABBRUCH! A B B R U C H!
Die Parkkarte spuckte der Automat brav wieder aus, nicht aber meine Kreditkarte.. Panik machte sich breit, auch ein fieberhaftes Durchforsten meines Hirnes, welche Hilfsmittel aus dem Auto ich macgyver-artig verwenden könnte. Mist, Fröschchen hat noch gar keinen Ballast... Argh!!! Und wieso hab ich genau wegen dem Klettern 24 Stunden vorher die Fingernägel ganz kurzgeschnitten???????????
Fragt nicht, wie es mir dann doch gelang, die Kreditkarte da rauszubekommen und dann auch noch zu zahlen. Nein, keine Schauergeschichte mehr, doch im Adrenalinabfall habe ich es schlicht und ergreifend verdrängt ;-)
Nehalennia - 14. Feb, 20:22