Ich koche dann und wann gerne auf. Jahrelang bekochten wir uns im Freundeskreis einmal pro Monat abwechselnd. Einzige Bedingung: koche etwas, was du noch nicht gekocht hast. Da man/frau üblicherweise bei Gästen nur Bewährtes kocht, war diese Bedingung zunächst eindeutig erschwerend, machte es aber für alle Beteiligten noch reizvoller. Wunderbare, exotische 3 Gänge-Menüs wurden gekocht.
Mittlerweile fehlt mir ehrlicherweise die Übung, doch der Spaß blieb, wenngleich die Küche sich sofort in Chaos verwandelt.
So blieb auch mir die TV-Sendung "Das perfekte Dinner" nicht verborgen. Allerdings beschränkte sich mein Genuß auf wenige Sendungen, da mir die Gäste zumeist völlig zuwider sind. Wieso glauben Vegetarier, daß auf sie automatisch Rücksicht genommen wird (wenn man gar nicht weiß, daß sie Vegetarier sind), für die diversen Vorlieben/Abneigungen kann der Gastgeber doch nicht im Vorfeld Fragebögen austeilen und die Bewertungen/Kommentare - wie soll ich sagen? Die meisten kochen vermutlich zu Hause Fertiggerichte und spielen sich plötzlich als Gourmets auf. Die Suppe war zu wenig fluffy (was heißt das eigentlich), das Fleisch einen Hauch zu durch und nein, das Dessert - viel zu süß (um vom nächsten Gast viel zu wenig süß beurteilt zu werden). Abgerundet wird diese Gruselshow durch völlig ungeniertes Herumstöbern in der Wohnung des Gastgebers. Ich würde ihnen ja auf die Finger klopfen.
Davon abgesehen, was bedeutet "perfektes Dinner"? Im privaten Kreis esse ich gerne etwas Gutes, ich möcht nicht zu noch mehr Essen animiert werden (á la - komm, du schaust so schlecht aus) und sonst möchte ich mich gut unterhalten. Das Essen steht nicht im Vordergrund, sondern die Menschen, die ich treffe. Mich nett unterhalten, sich endlich wieder sehen und kurzweilige Gespräche.
Gestern aber.... hm... Das war eine beispiellose Vorführung von Verhalten wie ich sie an einem gemütlichen Abend NICHT brauche.
Das Goldschühchen putzte wie eine Wilde die Küche, sah mich, strahlte mich an und jammerte 15 min über den Streß, den sie tagsüber hatte (Anm: sie hatte gestern frei). Meine Unterhaltung mit Sonnenschein unterbrach sie ständig (ohne sich zu entschuldigen) und machte ihm Vorwürfe ohne Ende (wieso hast du dort nicht angerufen, hast du das erledigt, die Mieter wollten wieder was, die Putzfrau).
Beim Essen unterbrach Goldschühchen wieder einmal und meinte, sie hätte eine neue Idee! Sie wolle nur mehr 20 Stunden arbeiten und... sie wußte auch bereits den modus operandi, der aber Sonnenschein offensichtlich zuwider war. Eine eheliche Diskussion entbrannte.
Sonnenschein zündete sich in der eigenen Küche eine Zigarette an (ich damit auch) und Goldschühchen zückte einen Aschenbecher von 3,5 cm Durchmesser. Eindeutige Aufforderung, nicht zu rauchen. Jeder weiß, daß ich Nichtraucherzonen akzeptiere, sofern sie ausgesprochen sind. Das kann sie nicht, schließlich raucht der Ehemann und damit fängt der subtile Terror an: Jammern über die Vorhänge (die sie bügeln müsse), Aufreissen der Fenster in Abständen von 10 min (am Ende des Abends hatte die Küche eine Zimmertemperatur von 14 Grad).
Bei solchen Aktionen werde ich immer leicht bockig und rauche doppelt so viel ;-)
Nach dem Essen blieben wir in der Küche einfach sitzen und redeten zunächst über Gott und die Welt. Sie blätterte in einem Bestellkatalog, sparte aber mit Kommentaren nicht. Danach obligatorisches, exzessives Putzen der Küche (begleitet von lautstarken Kommentaren) und sie zählte auswendig alle Gerichte der vergangenen Diät auf. Warf Sonnenschein vor, vielzuviel zu wiegen (ähm.. stimmt durchaus) und zwang ihm dann noch den letzten Apfelstrudel auf. Danach setzte sie sich und manikürierte & lackierte ihre Fingernägel.
Beim Erzählen ihres Urlaubs korrigierte sie Sonnenschein ständig wegen Nichtigkeiten, um plötzlich von der Glühbirne im Keller zu erzählen. Bei meinen Urlaubserzählungen stellte sie wiederholt fest, der Satellitenreceiver der Zentralstation ginge nicht.
Irgendwann blendeten Sonnenschein und ich sie mehr oder weniger aus. Daraufhin schmollte sie, stellte sich an die Wand (es zieht ja auf ihren Platz wegen den offenen Fenstern) und rezitierte die aktuellen Preise von Jakobsmuscheln, Rindslungenbraten, etc. Es wäre alles so unglaublich teuer. Da das nicht zog, mokierte sie sich über das Einschlafverhalten von Sonnenschein.
Kurz nach 11 Uhr verabschiedete ich mich. Am Heimweg fragte ich mich, ob ich jetzt auch so ein unmöglicher Gast wie in der Tv-Sendung wäre... Ich denke nicht. Ich versuchte heute wirklich, ihr entgegenzukommen, doch sie macht es einem wahrlich nicht leicht. Das nächste Mal sehen wir uns bei mir - Kataloge, Bücher und Nagelschere wird sie nicht finden. Was macht sie dann? Meine Küche putzen? Nein, ich vermute, sie schläft nach dem Essen einfach ein. Aber DAS schaue ich mir gerne an!
Nehalennia - 21. Sep, 12:00
Der gestrige Tag war durch einen "Lauf" geprägt. Alles ging wieder flott von der Hand, ich machte im Vorübergehen Sachen, für die ich sonst 4 Tage brauche. Und weil´s so gut ging, strich ich auch endlich das Stiegenhaus. Es sieht sensationell aus!
Das bißchen Kopfzerbrechen brachte mir das Konzert. Wider Erwarten fand sich zuerst keine Begleitung und dann: passend für das Police Revival jemand aus der Vergangenheit. Wir sahen uns zwar kurz Anfang des Jahres, doch davor sicherlich 13 Jahre nicht. Peter ist unverändert, so wirkte er zumindest. Unkompliziert, fröhlich, direkt.
Das Konzert begann mit so schlechter Abmischung, daß sogar ich es hörte. Zuerst runzelte ich die Stirn und fürchtete fast, das Geld schlecht investiert zu haben. Sting ganz gut, doch die anderen beiden...
Der Sound änderte sich bereits beim 2. Song, der Auftritt war weiterhin verhalten. Auch hier schien sich nicht viel geändert zu haben. Police war Sting. Die beiden anderen waren ruhig, verhalten, fast zu sehr non-chalant. Andy Summer spielte wohl auch in den letzten Jahren - die Solos waren solide und gekonnt.
Allerdings fürchtete ich kurz um Stewart Copeland. Er verausgabte sich bei einem Solo und rang sichtlich um Atem. Überhaupt wirkte er sehr angestrengt danach.
Nach dem 1. Drittel - ich weiß nicht, was geschah. Entweder wachten alle 3 endgültig auf oder ich versetzte mich in den Zustand einer 16jährigen. Plötzlich war alles vertraut, die Liedtexte dämmerten rechtzeitig aus dem Dunklen meines Gehirns und nichts konnte mehr das Konzert trüben. the Police galt ja ursprünglich als Punkrockband ;-) So von wegen Auflehnen gegen bürgerliche Werte ;-) Das Bürgertum dieser Generation shakte sich weg.
Every breath you take - Bilder aus der Jugend stiegen auf. Jeder um mich herum sang/grölte mit und betrachtete wohl die Bilder vor seinem geistigen Auge. Manche sentimental, manche sichtlich getroffen, viele verzückt.
Ich meinte noch zu Peter, sie hätten sich nicht wirklich verändert. Während des letzten Songs allerdings (den ich als einzigen nicht erkannte) wurden Schwarzweiß-Fotos von Police an die Videowand projektiert. oje... Plötzlich sah ich sehr wohl den Unterschied zwischen den jungen Police und den alten. Und dann schaute ich mir Peter, der sich ja auch nicht veränderte hatte, nochmals genauer an ;-)
Nehalennia - 20. Sep, 16:30
... heut ist nicht mein Tag... Zäh wie Kaugummi und nichts weitergebracht (außer mich selbst genervt). Einer dieser Tage wo man sich selbst nicht leiden kann!
Gut, auch in einer Auszeit kann so was vorkommen - ich muß nicht gleich ins Grübeln verfallen, ob ich noch ganz dicht bin...
Und Warten... ich mag nicht warten, ich hasse es.... vermutlich Grund für mein unrund sein!
Nehalennia - 18. Sep, 21:28
Das Leben spielt die Klaviatur der Dramaturgie rauf und runter. Mal Komödien, dann Dramen, vermischt mit Dokumentationen und Fantasy.
Die heutige Inszenierung wäre im Film fast unglaubhaft geworden, doch im realen Leben bekam die Szene einen Touch von fantastisch surreal.
Sternschnuppe erbarmte sich meiner, die, deren lebenslanger IT-Support gerade von den wechselhaften Launen des Regisseurs Leben etwas "gewandelt" wird. Er schaffte den Dolmetsch zwischen Laptop, Drucker und dem WLAN-Router. Anfangs war er offensichtlich schlecht gelaunt - was mich definitiv nicht mehr interessiert und entsprechend habe ich reagiert. Schlagartig kriegte er sich ein. Offensichtlich wollte er noch nicht gehen und unser Gespräch plätscherte über die Belanglosigkeiten des Lebens dahin.
Dann die Frage nach meinen Liebesleben. ??? Hä - was geht ihn das an? Aber bitte. Wohlerzogen kommentierte ich das Fehlen einer Alltagsromanze. Wahrheitsgemäß bemerkte ich, daß es so im Moment sehr fein ist. Grad jetzt mag ich mich auf gar nichts einlassen müssen.
Plötzlich mein Telefon. Beim Anblick des unbekannten Teilnehmers zögerte ich, nahm doch ab und fragte, ob er später erreichbar wäre. Nein, er rührt sich morgen. So plauderten wir 5 min Belangloses.
Und dennoch wurde ich scheinbar rot... Die Schnuppe schaute entgeistert, wurde ebenso rot und lachte dann fast hysterisch. Er freue sich für mich, da es mir gut ginge... Ich wäre so eine ganz andere... Ich habs ihm nur nicht ganz abgekauft.
Doch warum ist mir diese Szene des Lebens ein Kommentar wert? Weil es ein so unglaublicher Zufall ist? Ehrlicherweise bin ich mir da nicht sicher. Worum dann? ....
Nehalennia - 17. Sep, 21:15
Jeder (so denke ich zumindest) hat Unterwäsche. Werbung, Tv , Zeitschriften, Auslagen suggierren ständig den Sex-Appeal von Unterwäsche. Bislang blieb ich mehr oder weniger von diesem Versuch der Beeinflussung verschont.
Und doch scheint das nicht ganz zu stimmen!
Unterwäsche - glaubt man der Werbung, darf sie ausschließlich sexy und "heiß" sein. Hört man Männern so zu, tendiere ich dazu, den Kopf zu schütteln. Die meisten Frauen kennen die Entscheidungshilfe beim Ausmisten der Wäschelade: "Oh Gott, was ist das? Wenn ich einen Unfall mit diesem Ding hätte - wärs mir vorm Notfallsmediziner doch zu peinlich?" Wird frau bei der Beantwortung dieser selbstgestellte Frage verschämt, fliegt das Ding.
Im übrigen: ich muß mal eine Umfrage bei Notfallsmedizinern machen! Registrieren die männlichen Exemplare tatsächlich die Unterwäsche der Patienten??
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Für mich muß sie halbwegs vernünftig aussehen, vernünftig viel kosten und muß vor allem gut sitzen. Spitzen gehören für mich auf Vorhangstangen (und da nicht wirklich)!
Doch auf 2 Punkte lege ich wert: die Farbe muß halbwegs zum Getragenen passen (warum eigentlich?), BH und Slip sollten diesselbe Farbe haben und idealerweile sieht man die Unterwäsche nicht unter dem Getragenem.
Das restliche Getue um Unterwäsche nervt mich mehr als daß es mich tangiert. Das "Tamtam" rund um dieses Thema geht an mir zumeist vorbei und das Thema ist mir zu belanglos, um mir den Kopf darüber zu zerbrechen - dachte ich!
Weiß schien heuer DIE Sommerfarbe der Saison zu sein. In der City fielen mir 2 Damen auf. Erstere mit guter Figur, knallenger, weißer Hose und... einen altmodischen Slip, der sich ganz wunderbar durch den weißen Stoff durchgedrückt hat. Die gute strotzte von wirklich gutem Stil, selbstbewußten Auftreten, doch klassischer Baumwollripp mit extrabreiten Bündchen? Nein, ich starrte nicht! Selbst mir Blinden fiel das im Augenwinkel auf - daran erkennt man, wie deutlich sich das Teil durch die weiße Hose zeigte! Fiel das der Trägerin nicht auf?
Die zweitere verblüffte mich noch mehr: weniger gute Figur, knallengen, weißen Rock und.... schwarzen Slip. Ich war noch mehr verblüfft, daß ich so irritiert war. später fragte ich mich ernsthaft, ob ich etwa einen Modetrend übersehen hätte (was durchaus sein kann) - trägt man schwarze Unterwäsche unter weißer Kleidung?
Doch wenn nicht - Was denken sich diese Trägerin? Sie können doch nicht so verschlafen auftaumeln wie ich in der Früh! Und selbst ich schaffe zumindest diese Stilfrage trotz morgendlicher Unzurechenbarkeit.
Nehalennia - 17. Sep, 14:58
Gestern abend war der Abendhimmel am See atemberaubend. Ein dunkler, feiner Sonnenuntergang, der zunehmende Mond noch eine ganz schmale, aber sehr helle Sichel. Vermutlich einer der letzten, fast lauen Spätsommertage und die Nacht wolkenfrei und klar.
Die Sterne hangen tief - man hatte den Eindruck, sie "pflücken" zu können. Der große Wagen, die Kassiopeia erhellten nicht nur den Himmel, auch mein Gemüt.
In mir ruhend betrachtete ich lange mit einer nicht zu beschreibenden Dankbarkeit das Sternenfirmanent. Wie klein wir doch sind!
Auf der Heimfahrt verabredeten wir noch ein "sit-in" in Wien. Spät abends läutete noch das Telefon. Die verglühte Sternschnuppe. Eigenwillig... Seit er für mich "nichts mehr kann", die Strahlkraft erloschen ist, meldet er sich stetig, ist entgegenkommend, interessiert und zuverlässig. Dennoch wird er nicht zum Nordstern.
Nehalennia - 17. Sep, 14:29
Ha, herrlich! Lt. dem Würmchen ist zwar der Grund irgendein Saturntransit in der Venus, daß alles flutscht, ich glaub dagegen, daß ich jetzt wirklich endlich wieder ich selbst bin!
Gestern hab ich mit A & G nach dem Segeln noch gequatscht. Es war ein ausgesprochen netter Nachmittag. Im Reden stellte ich fest, wäre ich noch länger beim Donut gewesen, wäre ich vermutlich ein Burnoutfall. Ich mag so Aussagen nicht wirklich (heutzutage ist ja jeder gleich burnoutgefährdet), aber wenn ich so ganz ehrlich zu mir selber bin, dann hätt´s mich vermutlich wirklich "derwischt", wäre ich noch geblieben.
So vieles, das ich trotz größter Kraftanstrengung nicht mal anfangen konnte, flutscht jetzt. Selbst genäht hab ich endlich wieder! Einfach so nebenbei!
Sogar gestern am Abend den halben Schreibtisch aufgeräumt, und.. und.. und... genau! Es flutschte einfach.
Memo an mich selbst: schau, daß du nicht mehr in so ein Fahrwasser kommst...! Das Leben ist mit Lebensfreude einfach lebenswerter!
Nehalennia - 14. Sep, 12:51
Hach, was bin ich froh! Die Klane ist da und es läuft wie früher! Ein kurzes Telefonat, die jeweils andere kennt sich aus und schiebt unterlassungswürdige Kommentare.
Mit Tagesfreizeit seh ich sie auch unter der Woche. Zwar nur kurz - so auf einen Sprung, aber ideal!
Heute schnell mal einen Kasten auseinandergenommen, verschoben und wieder zusammengeschraubt und 2 haltende Hände für eine Montage! Sensationell!
Und dieses Mitdenken! Ich liebe es! Sie versteht, wenn ich wieder mal meinen Kopf wo liegen gelassen hab und ist die zuverlässige Beste!
Ich bin ehrlich sehr erleichtert, daß sie wieder da ist ;-) Merci vielmals!
Nehalennia - 12. Sep, 21:28
Gestern wieder Mäderltreff beim Wirten meines Vertrauens.
Der übliche harte Kern traf sich und die Männer waren schwer getroffen. Blieb doch - wie sonst auch an diesen Tagen - der Stammtisch den Mäderl vorbehalten und sie mußten das Fußballspiel von der Theke aus betrachten. Sie mußten ihr Hörvermögen anstrengen (schließlich hatten wir Vorrang und da braucht keine von uns die sonstige Lautstärke im Hintergrund) und mußten versuchen, unser Gegackere zu ignorieren.
Viel gelacht, viel gescherzt, viel gefrotzelt (die Schauspielerin fragte mich gleich zur Begrüßung, ob ich beim Möbelhaus versumpert bin). Ewig lang sind wir gesessen!
Und doch war manches anders. Oder mein Blick hat sich geändert. Mittlerweile hat sich hier ein Vertrauen aufgebaut und wir kennen uns - ich mein, wir kennen uns wirklich! Jede Veränderung wird bemerkt, allerdings nur kommentiert, wenn man meint, es "paßt".
Die Schauspielerin wieder lockerer als gegen Ende letztes Jahres. Sie wirkt nach all den Jahren immer noch frisch verliebt. Die Glückliche dieses Mal weniger glücklich. Sehr müde! Die Ärztin zwar eindeutig müde, aber lebensbejahend wie sie keiner kennnt. Wir freuen uns so für sie! So vieles hat sie die letzten Jahre mitgemacht und endlich steht sie auf der Sonnenseite! Die gute Seele - viel gedämpfter (kein Wunder bei einem Todesfall) und dennoch authentischer.
Wir kümmern uns umeinander, sind mitfühlend. Die Zeit einmal pro Monat gilt für uns alle als "Auszeit" vom täglichen Alltag.
"Neue" setzten sich dazu - nach Mitternacht auch Männer. Die Schauspielerin kennt das Lokal seit einer Ewigkeit, ich seit 14 Jahren. Die "Neuen" grad mal 2 Jahre... Wir reden von "früher", irgendwann das Thema Alter. Ich war erneut erstaunt, daß die Schauspielerin nächstes Jahr einen runden hat. Die "Neuen" glaubten uns beide nicht das Alter. ;-) Auch wenn´s vielleicht barmherzig gelogen ist, es tut einfach gut. Wir beide können mit der Zahl des Alters nichts anfangen und fühlen uns eher wie Anfang dreißig.
Ich bin dankbar für diese Menschlichkeit, die sich immer zeigt. Die Schauspielerin und ich sind die letzten (so wie auch die letzten Male) und reden offen über vieles. Klar und ohne Beschönigungen und sind froh, daß es uns allen wirklich gut geht!
Nehalennia - 12. Sep, 11:29
Daß es diese Tage mehr als sonst was regnet entging auch nicht mir. Der Regen hielt mich zwar Freitag vom Segeln ab (spürte aber genug Wasser), am Wochenende Vollzeug an und der Regen konnte mich.
Gestern war ich endlich bei dem schwedischen Möbelhaus (vergaß prompt das zu kaufen, das ausschlaggebend für die Fahrt war - Alzheimer läßt grüßen). Der Regen prasselte dort aufs Dach, ich saß herrlich entspannt auf einer Couch und genoß das Ambiente. Ein Blick durch die wenigen Fenster und auf die Wolkenmassen ließ mich erstarren - wie ein Blitz schoß mir die Frage durch den Kopf "Ist in meiner DG Wohnung alles zu?"
Adrenalin wurde ausgeschüttet, die Ganglien strengten sich an. Erleichterung macht sich breit. Ja, alles bis aufs Schlafzimmer (auf der Nicht-Wetterseite) und dort ist das Dachflächenfenster nur ca 10 cm gekippt. Das geht sich aus!
Beruhigt setzte ich meinen Bummel fort, wurde von einem Anruf vom Donut etwas aus dem Konzept gebracht, sodaß ich nicht mal die Schauspielerin hörte, die angeblich quer durchs Restaurant meinen Namen rief.
Daß ich alles im strömenden Regen ins Auto hievte, ist nicht der Rede wert. Schließlich bin ich nicht aus Zucker ;-)
Die Heimfahrt im strömenden Regen, auf der Nordbrücke kurz Sicht. Ha - was für ein Anblick! Ich sah Himmel! Die Weite und die Wolkenformationen brachten mich zum Grinsen. Genau! Trotz DG wohnung sehe ich eindeutig zu wenig Himmel!
Das Abholen des Posters - wie soll ich sagen! Da hatte ich doch den Schirm von der Klanen im Auto und mein Hirn reichte nicht zur Verwendung. Es waren doch nur 2 Häuserlängen ;-) Gut, daß das Poster gut verpackt war ;-)
Tropfend kam ich heimwärts und eine böse Vorahnung überkam mich. Ich ließ alles fallen und stürzte ins Schlafzimmer. Kurz traute ich meinen Linsen nicht! Ein ungläubiger Blick zum Fenster, das immer noch nur 10 cm gekippt war - wie kam so viel Wasser von dieser Seite ins Zimmer?? Daß der Parkett gebadet war - nun gut! Schnell aufwischen, er wird schon nicht mehr drunter leiden, sonst hätte er kein Parkett werden dürfen! Die Bücher am Nachtkasterl wellten sich - ähm... schnell mit dem nassen Pyjama notdürftig trockengelegt.
Ähm... das Leintuch klatschnaß inkl. Decke... ähm... die Matratze mehr als feucht... Ähm... wieso rinnt Wasser der Wand entlang??? Memo an mich, heute abend kein Licht am Bett aufdrehen - die Wasserspur führt exakt zur Lampe!!
Die Zeit drängte! Ich wollte zur P.tante. Tja, lassen wir den natürlichen Trockenvorgängen ihren Lauf. Schnell alles irgendwo aufgebreitet, damit gut Luft dazukommt und wieder raus aus der Wohnung.
Es scheint, als gehörten überraschende Naßzustände meiner Schlafplätze schon zum Alltag. Aber meine Ruhe, so damit umzugehen, verblüfft mich. Entweder hilflose Lethargie oder das endgültige Akzeptieren von Murphys Gesetz ;-)
Nachtrag: bis ich heimkam, war alles weitesgehend trocken und: meinem Gedächtnis wurde wieder auf die Sprünge geholfen ;-) Im feuchten Zustand riecht die Matratze nach Lavendel ;-) Und wieder mußte ich grinsen, auch wenn die Sternschnuppe endgültig verglüht ist.
Nehalennia - 12. Sep, 11:11
Stimmt - ich ahne wieder, daß ich so was wie Intuition hab. In den letzten Monate /Jahren traute ich mir selbst nicht über den Weg.
So schnell ich beim Begreifen/Arbeiten sein kann, so langsam bin ich im Vergleich mit anderen in manchen Belangen. Ich bin nicht 0815, ergo dessen auch hier nicht. Manches erscheint anderen viel zu langsam, aber es ist mein Tempo. Mühsam, langsam, aber beharrlich bewege ich mich mm für mm, aber ich brauche meist keine Wiederholungsschleifen.
Lernen durch Überforderung hasse ich. Ich halte es für unnötig.
Am Wochenende wurde wieder demonstriert, wie so was abläuft. Ich weiß im Voraus, es stresst mich. Warum setz ich mich dem aus?
Ich bin nicht feig, werde aber umso vorsichtiger, je mehr meine Umwelt zum Wahnwitz neigt. Diese Eigendynamik mag ich nicht. Ich hab bewiesen, besch.. Situationen meistern zu können - im Ernstfall schalte ich auf Automatik-Modus, doch wenn ich Ernstfälle bereits im Aufbau erkenne und erahne (im Gegensatz zu anderen), werde ich bockig und verfalle in Bewegungslosigkeit und Grant.
Ich merke meinen Unwillen über Harakiri-Aktionen. Warum macht jemand so was? Vertraut er auf sein Glück? Jedes Glück verleitet ihn zu noch mehr Wahnwitzaktionen. Ich mag nicht dabei sein, wenn ihn sein Glück verläßt. Jetzt weiß ich, an wen mich KTC erinnert... Ach du Schreck! Zwar anders, nicht ganz so selbstzerstörerisch, aber lebt er im Grunde ähnlich "als gäbe es kein morgen".
Im "hier und jetzt" zu sein (und sich NICHT vor morgen zu fürchten) unterschreibe ich mit meinem Blut. Es aber als Ausrede für verantwortungsloses Handeln heranzuziehen, finde ich letztklassig.
Meine Intuition liegt richtig - ich weiß, warum ich mich nie mit ihm eingelassen habe.
Auch der Nordmann legte für Aussenstehende/Nichtwissende Wahnwitzaktionen beim Segeln hin. Und dennoch höchstüberlegt, im Kopf stets Worst-case-Szenarien inkl. Handlungsänderungen. Ich mag waghalsige Situation, wenn man zu 99% weiß, was man tut. Das Wochenende war von 99% Nichtwissen geprägt.
Nehalennia - 10. Sep, 13:51
Nachdem ich gestern den ganzen Tag nicht die Wohnung verlassen hab, zog es mich heute trotz des Dauerregens hinaus. Zumal ich doch einiges besorgen wollte.
Entgegen meines Dauerschlurfoutfit, aus dem ich nicht rauskomm, schmiss ich mich heute quasi in leger-sportliche Schale. Farblich alles abgestimmt, sogar die braune Rauhlederjacke mußte es sein. Rauleder und Regen vertragen sich nicht? Ganz egal, ich hab doch seit meinem Abgang vom Donut endlich wieder einen Regenschirm - Marke: Gehsteigbreite. Mit diesem Ding kann mich nicht ein Regentropfen erwischt, außer er kommt wirklich horizontal.
Also auch noch schminken. Der Linsen wegen die kontaktlinsenfreundliche, auf Wasser basierende Wimperntusche. Wasserbasierung und Regen? Dank des Riesenregenschirms kein Problem.
Beschwingt hüpfte ich die Stiegen runter. Dank schicker Goretexschuhe mit rutschfester Sohle, die trotzdem elegant sind, kein Problem.
Ich bog um die Ecke in der Garage, streckte die Hand nach dem Regenschirm aus UND??? Genau!!! UND??? Er ist weg... Tief durchatmen! Dad anrufen, freundlich nachfragen, nichts... die Jungs unten fragen, nichts... KTC hebte nicht ab... Ich steige innerlich. Also gut! Egal, ich fahr eh mit dem Auto...
Doch Kurzparkzonenscheine wollen noch besorgt werden. Der Sprung visavis zur Trafik sollte machbar sein. Machbar schon, doch die ersten Flecken auf der Lederjacke...
Beim 1. Stop gelang es mir, einen Parkplatz vor der Tür zu bekommen. Unglaublich, wieviel Regentropfen auf ca 120 cm auf einen herabfallen können. Der Retourweg barg Gefahren. Ein Fußgänger touchierte mich im Gesicht mit seinem Regenschirm. Er hatte eindeutig einen Schirm Marke Gehsteigbreite. Neid macht sich breit und wird sofort von Mißtrauen abgelöst. Hat DER Typ MEINEN Schirm? Nein... falsches Firmenlogo.
Der nächste Stop wird zum Abenteuer und stellt sich als Materialcheck heraus. Der Parkplatz vor dem Möbelhaus ist vorzugsweise genau vor der Eingangstür ca 15 cm überflutet. Das Möbelhaus wurde gerade erst saniert. Planungsfehler oder hat eine Intelligenzbestie Zementstaub in den Abfluß gespült? Meine Schuhe bestanden den Materialcheck mit 1A (wußte ich dank der Ostsee bereits, war also eher unnötig), meine Jeans nicht. Sie sind eindeutig für so was zu lang.
Danach Parkgarage. Hach, warum nicht gleich? Hier wird man trotz regenschirmlosen Herumwandern nicht naß. Doch der Marmorboden zeigte, daß die Note 1A für die Schuhe doch zu hoch vergeben wurde. Rutschfeste Sohlen? Vielleicht auf einem Joghurtbecher, nicht am Marmorboden der SCN. Ich segelte gleich einem Mitbewerbsangestellten vom Donut in die Arme. Der Arme! Ich Arme!
Nächste Stop Blaustern - Kaffee mit Sternschuppe. Parkplatz wie gewohnt, doch der 5 min Weg kostete mich die Wimperntusche... Gottseidank machte mich der Engel hinter der Bar, die mir sofort meinen Kaffee brachte und merkte, wie erholt ich wäre (ich hätt sie umarmen können), auf die Wimperntusche aufmerksam. Das hätte noch gefehlt! Sternschnuppe hätte das womöglich als Freudenstränen des Wiedersehens gedeutet.
Der Weg retour vervollständigte die Flecken auf der Lederjacke dermaßen, daß sie jetzt gleichermaßen einfach dünkler ist. Auch gut! Man muß der Natur nur seinen Lauf lassen.
4 Stunden später in der Garage hoffte ich auf ein freudiges Wiedersehen mit MEINEM neuen, einmaligen, traumhaften Schirm.... Und da zerplatzte diese eine Seifenblase. Sniff! Und ich stieß einen Fluch aus: "Aug um Aug, Zahn um Zahn. Derjenige, der es wagte, den Schirm zu entwenden, möge heute von einem LKW horizontal geduscht werden!"
Ich, im 2. Namen Hexe, bin gespannt, wer mir heute noch in welchem Zustand begegnet! ;-)
Nehalennia - 7. Sep, 15:52
Heute schlug bei mir die senile Bettflucht zu. Selten genug, und damit ein Anlaß zur Freude. Herrlich! So früh aufzuwachen, sich selbst keine Vorwürfe zu machen, wieder zu lange geschlafen zu haben und bereits ewig mit der Klanen telefoniert!
Der gestrige Abend hat sicherlich auch dazubeigetragen.
So überdreht und aufgekratzt war ich schon lange nicht mehr - nicht mehr Herr/Frau der Lage, das Gedankenkarussel war nicht mehr zu stoppen. Jetzt merk ich erst, wie lange ich schon innerlich sehr ruhig lebe. Ich finde es sehr anstrengend, so völlig aus dem Häuschen zu sein. Ich sollte mir angewöhnen, mich in solchen Stimmungen ganz ruhig irgendwo hin zu verkriechen und mich nicht zu schwachsinnigen Aktionen hinreissen zu lassen. Die Stimmung an sich ist ja OK, nicht aber die völlig unüberlegten Handlungen.
Heute wird ein sensationeller Tag! (Huch, da ist schon wieder dieses neue Adjektiv ;-) - mein Ersatz für "nett"...
Nehalennia - 7. Sep, 08:59