family stuff

Montag, 31. August 2009

die Endlichkeit des Seins...

Gestern waren die Klane und ich beim Stief-Großonkel Zahnarzt. Seine Frau ist knapp 4 Wochen tot und auf dem ersten Blick wirkt er wie immer. Sich sehr im Hintergrund haltend, eigentlich sehr mit den Beinen am Boden, gefaßt.

Je länger wir reden, desto mehr bekam ich den Eindruck, er würde sie vermissen. Dann aber wieder klang er verbittert. Über ihre Bemerkungen, über ihre Art zu leben, sie wäre selbst schuld. Die Frau mochte ich sehr, sie ist Mitte 80 geworden, immer sehr direkt, für mich gut aufgelegt und nie um ein spitzes Kommentar verlegen.

Nach dem Gespräch stellten wir fest, er hätte besser zur Urli gepaßt. Auch mutmaßten wir beide Hexen, die beiden hätten vielleicht eh schon längst ein Verhältnis. Ehepaare werden sich im Laufe der Zeit immer ähnlicher. So gesehen hätte er mit der Urli verheiratet sein müssen. "Die Schwägerin" - komisch, er nannte sie nie bei ihrem Vornamen.

Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass er auch bald abtreten wird. Nicht, weil er verzweifelt ist, nicht weil er den Alltag nicht bewältigen würde, vielmehr "weil man manchmal Schicksal spielen müsse"... Er mistet das Haus aus, die Kinder würden ihn leid tun, das alles mal räumen zu müssen.

Einen Tag zuvor sprach ich mit Mami - sie erwähnte "den Jüngeren"... Ich schaute mich um, welchen Jüngeren meinte sie bloß. Sie deutete auf einen Anfang Fünzigjährigen. Ich stutzte - jüngeren? Sie meinte beiläufig: "ja, im Vergleich zu mir"... Da hatte sie recht. Mami wird heuer 67. Es versetzte mir einen Stich - ich glaub, ich komme nicht gut damit zurecht, dass meine Eltern alt werden.

Montag, 17. August 2009

Feier

Als ein "mitten-im-Sommer" - Geburtstagskind mit 2 Verwandten, die rund um mich Geburtstag haben, feier ich den Geburtstag kaum mit Freunden. Es ist eh niemand da! Daher waren Feiern oftmals nur zu zweit, wenn es überhaupt etwas feierliches an sich hatte oder sogar alleine.

Letztes Jahr riss mich Wahnwitz zu einem Vorhaben hin, meinen Geburtstag dieses Mal zu feiern. Und das tat ich. Gemeinsam mit dem Nordmann und 2 der weltbesten Crewmitglieder, die man sich vorstellen kann, in Irland/Dublin... am Trockendock mit Blick auf die Kläranlage... :-) Das ist aber eine ganz andere Geschichte. Tatsache ist, bereits zu Mitternacht war ich dank dem betrunkenen Iren fast zu Tränen gerührt, beim Frühstück war ich es dann wirklich. Kaffee ans Bett, der Salon mit Luftballons und Geschenkbandgirlanden geschmückt, am Tisch Muffins mit kleinen Kerzen und Geschenke. Dazu eine Stockrose. Hach! Die Werftmitarbeiter machten dann den Tag perfekt, indem sie uns doch noch wasserten und wir rund um meine Geburtszeit mit dem Hochwasser noch ausliefen. Ein absolut kitschiger Sonnenuntergang wurde auch noch beschert. Hach!

Dennoch kam ich nicht umhin, mit Freunden und Familie zu feiern. So klassische "runde Geburtstage" sind mir ein Greuel - gespreizt und steif. Alle festlich angezogen, die meisten bleiben den ganzen Abend mit den selben Leuten am Tisch sitzen. Offensichtlich bin ich durch die halbrunden und runden Festivitäten des Paten und der Mami schwerst traumatisiert.

Daher entschied ich mich, zum Picknick zu laden. 40 eingeladen, da ich wußte, gut ein Drittel bis die Hälfte hat vermutlich was vor. Das ist keine Berechnung, doch "mitten-im-Sommer" - Geburtstagskinder wissen so was aus Erfahrung.

Sonnenschein rief mich heute ungünstig an, ich versprach, ihn zurückzurufen. Leider hob Goldschühchen ab... Nach einem 10 min Telefonat hätt ich schon wieder größte Lust, das alles abzusagen. Grrrr.

[pathetische Stimmlage] Sag, wie ist das mit deiner Feier, wann, wie, wo?
Samstag, ab 16.00 Uhr, auf der Wiese [ich dachte mir: lies einfach die Einladung!!]
[herablassende Stimmlage] und wie ist das alles gedacht?
???? [Lies einfach die Einladung!!!!]
Goldschühchen (G): [geringschätzige Stimmlage] Da ist kein Mond, stellst du Laternen auf?
Ich (I): [unterdrücktes Schnauben] Das ist bei dem ausgetrockneten Gras keine gute Idee - es werden sicher einige Taschenlampen dabei sein [komm, sprich dich aus! Red nicht um den heissen Brei!!]
G: [leidend] da wird es auch Gelsen geben!
I: [Augen zu Schlitzen verformt] In der Dämmerung sicher, daher ab 16.00 Uhr [geh Tussi, sag, was du zu sagen hast]
G: [anklagend] Wieso feierst du nicht in einem Restaurant?
I: [gepresste Stimme meinerseits] weil für mich nur dieses Picknick in einem sehr lockeren Rahmen in Frage kommt [meine Zähne fangen zu knirschen an, meine rechte Faust ballt sich, während die linke Hand das Handy fast zerquetscht]
-Pause-
I: Ist Sonnenschein da?
G: Nein, er wollt dich eh nur das fragen...
-Pause-
G: [weit ausholend] Weißt, wir sind im Burgenland, aber wir kommen... irgendwann... ist das eh nicht tragisch... wie lange dauert das denn...?
I: [tiefes Schnaufen meinerseits] Du, wenn es sich nicht ausgeht, schade, aber mach dir keinen Kopf [sag doch gleich, dass dich das alles nervt]
G: [gelangweilt] doch, wir kommen, für eine Stunde oder so
I: [sehr, sehr beherrscht] Wie gesagt, keine Hektik, keinen Streß
-Pause-
G: [sehr nasal, sehr langsam, ganz herablassend, zu Tode gelangweilt] Na, dann.. wir freuen uns

Warum ich so jemanden einlade? Hab ich nicht! Ist aber leider die angeheiratete Tante... Leider mißverstand Sonnenschein die Einladung per mail, sie hätte nur an ihn ergehen sollen.

Montag, 13. Juli 2009

Familienfeier

Der Pate hatte gestern Geburtstag - der Sonntag schrie förmlich nach einer Familienfeier am Lande...

Wie soll ich sagen?... Ein Klassiker. Aufgrund der Diabetis der Urli, die punktgenau um 11.55 (egal ob Winter- oder Sommerzeit) den Zucker in den Keller fallen läßt, war Treffpunkt um 12.00 Uhr. Die Premiere von Samstag schrie nach Wiederholung und ich taumelte schlaftrunken um 10.20 aus dem Bett...

Die knapp 1stündige Fahrt wurde zum Minutenkrimi - als schwarzes Schaf wollte ich nicht zu spät kommen. Und doch war ich die letzte der Familie. Pflichtbewußt, um den Zucker nicht in Abgründe fallen zu lassen, sassen alle wohl schon ab 11.50 dort. Ich war punktgenau! Und hatte dennoch das Gefühl, das letzte zu sein.

Auch die Polin und ihr internationaler Anhang kamen - völlig relaxt erst um 12.30... dieser Zucker! Er wurde vorsorglich mit einer Suppe in Schach gehalten. Als erstes hörte ich, welch furchtbare Enkeltochter ich nicht wäre, als nächstes welch furchtbare Tochter ich nicht wäre und endete als furchtbare Nichte (letzteres war mehr ein Scherz). Der Sonnenschein kam alleine, erstmals sah ich ihn die Augen ob der Schwierigkeit des Zuckers verdrehen. Pufferl, samt kompletter Familie, sieht wieder jünger aus.

Die Quadratur des Kreises - einerseits war es nett, alle zu sehen, andererseits wollte ich nichts als weg. Ich bin immer wieder aufs neue völlig verblüfft, wie eine einzelne Person die gesamte Familie terrorisieren kann (aber auch, dass diese das zuläßt). Die Klane rief aus Shanghai an und wir wechselten die Location. Sassen bei der Polin, die ständig neuen Kaffee, Eis, Kuchen und Wasser servierte, während im Hintergrund der Pate vor der Formel 1 schlief.

Irgendwie sind wir eine sehr abstruse Familie... Gut, dass bei der Verwirrten noch eine Grillfeier stattfand. Dort kam ich angekündigter Weise verspätet und war zuerst vom Kulturschock paralysiert...

Der Freund der Verwirrten ist ein ganz Lieber - wenngleich mich immer noch irgendetwas irritiert. Der Freund von Würmchen dagegen... argghh! Entweder völlig desinteressiert oder arrogant - ich weiß es nicht. Allerdings mündet entweder-oder in einer völlig sozial unverträglichen Art. Ich war nahe daran, die beiden zu fragen, ob sie keine Wohnung haben (dabei haben ja beide ihre Wohnungen Wand an Wand).

Ein Sonntag bestehend aus Feiern, die allesamt auf ihre Art und Weise abstrus waren - oder bin etwa ich diejenige, die abstrus wird....

PS 7.30 und ich sitz schon angezogen vorm Computer!!

Dienstag, 5. Mai 2009

ggggrrrr

Klane - du telefonierst ja ewig... und dabei hab ich.. ähm... einen... ähm... körperlichen Notfall!!!!!!!

Freitag, 17. April 2009

der Pate am Morgen...

... bringt Kummer und Sorgen...

Ich LIEBE es! Gestern meine Mama um 8.45 bei mir, heute der Pate um 8.15 bei mir - argggh!

Nur, weil ich um 7.00 Uhr aufstehe, heisst das nicht, dass man mich um diese Zeit bereits ungestraft überfallen kann. Und dann auch noch so....

Zur Erinnerung: der Pate und ich haben seit knapp einem Monat ein angespanntes Verhältnis. Grund: als knapp 40jährige reiste ich in den Norden und sagte nicht Bescheid. Die Klane erklärte nur, dass sie nicht autorisiert wäre, etwas zu sagen. Fazit: wir brüllten uns an, ich regte mich auf und er versteht nicht, warum ihm niemand mehr was sagen will.

Ich brauchte einfach keine blöden Kommentare, was die Beziehung zum Nordmann betrifft.

Was sagte er also heute völlig ungefragt, nachdem er erstmals wieder einen normalen Ton mir gegenüber anschlug und ca 10 min smalltalk betrieb: Na, das ist aber wieder eine problematische Beziehung, wenn man es mittelfristig betrachtet.

Hallo? Wirklich?

1. bin ich zwar blond, aber nicht Blondine
2. weiß ich die Problematik der Entfernung
3. es geht ihn nichts an
4. was heisst "schon wieder"? Meine Erfahrung mit Männern ist eine eigenwillige, aber dieses Mal scheint tatsächlich nur die Entfernung eine Problematik zu sein. Ich dachte ja lange, er wäre ein Fake, aber mittlerweile bin ich geneigt zu glauben, er ist tatsächlich so wie er scheint. Davon abgesehen... MEINE Erfahrung, MEIN Leben!

Sonntag, 25. Januar 2009

Verbitterung & Bösartigkeit

Beide Attribute sind meiner Großmutter zuzurechnen... Ehrlicherweise fehlt mir völlig das Verständnis dafür. Andererseits frage ich mich schon seit langem, warum mich diese Frau, Ausgeburt an Pessimismus und Bösartigkeit, so auf die Palme bringt, obwohl ich sicherlich eine derjenigen bin, die sich mittlerweile sehr gut absentiert haben.

Auf eine mir nicht nachvollziehbare Weise bringt sie mein Blut ständig in Wallungen und ich implodiere ständig. Diese Wut ist in Wahrheit keine adäquate Reaktion.

Und doch hat sie mich aufs Neuerliche getroffen. Ich wurde zu einem Besuch mit meinem Vater zwangsverpflichtet. Gut, sie liegt im Spital, 84, mit gebrochener Kniescheibe. Aber bitte, erwarte nicht von mir Mitleid... Mitgefühl ja, aber kein Mitleid. Reiss dich etwas zusammen!

Nach 30 min oberflächlichen Gespräch wollten wir aufbrechen, mein Vater bereits am Gang. Und was macht sie, während ich schon wieder die Jacke anhatte? Ging auf meine angeheiratete Tante los (ok, inhaltlich könnt ich ihr ja vielleicht recht geben, aber die Art?), dann auf meinen Vater. Sie meinte, der Ton mache die Musik. Hier bin ich d`accord, aber hallo??? Ich zurück: Das gilt aber für euch beide.

Und wumms! Eine Tirade gegen die Blutsverwandten, auf die man sich gefälligst verlassen können müsse. Mich und meine Nichte hätte sie ja verloren, obwohl wir als Kinder ja immer bei ihr gewesen wären..... Hallo?! Wie wärs mit nachdenken, sich selbst in Frage stellen???

Blutsverwandtschaft als Basis für Gespräche und Benehmen? Wohl wirklich nicht! Ich muss mir auch von Blutsverwandten nicht alles gefallen lassen! Die Tirade ging weiter, richtete sich gegen meine Mama. Meine Augen wurden zu Schlitzen, meine Stimme leise, kalt, pfauchend. Sie schloss mit den Worten "Das einzige, was ich an deiner Mama schätze, ist, dass sie mir alles ins Gesicht sagt"

Wie soll ich eine Frau achten, die so was von sich gibt? Es gibt vieles, was man meiner Mama nachsagen kann, aber in den letzten 40 Jahren musste sie sich von dieser Frau genug anschauen lassen. Diese Frau, ein Tyrann der Familie - fast jeder kuscht.

Ein Hoch auf die Klane, die wohl als einzige einen gangbaren Weg im Umgang mit ihr fand! Mädel, du bist bewundernswert!

Donnerstag, 1. Januar 2009

ein ganz berührendes Geschenk

Ein Artikel in einem Journal
Zeilen über eine Zeitspanne von 30 Jahren
den Verlauf dieser Zeit beschrieben
unsere Beziehung und der Wandel dieser

DANKE (ich wisch mir jetzt die letzte Träne aus dem Augenwinkel)

Montag, 14. Juli 2008

Der "Halbrunde"

Die Begehungen der Runden Geburtstage werden mit zunehmendem Alter immer mühsamer, steifer, nach Verpflichtung 10 km gegen den Wind riechend.

Der 10. ist ein ganz besonderer - schließlich ändert sich vermutlich das erste und einzige Mal die Anzahl der Nummern, die das Alter angeben.

Mit 20 fühlt man sich erwachsen - das muss man gebührend feiern! Den 30iger nimmt man meist schon gar nicht mehr locker, den 40iger schon gar nicht.. Dementsprechend fallen die Feiern aus.

Don Carlos feiert nur die halbrunden Geburtstage - warum, weiß keiner so genau! Allerdings begann das mit dem 45. Der 50. wurde ausgelassen, auch der 60iger. Nun gab es den 65iger. Ein wirkliches Fest! Es begann um 17.00, ich ging mit den letzten gegen 01.00 Uhr. Die Eingeladenen waren zum größtenteil dieselben, wie bei den vergangenen Feiern. Sie kennen sich untereinander zu 90%.

Einige Zeit lang beobachtete ich das Treiben - ein einziges großes "Hallo". Die einzelnen Pärchen sind so wie ich älter geworden, die erste kamen ohne Partner, da diese bereits verstorben sind. Und doch gab es keinen Platz für Melancholie.

Don Carlos war in seinem Element, ging von einer Gruppe zur nächsten, von einem Tisch zum nächsten. Man kann vieles über ihn sagen, doch er hält die Truppe zusammen. Wieviele können von sich behaupten, daß in den letzten 30-40 Jahren immer dieselben 90% der vermutlich 60 Personen mit einem gefeiert haben.

Don Carlos war sprachlos - das edle Geschenk in einem von Dreck strotzenden Hilti-Koffer mit Handschellen übergeben. "Wir machen dir ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst"... Der Sonnenschein überzeugte unglaublich als Pate - er hat definitiv den Job verfehlt! Er überzeugte so sehr, daß Don Carlos minutenlang aus der Fassung gebracht wurde, kaum Worte fand. Ich selbst fand es ja richtig rührend...

Was immer ich als Rede gestammelt hab - ich weiß es nicht mehr - doch es gab den einen oder anderen Lacher. Nur Frau Pufferl schob ein zu interpretierendes Kommentar... aber ich wollte mir nicht den Kopf darüber zerbrechen.

Don Carlos dankte 2 Personen namentlich - seiner Mutter und seiner Frau. Beide konnten so gar nicht damit umgehen, ihre Reaktionen hätte ich gerne aus dem Protokoll gestrichen. So wie er uns in den nächsten Stunden und Tagen nannte ("Verräter", "Gesindel), denke ich, hat ihn das Geschenk sehr überrascht und er freute sich immens über die gelungene Überraschung.

Ein wenig melancholisch wurde ich... ich hoffe, ich seh die meisten auch zum nächsten "halbrunden"....

Montag, 17. März 2008

Kleine Erwachsene

Meine Nichte beehrte mich für dieses Wochenende - also mußte ein Aktivitätsplan her! Schließlich ist es ja nicht förderlich, so ein Wochenende auf der Couch zu verbringen. Das hätte ihr vielleicht durchaus Spaß gemacht, doch pädagogisch wertvoll wäre es nicht.

Ein Plan mußte her! Was freut mich, was freut sie, was freut uns beide?? Etwas im Internet surfen, etwas Hirnschmalz und kurze Diskussion bescherte uns einen Aktivitätsplan. Nicht zu wenig, nicht zu viel....

Ha, ha.... nicht zu viel? So K.O. war vermutlich weder sie noch ich seit langem.... Freitag abend schlief sie auf der Couch ein und Sonntag morgen sah sie mir sehr ähnlich... und ich hätte dringend zwei Espresso intravenös gebraucht!

Seufz - schön wars! Viel Spaß, eine ausgesprochen angenehme Gesellschaft. Nicht, daß ich so pädagogisch erfolgreich mit ihr umgehe, doch allein die Tatsache, nicht ein Elternteil zu sein, hilft in ihrem Alter ungemein ;-)

Ihr Mundwerk, das man vermutlich nochmals eigens erschlagen muß, verursachte oft schallendes Lachen.... So meine scherzhafte "Drohung": "wenn du das nicht machst, laß ich mir am Sonntag keine Ausrede bei den Großeltern einfallen"... Ihre schlagfertige Antwort "macht nichts, da schneidest du dich nur ins eigene Fleisch".... :-) Ich gebe zu, mein Mund blieb vor Verblüffung einige Sekunden weit offen.

Freitag, 26. Oktober 2007

Showdown

Die Klane und ich sprachen in den letzten Tagen mehrmals, ob ich die Atlantiksache bereits den Eltern gesagt hab... Nein.... Ich will mich diesen Diskussionen nicht aussetzen... Ich weiß, was ich tue, kann es auch vor jedermann rechtfertigen, aber... nur gegenüber normal denkenden Menschen - nicht gegenüber den Eltern.

Nein, sie haben nicht Alzheimer oder ähnliches. Sie sind nur übertrieben besorgte Eltern, bei denen das Stresshormon, das üblicherweise bei Überbringen solcher Nachrichten ausgeschüttet wird, normal logisches Denken ausschaltet...

Ich baute Mami gegenüber bereits vor Wochen vor - ich würde so was überlegen, wäre aber nicht sicher... allein die angstgeweiteten Augen machten MIR Angst... Ich geh ja nicht unter die Basejumper oder freestyle-Kletterer.

Ich merkte, wie ich mich vor diesem Gespräch drückte - ich wand mich, fand Ausreden, war schon versucht zu sagen, ich fliege nach Thailand... Aber so was entspricht mir einfach nicht. Ich mach doch nichts verbotenes und bin mit meinen Ende 30 (!) wohl wirklich nur mir selbst gegenüber verantwortlich.

Wann, wenn nicht jetzt? Ich hab keine Familie, Zeit ebenso, bin gesund und kann es mir leisten.

Die Klane bot mir an, dabei zu sein... Ähm.. jetzt schon???!! Geht das auch 2 Tage vor Abreise?? Nun gut, so ein Angebot (weiß sie, was sie sich antut) kann man nicht ausschlagen - also: Augen zu und durch!

Wie vor Jahren saßen wir zu Mittag im Wohnzimmer und aßen - die Blicke der Klanen (Augenrollen und Co.) brachten mich in meiner Nervosität ständig zum Lachen... Und dann: selbst als ich es sagte, mußte ich lachen. Die Situation war so abstrus... Da sitz ich wie ein kleines Kind und sage meinen Eltern etwas, das sie aufregen wird...

Ich hab ja nicht erwartet, daß sie vor Freude am Tisch tanzen (obwohl: DAMIT hätten sie mich wirklich überrascht!), aber DIESE Reaktion! Papa sagte gar nichts mehr, starrte in seinen Laptop, Mami verdrehte die Augen. Innerlich stieg er dann in unermessliche Höhen (dh nicht er, eher sein Blutdruck) und explodierte wie ein Druckkochtopf. Er beschimpfte mich (????????) und verwendete Ausdrücke, die meinen Blutdruck anstiegen ließen.

Innerlich kochte ich und redete mir selbst zu, NICHT auszuzucken, es würde alles nur noch schlimmer machen. Meine Stimme wurde schneidend, kalt und vor lauter Zorn stiegen Tränen in die Augen... Das darf es doch nicht geben! Selbst die Klane merkte die aufsteigenden Tränen.

Show-down - wir reden nichts mehr...

Ein Gutes hatte es aber: Mami kam nicht dazu, sich aufzuregen, sondern schaltete auf den normalen Modus, um ihn nicht noch mehr aufzuregen... Damit spielte sie alles runter und machte sich selbst weniger Sorgen. Wenigstens das!

Er sprach was vom "härtesten" Rennen der Welt. ???? Häh, keine Ahnung vom Segeln und der Szene und dann das! Ich vermute, er verwechselt das mit dem Volvo Ocean Race... Aber er war ja Argumenten gegenüber immun... Ich solle ihn nicht für blöd verkaufen! Horror!

Argghhh! Da sitzt man Ende 30 seinem Vater gegenüber und fühlt sich wie ein kleines Kind...

Sternschnuppe sagte mir Stunden später DIE Entgegnung, die passend gewesen wäre: Das war keine Frage um Erlaubnis, das war eine reine Information.

Es trifft den Nagel auf den Kopf! Ich bitte hier nicht um Absolution, sondern es ist eine Information. Nichts anderes!

Ich schreibe das ca 48 Stunden nach dem Fiasko und merkte, ich rege mich schon wieder auf. Es ist MEIN Leben, MEIN Geld... Die letzten Jahre hab ich genug Sch.. erlebt, meine Bedürfnisse viel hintangestellt. Mein Ex-Mann, seine Paranoia, der damit einhergehende Psychoterror, die schwierige Scheidung (auch hier mischte sich mein Vater ein), Erschöpfungsdepression (von der die Eltern nichts wissen), Einnahme von Psychopharmaka, ein halbes Jahr fast nichts sehen, Schmerzen in den Augen, der besch... gebrochene Fuß, die Komplikationen, die Reha, der Job mit dieser Vorgesetzten, die besch.. Episoden meines eigentlich nicht vorhandenen Privatlebens...

Seit 2002 tappte ich zielsicher von einem Schmarrn in den nächsten. Natürlich hatte ich in den letzten 6 Jahren auch Zeiten, wo alles schwer ok war, doch da versuchte ich mich immer, vom vorangegangenen Schmarrn zu erholen.

Seit ich vom Donut weg bin, merke ich, wie gut es mir wieder geht. Und auch das hat ehrlicherweise gedauert! Natürlich ist das jetzt "Jammern" auf einem sehr, sehr hohen Niveau, verglichen mit den letzten 6 Jahren. Dennoch hätte ich gedacht, das ich mich rascher wieder erfange.

Jetzt endlich bin ich ich. Ich fühl mich wohl in meiner Haut, merke, daß ich endlich wieder ich selbst bin, ruhe mehr oder weniger in mir. Daß das mein Vater nicht nachvollziehen kann, ist mir klar. Muß er auch nicht. Er muß nur akzeptieren, daß ich für mich allein Entscheidungen treffe.

Natürlich weiß ich, daß ich einen 64jährigen nicht ändern kann, natürlich weiß ich, daß ich Familienstrukturen nicht durchbrechen kann. Aber muß ich mich damit abfinden?? Kann ich gar nicht...

Überraschenderweise hat sogar die Urli für ihr hohes Alter so cool reagiert, daß ich es gar nicht glauben kann (ich war nicht dabei)... Und Coolness ist genau das Wort, daß ich nie im Leben mit ihr verbinden würde!

Der Psychologe ist - außer den Eltern - der einzige, der es nicht gutheißt, aber nur deshalb, weil er selbst eine Heidenangst vor Wasserflächen hat und nicht verstehen kann, daß man sich das antut. Jeder andere findet es gut, daß ich mir diesen Wunsch erfülle. Nur meine Eltern, vielmehr der Papa, nicht....

Und ich dachte, wenn ich das Sicherheitspaket der ARC nütze, wird sie das beruhigen. Auch die Tatsache, daß ich zu Weihnachten wieder da bin. Aber: nada! Ich hätt doch gleich bis Ende Jänner in der Karibik bleiben sollen...

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