Montag, 13. August 2007

Grenzen

Grenzen stecken Bereiche ab. Bereiche, die einem gehören, die niemanden etwas angehen. Bereiche, die die Intimsphäre umfassen.

Menschen mit Feingefühl versuchen, die Grenzen anderer nach Möglichkeit nicht zu überschreiten.

Meine Grenzen erreicht man/mann sehr schnell. Nach außen hin wirke ich trotz einer spürbaren Distanz verhältnismäßig offen, unkompliziert, menschennahe. Zumeist bin ich das auch. Bei Grenzüberschreitungen weiche ich in der Regel innerlich 3 m zurück. Reicht das nicht, um auf Übergriffe aufmerksam zu machen, ziehe ich eine Mauer in Windeseile auf und ziehe mich zurück. Reicht das immer noch nicht, wird meine messerscharfe Zunge zur Verteidigungswaffe und hier gewinne ich zumeist. Wobei mir immer klarer wird, daß ich mich trotz jahrelanger Übung im Umgang mit dieser Waffe immer selbst auch verletze.

Männer in ihrem gockelhaften Balzverhalten überreissen diese Grenzen so gut wie nie. Ich, immer etwas langsam im Begreifen, bin bei der Realisierung, was hier abgeht, stets völlig perplex und verfalle in kurze Bewegungslosigkeit. Durch dieses schneckenhafte Reagieren sind Grenzen zumeist schon überschritten.

Dieses Mal war alles anders. Eine sehr wachsame Freundin (muss sie auch bei ihrem Beruf) realisierte früher und warnte mich vor. Ich verfiel wieder in Ungläubigkeit und zugleich Bewegungslosigkeit. Kurz danach holte mich die Panik und das Wissen, wieder mindestens 5 m zurückgehen zu müssen, ein. Ich wollte das nicht. Nicht in dieser Zeit, nicht in "meiner" Zeit. Wie komm ich denn dazu, mich mit sowas in "meiner" Zeit auseinandersetzen zu müssen? Wut gesellte sich dazu. Himmel! Testesteron! Brauch ich das jetzt? NEINNN.

Und dann durchbrach er dieses mir bekannte Muster. Keine Grenzen wurden überschritten. Trotz der kurzen Zeit, die uns blieb, nur langsames Vorantasten. Ich war auf der Hut, zumal auch die Rahmenbedingungen alles unsagbar erschwerten. Mir eine Situation, die ich um alles in der Welt verhindern möchte, vor Augen gehalten wurde. Ich hatte keine Chance. Ich kniff schon die Augen zu, um das Fiasko nicht mitansehen zu müssen und? Nichts... Kein Fiasko, zwar eine unmögliche Situation, aber für alle offensichtlich handelbar. Vor allem für mich handelbar. Vorsichtig versuchte ich meine Schultern wieder zu entspannen, die Gesichtsmuskulatur glättete sich wieder. Nichts! Kein Horrorszenario bannte sich an.

Und für mich das Unfassbare: langsam, aber stetig. Stets um unausgesprochene Grenzen bedacht. Keine Grenzüberschreitung, kein... Trotzdem fühlte ich mich nicht wie ein Tschapperl, wie ein rohes hilfloses Ei behandelt. Im Gegenteil! Ich hatte meinen Platz und als ich ihn auch ausfüllte, wurde es von jedermann akzeptiert und respektiert. Es änderte sich nichts an der anderen Situation. Es fühlte sich so richtig an. Endlich akzeptierte auch ich. Einige Tage Hochgefühl, um mich danach (aber wenigstens nicht allein) wie ein geprügelter Hund zu fühlen. Der Preis, den man für so was zahlt, wurde unerbittlich eingefordert.

Ich pflege meine Wunden heute noch...

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