Montag, 23. Juni 2008

kein Tiefensehvermögen

Über den Grund meines dzt. kaum vorhandenen Tiefensehvermögens möchte ich gar nicht weiters eingehen. Der Besuch der Notfallambulanz hat mir durchaus gereicht. Nur so viel: nichts dramatisches, doch immer noch sehe ich einen milchigen Schleier über dem rechten Aug, der sich eigentlich schon stündlich schleichen sollte.

Nun braucht man aber zwei Sehachsen, um die Tiefenperspektive abschätzen zu können. Bereits beim Autofahren fiel mir auf, hoppla.... da ist manches weiter weg bzw. näher als ich ursprünglich dachte.

Nervig, aber da mein Auto sich gerade noch zurückhalten konnte, ein anderes zu "küssen", aber nichts furchtbares.

Aufgrund der beachtlichen Außentemperaturen erscheint meine Wohnung eher wie eine Sauna. 29,5 Grad! Der arme Handwerker, der die Scheibe meines Holzofens tauschte, wurde natürlich mit Wasser versorgt. Ich mußte ihn ja vor Dehydrierung retten. Und entgegenkommend wie ich bin, ließ ich das warme Wasser einige Zeit lang rinnen, bevor ich das Glas füllte. Es ist nun mal nicht jedermanns Sache, ausschließlich warmes Wasser, wie die Chinesen empfehlen, zu sich zu nehmen.

Ich drehte mich weg, machte mir einen Kaffee und hielt inne. Was gluckert da? Klingt fast nach einem Brunnen, den ich nicht besitze. Läuft der Geschirrspüler oder die Waschmaschine? Nein... außerdem wäre das ein anderes Geräusch.

In Gedanken bereits bei meiner To-do - Liste verdrängte ich diese fast kindliche, neugierige Frage und wendete mich meinen Kaffee zu. Huch, auch der Handwerker will einen.. Kein Thema.... der gewünschte Zucker vielmehr. Hab ich so was überhaupt noch? Die 1. Vorratslade gab nichts her, also in den Abstellraum. Ahh.. dank der Kleinen hab ich da einen Zuckervorrat in einer großen Tupperware-Dose, die noch bis mindestens 2012 halten wird.

Also zur Abwasch (wo noch immer das Wasser rinnt, hier dauert es ewig, bis das kalte Wasser kommt), damit ich im Falle des Nichttreffenkönnens (aufgrund des Schleiers vor dem Aug) den Zucker in die Abwasch (und nicht auf den Boden) giesse.

Plötzlich stutzte ich... und wieso steh ich im Wasser?? Hä?? Mein Blick fällt auf die neuen Abflußsiebe. Nein, kein Wasser in der Abwasch, das übergehen könnte und doch rinnt es wunderbar meinem rechten Bein entlang...

Kurzfristig war ich sehr verwirrt... genau da spürte ich auch Wasser am linken Bein ab Kniehöhe hinterlaufen... Das Glucksen wird stärker.

Kein Wunder, es läuft vom Wasserhahn (der ja noch rinnt) wunderbar über die Arbeitsplatte links und rechts der Abwasch Richtung Kante, wo der "Wasserfall" abgerissen wird (daher das Glucksen), meinen Beinen entlang und mündete in der Wasserlacke, in der ich bereits stand.

Ich erkannte einfach nicht (aufgrund des nicht vorhandenen Tiefensehvermögen), dass der Wasserhahn zu weit hinausgedreht war, um noch in die Abwasch zu fliessen!

Kulturschock

Ich verbringe dzt. meine Vormittage mit höchst unterschiedlichen Frauen. Im Laufe der Wochen sind wir, alle eher Individualisten als Herdentiere, sehr zusammengerückt. Jede einzelne, die jüngste 26, die älteste 49 hat ein durchaus abwechslungsreiches, bewegtes Leben bislang gelebt.

Jede einzelne anfänglich sehr zurückhaltend, was ihr Privatleben betrifft.

Doch im Laufe der Wochen wird Nähe geschaffen, ob man es nun möchte oder nicht. Ein Abschlusskaffee um die Ecke hat sich zumindest 2x wöchentlich etabliert.

Hier am Tisch wird gelacht, geweint, witziges erzählt, Probleme diskutiert und Mitgefühl gezeigt. Heute erzählte die 2. Seglerin durchaus pointiert ein sexuell angehauchtes Erlebnis. Ich lachte, bis mir die Tränen kamen. Die 2. Seglerin erzählt mit Händen und Füssen und die jeweiligen Mimiken wären jede für sich ein Foto wert.

Doch dann eine Zwischenmeldung der Emotionalen, eine türkische Frau, die mit beiden Beinen im Leben ist, sehr emotional und hart im Nehmen ist. Ein Stehaufmännchen, das mit 29 Jahren immer noch mit alten Traditionen konfrontiert wird und sich erfolgreich wehrt. Sie ist weder verheiratet noch geschieden.

"Wußtet ihr, daß ich immer noch Jungfrau bin?"

Stille.... und vermutlich waren dann unsere Gesichter ein Foto wert. Ich gestehe, ich fasse es immer noch nicht. Aber warum eigentlich nicht? Nur weil ich mir Jungfrauen mit Ende 20 wie Nonnen vorstellen, Hausmütterchen, die einen Knacks haben? Die Emotionale stellt für mich genau das Gegenteil dar. Neben einem auffälligen Auftreten ein ansteckendes Lachen, mit dem Hintern auf mehreren Kirtagen und definitiv kein Kind von Traurigkeit, das sich äußerst modern und modisch zeigt.

Die Überreste einer sehr alttraditionellen Erziehung in einer westlichen Welt...

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