Und wieder - ein verlängertes Wochenende am Meer!... DAS ist wirklich wahrer Luxus! 4,5 Stunden mit dem Auto und ich bin in einer anderen Welt.
Letztens zu zweit mit KTC - zu zweit segeln hat immer einen besonderen Reiz und doch hat sich was verändert. KTC bangt definitiv um seinen "Hero"-Status beim Segeln und sein Umgang damit nervt etwas. Egal was ich punkto Segeln sage, dementiert er zunächst einmal (außer, es ist sooo ein offensichtlicher Blödsinn, der dabei rauskommt, daß er sich auf einen skeptischen Blick beschränkt). Allerdings bringt es auch mit sich, daß er "riskantere", unüberlegtere Situationen provoziert - er weiß genau, ich hasse so unnötige Adrenalinsituationen. Ich kann mit ihnen zwar immer besser umgehen, aber wozu??
Es ist handhabbar und aus der Beobachtungssituation heraus ist´s zum Schreien ;-)
Die kleine Marina südlich von Caorle war entzückend und absolut ruhig. Ich genoss die Stille und das beschauliche Geschehen. Es muß nicht immer Venedig sein, auch wenn´s dieses Mal St. Gorgio geworden wäre...
Dieses Mal eine Unmenge an Leuten auf dem kleinen Boot! Was zu zweit wahrer Luxus ist, wird zu siebt eng. Doch der öffentliche Schlafplatz im Salon erleichtert die Übernachtung und das Wetter wird lt. Vorhersage trocken.. Bin gespannt, wo es uns hinverschlägt...
Noch immer rätsel ich, was mich so daran fasziniert. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, es tut mir und meiner Ausgeglichenheit gut. A propos - schön langsam wieder gut erarbeitet. Routine im nicht geregelten Alltag gewonnen und es fühlt sich richtig an. Nur manche Gedanken würd ich gerne noch anbringen. Ob jemand für diese Gedanken bei ebay Interesse zeigen würde ;-)
Nehalennia - 23. Aug, 11:32
24 Stunden bei den beiden und alles war easy going! Als wären sie nie weg gewesen... Ein Gefühl, das kaum zu beschreiben ist. Der Klanen sieht man auch die Erleichterung an und diese überdeckt die andere Situation. Punktum - mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Die Kröte entwickelt vorpubertäre Züge ;-) Die Heftigkeit ihrer Reaktionen überrascht mich immer wieder (gut, sie ist die Tochter ihrer Mutter) und etwas später springt die Sicherung wieder rein und sie wird zum Kuschelmonster. Jede Minute gilt es hier auszukosten, da dass sicher nicht mehr lange anhalten wird. Sie wirkt schon so erwachsen (und Gottseidank dann wieder sehr kindlich).
Was die Klane an Emotionalität kaum mehr zeigt, kompensiert die Kröte ;-)
Ein langes Gespräch am Abend, gefolgt von einem Himmelfahrtskommando, ein berufliches Papier noch "garch" zu schreiben. Das "garch" war außer optimistisch nur optimistisch und grenzte an völliger Falscheinschätzung der Situation ;-) Da sitzen zwei Schwestern vorm Mac, starren entgeistert auf die am Bildschirm aufscheinende Fragen und selbst die Hoffnung, das alles wäre ein Bug verursacht durch Bill Gates und Konsorten wurde durch das Apfelsymbol am Bildschirm sofort restlos vernichtet.
Alkohol half auch nicht... Kunststück - in der geschlossenen Flasche kann selbst der beste Rotwein nichts. Es mangelte nicht an Flaschen, mehr an den Geräten, diese zu öffnen.
Also Schoko und es wurde in die Tasten gehaut. Zunächst fast zurückhaltend, zögerlich, abwägend, doch wie ist es beim Wetter? Ein Hauch von heißer Luft erzeugt weitere heiße Luft. Am nächsten Tag war unser produziertes "Hoch" schon dermassen ausgeprägt, dass es nur so floß.... Heiße Luft in solchen Mengen, daß ein Heißluftballon in viel zu hohe Höhen vorstossen könnte! Hoffen wir, daß unser "Hoch" nicht auf kalte Luft in Form der Beurteiler stößt. Die Isobaren wären zu knapp beisammen und ein sehr ernüchterndes Gewitter wäre die Folge ;-)
Nehalennia - 22. Aug, 18:50
Hach! Meer - ich komme! Wenns wahr ist und KTC hält was er verspricht, gehts heute noch Richtung Meer...! Bei dem Gedanken daran fange ich zu lächeln an ;-)
Gestern am See (mit ganz, ganz viel Phantasie kann man sich einreden, man wäre am See) merkte ich, wie sehr mir das Wasser und vor allem der weite Himmel fehlt. Trotz Dachbodenwohnung (und damit für Durchschnittsbürger verhältnismäßig viel Himmel) ist mir dieser gebotene Ausschnitt eindeutig zu klein.
Das Meer - ich kann förmlich das Wasser vor mir glitzern sehen! Der Geruch steigt mir augenblicklich in die Nase und automatisch atme ich tief ein, in der Hoffnung, etwas von diesem Gefühl wieder einmal konservieren zu können.
4 Tage Meer - 4 Tage Unbeschwertheit!
Und danach wird alles wieder planmäßiger! Hab ich mir zumindest vorgenommen ;-)
Nehalennia - 16. Aug, 12:46
.. veränderte mich heute und vor allem den heutigen Abend.
Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, "unbekannte Teilnehmer" zu ignorieren, nahm ich diesen Anruf am Stammtisch des Wirten meines Vertrauens, am monatlichen Weiberabend, entgegen. Sehr distanziert meldete ich mich mit meinem Nachnamen, erst Sekunden später überriss ich den Teilnehmer am anderen Ende der Leitung. Überraschung machte sich eindeutig auf meinem Gesicht breit.
Ich ging auf die Straße - nein, du störst nicht! Was sprach ich da??? Die Schauspielerin kam doch erst heute nach 3,5 Wochen New Mexico zurück....! Wir feierten meine, ihre Rückkehr und meinen Geburtstag!
Wie vertraut die Stimme war, so als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen. Übers Segeln und Alltäglichkeiten gesprochen. Was wir beide grad so treiben bis hin zu Sightseeingverhalten in Städten bzw. in vertrauten Gegenden. Dazwischen ein Hervorkramen von Erinnerungen. Dazwischen intime Stille.
"Wir sehen uns" - "Ich nehm dich beim Wort" - kehliges Lachen von beiden. Zwischen ihm und diesem unsäglichen Vornamen (zu oft stand eine Frau mit diesem Vornamen im Weg) läuft es mehr schlecht als recht. Ein tragischer Umstand, der mich erleichterte und mir weiteres Träumen ermöglichte.
Offensichtlich erhielt er meinen Brief noch nicht... Beruhigend ;-)
Zurück im Lokal erfassten 2 die Situation sofort, eine weitere nach wenigen Augenblicken. Auf der Toilette wußte ich, warum ;-)
Nehalennia - 14. Aug, 23:54
Grenzen stecken Bereiche ab. Bereiche, die einem gehören, die niemanden etwas angehen. Bereiche, die die Intimsphäre umfassen.
Menschen mit Feingefühl versuchen, die Grenzen anderer nach Möglichkeit nicht zu überschreiten.
Meine Grenzen erreicht man/mann sehr schnell. Nach außen hin wirke ich trotz einer spürbaren Distanz verhältnismäßig offen, unkompliziert, menschennahe. Zumeist bin ich das auch. Bei Grenzüberschreitungen weiche ich in der Regel innerlich 3 m zurück. Reicht das nicht, um auf Übergriffe aufmerksam zu machen, ziehe ich eine Mauer in Windeseile auf und ziehe mich zurück. Reicht das immer noch nicht, wird meine messerscharfe Zunge zur Verteidigungswaffe und hier gewinne ich zumeist. Wobei mir immer klarer wird, daß ich mich trotz jahrelanger Übung im Umgang mit dieser Waffe immer selbst auch verletze.
Männer in ihrem gockelhaften Balzverhalten überreissen diese Grenzen so gut wie nie. Ich, immer etwas langsam im Begreifen, bin bei der Realisierung, was hier abgeht, stets völlig perplex und verfalle in kurze Bewegungslosigkeit. Durch dieses schneckenhafte Reagieren sind Grenzen zumeist schon überschritten.
Dieses Mal war alles anders. Eine sehr wachsame Freundin (muss sie auch bei ihrem Beruf) realisierte früher und warnte mich vor. Ich verfiel wieder in Ungläubigkeit und zugleich Bewegungslosigkeit. Kurz danach holte mich die Panik und das Wissen, wieder mindestens 5 m zurückgehen zu müssen, ein. Ich wollte das nicht. Nicht in dieser Zeit, nicht in "meiner" Zeit. Wie komm ich denn dazu, mich mit sowas in "meiner" Zeit auseinandersetzen zu müssen? Wut gesellte sich dazu. Himmel! Testesteron! Brauch ich das jetzt? NEINNN.
Und dann durchbrach er dieses mir bekannte Muster. Keine Grenzen wurden überschritten. Trotz der kurzen Zeit, die uns blieb, nur langsames Vorantasten. Ich war auf der Hut, zumal auch die Rahmenbedingungen alles unsagbar erschwerten. Mir eine Situation, die ich um alles in der Welt verhindern möchte, vor Augen gehalten wurde. Ich hatte keine Chance. Ich kniff schon die Augen zu, um das Fiasko nicht mitansehen zu müssen und? Nichts... Kein Fiasko, zwar eine unmögliche Situation, aber für alle offensichtlich handelbar. Vor allem für mich handelbar. Vorsichtig versuchte ich meine Schultern wieder zu entspannen, die Gesichtsmuskulatur glättete sich wieder. Nichts! Kein Horrorszenario bannte sich an.
Und für mich das Unfassbare: langsam, aber stetig. Stets um unausgesprochene Grenzen bedacht. Keine Grenzüberschreitung, kein... Trotzdem fühlte ich mich nicht wie ein Tschapperl, wie ein rohes hilfloses Ei behandelt. Im Gegenteil! Ich hatte meinen Platz und als ich ihn auch ausfüllte, wurde es von jedermann akzeptiert und respektiert. Es änderte sich nichts an der anderen Situation. Es fühlte sich so richtig an. Endlich akzeptierte auch ich. Einige Tage Hochgefühl, um mich danach (aber wenigstens nicht allein) wie ein geprügelter Hund zu fühlen. Der Preis, den man für so was zahlt, wurde unerbittlich eingefordert.
Ich pflege meine Wunden heute noch...
Nehalennia - 13. Aug, 12:07
.. ist zurück! Und sie hatte wirklich Tränen in den Augen! Überraschung also geglückt.
Die Kröte war völlig überdreht, die Urli strahlte endlich mal wieder, auch die Eltern... Wo man hinsah nur strahlende Gesichter - nett!
Viele meinten, die 2 Jahre vergingen flott, mir dagegen kamen sie wie 5 Jahre vor.
Und wurscht is a, die 5 Jahr san jetzt vurbei ;-)
Nehalennia - 11. Aug, 23:35
Arbeitskollegen hab ich gestern getroffen - ich fühle mich dzt. wie unter einer Käseglocke ;-) Die Welt um mich herum lebt ihr übliches Tempo, hat den unveränderten Alltag und ich kämpfe mit dem Geräuschpegel rund um mich.
Geplant wäre ja ein Picknick, das dem Tief, das ich mit gebracht habe, zum Opfer wurde. Selbst Sternschnuppe war da... Eigenwillig... Ich sah ihn an, sah, wie er mit sich kämpft und anstrengungslos drehte ich mich weg und plauderte mit Speedy. Seine Überdrehtheit halte ich überhaupt nicht mehr aus... Gut so! ;-)
Die letzten Tage versuchte ich mich in der Realität wieder zurechtzufinden. Aber in welcher? In meiner bisherigen? Muss ich das denn? Ich kann mir doch eine neue schaffen, in der es einfach einige Exs gibt. Ex-Alltag, Ex-Arbeitskollegen, Ex-Lover, Ex-Speed & Ex-Stress ;-)
Noch in der Nacht beschloss ich, eine neue Realität zu erkunden und meine Laune hebt sich Stück für Stück, mein Grinsen steigert sich wieder Stück für Stück und die Sorgenfalten, die vorübergehend wieder auftraten, verschwinden wieder Stück für Stück ;-)
Nehalennia - 11. Aug, 11:11
Diesen wird es vermutlich hier nicht geben... Ich hab in altmodischer Weise ein Reisetagebuch geschrieben, damit mir Erlebnisse der letzten 6 Wochen nicht abhanden kommen. Ich kann zwar das 10 Fingersystem und das Abtippen wäre nicht tragisch - dennoch, die vielen Gedanken, die Erlebnisse möchte ich auch mit der Anonymität hier nicht teilen.
Nach wie vor schaffe ich es nicht, ein Resümee zu ziehen - noch immer bin ich vom Erlebten, vom Gesehenen, von den einzelnen Stimmungen erschlagen... Gestern zeigte ich Fotos und hätt beim Anblick einiger am liebsten zum losheulen begonnen. Im Moment erscheint mir diese Zeit wie ein großartiger Traum!
Ich glaub, ich hab mich etwas verändert - bin mir nur noch nicht sicher, inwieweit und wo genau...
Nehalennia - 9. Aug, 16:10
... ist mir nach fast 6 Wochen Abwesenheit zu laut, zu hektisch - das Vibrieren dieser Stadt spüre ich körperlich und ich sehne mich nach einer friedlichen Umgebung. Ich hab den Eindruck, meine Muskel sind seit der Landung dauerverkrampft und die Runzelfalten auf der Stirn kommen zurück.
Selbst der von mir geliebter Sender im Radio nervt - diese ständige Wechsel der Musikrichtungen, diese Unart, in die Musik hineinzureden, die aufdringlichen Werbespots, die hyperventilierenden Jingels...
Es ist mir hier sogar zu warm - ich merke, wie mein Körper sofort Wasser speichert - furchtbar!
Und in der Tat verfalle ich hier wieder in unmögliche Verhaltensweisen. Ich finde des Nächtens nicht ins Bett (noch klappt das Aufstehen ganz gut), weiß wieder mal nicht, was ich mit mir anfangen soll (hatte ich doch 6 Wochen nicht) und ich kann mich zu nichts aufraffen...
Die Menschen um mich sind hektisch, getrieben, schnelllebend... ich komm da im Moment nicht mit! Ich sehne mich nach einsamen Buchten, gutes Essen und anregenden Gesprächen... Menschen, die Schweigen gut aushalten können und dennoch alles gesagt ist.
Ich hoffe, dass dieser Zustand nur vorübergehend ist - sonst sollte ich den Gedanken an Thailand und 14 Tage schweigen gleich ad acta legen, da ich da sonst nie mehr ins hiesige Leben zurückfinde ;-)
Die mich beschäftigende Frage ist aber: will ich hier überhaupt zurück? Wenn nein, gibt es eine vernünftige Alternative? Wenn ja, wo finde ich sie?
Nehalennia - 9. Aug, 16:02
Heute war ich intelligenter, ich ließ mich chauffieren... Hamburg scheint so riesig zu sein - die Villenviertel sind so groß wie bei uns 3 Bezirke. Soooo schöne Häuser - eines der beeindruckensten gehört Hr. Michael Stich... muß wirklich ganz ein armer sein!
Wer war eigentlich Heidi Kabel? Der Fremdenführer hat sich sicherlich 5x erwähnt.
Dennoch leichtes Heimweh... so machte ich mich auf den Weg in ein Patchworkgeschäft (die Kenner schmunzeln bereits). Ein sehr, sehr kleines... wenig Auswahl, aber tolle Stoffe! Nein, gekauft hab ich nichts (macht im Moment keinen Sinn), aber nett geplaudert. eine ganz eine Nette! Ich merkte, wie mir das Wetter im Magen liegt. Sie versuchte zu beruhigen - sie hatten schon eine Hitzewelle, erst mit Dienstag kam das schlechte Wetter! Stoffe streicheln vermittelte jedenfalls etwas Heimeliges.
Blankenese! Ein Traum! Meine Augen wurden so groß wie die eines Kindes. Jetzt fügt sich ein Puzzle zusammen: Hamburg, die Stadt der Verlage - hier ist sicher auf "Schöner Wohnen" & "Mein schöner Garten" zu Hause! Und es ist klar, wo sie die Motive herhaben! Ich frag mich nur, ob der blaue Himmel retouschiert wird ;-) Gabi wäre entzückt und würde für 500m ca 3 Stunden brauchen! Wenn´s jetzt noch schön wär, wär´s wirklich schön ;-)
Am Elbeufer neue Wetternachrichten: seit 2 Wochen ist das Wetter eine Katastrophe und normal wär´s schön - so schlechtes Wetter gab es schon lange nicht mehr!
Es geht ans Segeln und das Wetter gewinnt an Wichtigkeit. Oje, im nächsten Kaffeehaus der nächste, der sagt, das Wetter ist normal! Leben die hier alle in derselben Realität? Aber es scheint eine Erklärung zu sein, warum es hier so grün ist! Ich seh schon, im August vertschüsse ich mich nach Kroatien... 14 Tage aufwärmen und lesen! Ich hab eindeutig falsch gepackt ;-)
Gedanken zu heute:
Wünderschön, sehr idyllisch, heimelig - aber wo haben sie ihre Autos?
Wie wird hier geparkt?
Wie brigen sie ihre Wocheinkäufe nach Hause?
Wenn Wohnen hier so teuer ist, wo wohnen die Angestellten vom Schlecker?
Ich glaub, ich hab erst 2 Hunde gesehen und auch erst 2 Kinder... Ist das so oder hab ich eine selektive Wahrnehmung?
Wieso gibt es überall so viele Schanigärten?
Mich stimmt nachdenklich, daß es häufig so Wärmelaternen (wie bei uns im winter) herumstehen, allerdings heizen diese nicht... Muß mich das jetzt nachdenklich stimmen? Wenige nur sitzen wirklich draußen.... Kann mich das jetzt beruhigen?
Nehalennia - 29. Jun, 22:19