Reha

Dienstag, 25. April 2006

Wia a strudeltaag… mit ganz wenig „Chili“

Es wird immer schwieriger… nein, nicht die Übungen, obwohl… wenn ich´s mir so recht überlege.. ;-) doch die auch (allerdings werden sie auch anstrengender)! Es wird schwieriger, in diesem Alltagseinerlei irgendwas Berichtenswertes zu finden.

Die ersten Tage der Eingewöhnungsphase, wo man noch ¼ stündlich den Kopf ob der abstrusen Auswüchse hier schüttelt, sind vorbei. Man wird so rasch assimiliert (obwohl ich mich wirklich versucht hab, zu wehren), dass man die obskursten Dinge als Normalität empfindet (während ich das schreibe, klingeln bei mir schon sämtliche Alarmglocken und –leuchten!!)

Die Morgenschwester irritiert mich nicht mehr, das Frühstück krieg ich ob meines Dämmerzustandes (der endlich aufgrund des komaähnlichen Schlafes wieder da ist) so gut wie nicht mit und die anderen Insassen… tja… man weiß, vor wem man hinter welcher Säule verschwindet, man weiß, wen man wie stoppt und mit wem man gefahrlos (=ohne anschließenden Depressionsanfall) kurz plaudern kann.

Man kennt den Ablauf und weiß, welche Regeln wie stark gebeugt werden können… Man kennt die Normen, bewegt sich darin ohne weitere Aufregungen.

Ich muß nicht erwähnen, dass ich heute einen Lagerkoller aufgrund der Langeweile hatte. Mir kam jemand am Gang entgegen und ich wusste, sie sagt, der Tee sei aus. Was passierte? „Zum Tee brauchen´s gar nicht gehen, der ist aus!“ Ich kenn jemanden, der mir dann und wann ein Hexendasein hat (welches Synonym passt hier? Hm… Die Sportliche? Nein, zu einfach… Hm… Die Fahrradbesessene… zu wenig Pep! Hm…. Die Dramatische! Ja! Sie wird mich zwar umbringen, aber sie weiß sicher, dass sie gemeint ist). Wo war ich also? Genau: die Dramatische unterstellt mir dann und wann ein Hexendasein, wenn ich was sage, was ich nicht wissen könnte. DAS hier (mit dem Tee) hat allerdings nichts damit zu tun, es passiert einfach jedes Mal, wenn ich die Frau am Gang hier sehe ;-)

Also war Lagerkoller angesagt und ich flüchtete nach Villach für 1 Stunde (damit ich ja wieder rechtzeitig zum Essen zurück bin)…

Dann kam aber das Highlight des Tages: Nach dem Abendessen trank ich meinen 3. Kaffee des Tages (ich kann ja schließlich meinen Körper keinen Kaltentzug von Koffein antun) und da setzte sich eine elegante Dame (rund Ende 60) zu uns. Elegantes, edles Kleid bis oberhalb der Knie (!), schöne Beine, hohe, weiße Stöckelschuhe, dezenter, aber teurer Schmuck, gut geschminkt, gepflegte Hände, frisch frisierte Haare, weiße Handtasche, lackierte Fingernägel (fragt mich nicht, warum ich das in dieser Reihenfolge aufschreibe ;-) Jedenfalls hat sie ein Mundwerk, das noch mal 3x extra erschlagen werden muß (das war ein Kompliment!), eine spitze Zunge, viel Selbstironie, wacher Geist! Wir plauderten so 20 min bis sie sagte: „Wissen Sie, ich bin 86 (ich bin nicht legasthenisch!), ich will noch leben und noch nicht vegetieren!“
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Wow! Sie war wirklich sehr beeindruckend und ich hab ein neues Vorbild für meine 90iger Jahre! Sie war grad in Hinterstoder langlaufen, sie hat 4 Urenkeln (ok, das wird sich bei mir nicht mehr ausgehen), lebt alleine, versorgt sich selbst. Hat eine Zweitwohnung in Aussee und lässt sich sicher nicht operieren, weil: sie will leben! Sie betont, sie ist hier auf Kur, nicht auf Reha und ich glaube ihr ihr Alter immer noch nicht ;-) . . . Sie erinnert mich sehr an die Tante Anni! Ich weiß nicht, ob die Einstellung aus medizinischer Sicht so gut ist, aber es scheint ihr selbst gut zu tun! Aber es gibt auch Wehrmutstropfen: sie hat in Wien kaum Freunde mehr: entweder sind sie gestorben oder „vegetieren“ in Pflegeheimen… Aber sie hatte nie Probleme, neue Leute kennenzulernen ;-)

Montag, 24. April 2006

Farben, die auflockern oder: welcher Typ nun?

Mein Fuß streikt immer noch ein bisschen… ich glaub, er mag es einfach im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen!

Heute kam Hr. Primar Dr. irgendwas höchstpersönlich – ein Mann nahe der Patienten (oder so ähnlich). Generell ist hier die medizinische Betreuung wirklich sehr persönlich. Hr. Primar war ob der Seltenheit dieses Bruches auch ganz verzückt und riet zu einer Knochendichtemessung (??) Was immer das auch ist, jedenfalls tippt er auf beginnende Osteoporose. Auf meiner Stirn stand offensichtlich „Schmarrn“ geschrieben, worauf er gleich erklärte: Mit blonden Haaren und blauen Augen wäre ich doch mehr der skandinavische Typ (- und??) und auch wenn ich scheinbar (???) jünger und sportlicher wirke, wären diese Typen anfälliger. Als ich auf meine südländischen Gene dank Mama hinweis, standen dagegen bei ihm mehrere Fragezeichen auf der Stirn LOL Er verkniff sich offensichtlich die Frage, ob ich Haare färbe 

Der Rest war eher „business“ as usual…

Aber heute fiel mir bei der Völkerwanderung von Therapie zu Therapie die unterschiedlichen Farben auf. Farben spielen hier im Organisatorischen, aber auch bei den Patienten eine große Rolle!

Die Therapiepläne sind auf unterschiedlichen Papier gedruckt (und das birgt auch unterschiedliche Konsequenzen):
  • die orangenen sind Rehapatienten (Nachtruhe 22.00 Uhr)
  • die blauen sind Kurpatienten (Nachtruhe 24.00 Uhr!!)
  • die weißen sind Ambulante (Nachtruhe selbst gewählt)
Ich frage mich, ob es auffällt, wenn ich in Villach meinen Therapieplan einfach auf blaues Papier kopieren lasse ;-)

Die Essenskärtchen:
  • da gibt es rosafarbene - sind in der 1. Schicht (11.30 bzw. 17.30)
  • die blauen sind in der 2. Schicht (12.30 bzw. 18.30)
hilft es, wenn ich meinen Namen einfach auf die blauen Kärtchen setze? bzw. ist ein Zusammenhang zwischen den blauen Therapieplänen und den blauen Essenskärtchen?? Fragen über Fragen....

Anmerkungen auf den Essenskärtchen:
  • rot ist auf alle Fälle zu befolgen
  • blau ist verhandelbar
Angeordnete Reduktionskost ist natürlich rot...

Hat man als "Orangene" (und dabei mag ich die Farbe wirklich) auch nur irgendeinen Vorteil? Ich sah bis jetzt erst einen Arzt (und der war nicht mein Typ)

Handtücher:
  • die weißen sind für Therapien
  • die grünen fürs Zimmer (und ja nicht bei den Therapien bzw. im Schwimmbad zu verwenden)
  • die blauen fürs Schwimmbad
was machen hier eigentlich Farbenblinde??

Die Farben bei den Patienten (hier outfitmäßig bezogen):
Männer: aus Prinzip weiß mit blau, braun oder grau kombiniert
Frauen: je älter desto farbloser und dunkler, je reicher desto "goldener"

Der größte Schrei heute war eine ältere Dame im Fitnessbereich, die in einem grauen Kaschmirpullover mit einer grauen Bundfaltenhose und flachen Pumps kam. Das kombiniert mit einem goldenen Gürtel, einer goldenen Handtasche und die Pumps waren natürlich auf golden. An jedem Finger mindestens 2 Ringe (golden natürlich). Aufgepeppt mit einer Spray-Frisur und ungefähr 2 cm dicken Make-up Schicht. Ohne Krücken (!) tänzelte sie herein, fragte, ob sie bei der medizinischen Therapie (ist ja wirklich ein blöder Name für den Fitnessbereich) richtig ist. Die Therapeutin musterte sie von oben bis unten und meinte, der Ort ist schon richtig, sie vielleicht nicht wirklich.

Als die Dame überriß, daß man unter Ergometer Fahrradfahren versteht, meinte sie entsetzt: "Also bisher hatte ich es noch nie nötig, mit dem Rad zu fahren!" - ich vermute ja, sie hat einen blauen Therapieplan ;-))

Bei unserem wohlverdienten Sit-in im Cafe gings heute sehr lustig her - ungefähr 15 Personen - quer über alle Altersgruppen und Bundeslandzugehörigkeiten - lachten und lachten und lachten... Herr Robert war zwar gnädiger als gestern, dennoch eher unerbittlich! Beim Zahlen sagte er zu mir "Laku noč" (Anm. gute Nacht auf Slowenisch/Kroatisch). Ich schaute ihn verdutzt an und fragte ihn, wie er auf die Idee kommt, daß ich ihn verstehe...?? Er drauf: "Ach, wegen dem Lachen, der ausladenden Gestik und Mimik und überhaupt!" Schließlich hätte ich ihn doch verstanden ;-)

Und da frag ich mich jetzt: welcher Typ bin ich? Eher skandinavisch oder südländisch? LOLOL

PS War eine rhetorische Frage, hier bitte: no comment! Da kann nur Blödsinn rauskommen ;-)

Sonntag, 23. April 2006

Premiere!! Ich erwarte Standing ovations ;-)

Ach! Ein wunderbarer Sonntag!

Lange geschlafen (dh in dieser Umgebung 8.45), noch länger gefrühstückt (allein!!! ohne Lebensgeschichten) und dann ab auf den Balkon!

Die Sonne schien, keine Wolke am Himmel und wäre ich nicht in einem Rehazentrum, hätte ich das Wort "kitschig" verwendet - der Spitalsgeruch läßt diesen Eindruck aber nicht aufkommen ;-)

Und dann fällt mir das Feuerzeug zwischen Balkongeländer und Balkonboden auf das Zwischendach (ungefähr 40 cm tiefer als der Balkonboden). Hm... die Sonne scheint, können Feuerzeuge explodieren?? Daraufhin fällt mir vor lauter Schreck auch noch die Zigarette runter (natürlich brennend)... Die Umwelt hier hat doch Einfluß auf mich - ich mach mir eindeutig zuviele Gedanken!

Der 25 jährige, 2 Balkone weiter, meint "na geh, hols doch einfach" - und... ich gebs ja nicht gerne zu, aber offensichtlich bin ich wirklich blöd. Ein Mann sagt quasi "spring" und ich spring wirklich ;-) Nein, ich weiß selbst, diese Geschichte ist nicht die Premiere ;-)
dh ich stieg vorsichtig über das Geländer und stellte dann erst wieder auf dem Dach fest, daß das Geländer mit so einem winzig durchlöcherten Gitter von außen verkleidet ist. Wie fühlt man sich auf einem Zwischendach (barfuß mit etwas geschwollenen Sprunggelenk) und merkt, man sich nicht so beweglich wie man es sein sollte - ich hätte ungefähr auf Schulterhöhe den nächstbesten Tritt gehabt! Mit Kletterschuhen und rutschfester Sohle vielleicht (und das nicht wirklich) - aber wozu trainiert man denn hier die Armmuskeln??? LOL, fluchend hab ich mich raufgezogen, mit Technik (oder Glück??) das Gewicht verlagert und dann ganz laaannggsssamm mein gesundes Bein über das Geländer geschwungen! Und das für ein Bic-Feuerzeug... Was sagte die Damen neben mir: "Warum sagten sie gleich, sind sie hier?"

KTC kam - wenngleich doch etwas später! Er hat verschlafen ;-))) Nomen est omen ;-)

Er warf mir am Parkplatz lässig die Schlüssel des Wagens zu und dann.... Tataa!!!!!!!! Ein Toyota hat nicht so ein strenges Kupplungspedal wie ein Volvo!!!!!!!!!!!!!!! Ach... ich schwelge immer noch! Sitz nach vorn, Spiegel verstellt (klassisch Frau halt) - ja Häschen, ich war auch angeschnallt ;-) und dann die erste.... und GAAAAAS! Bis Velden war ich so verzückt, daß ich es gar nicht genießen konnte.

Velden ist im übrigen zur Zeit etwas "abgefuckt" (sorry ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein) - Zwischensaison und nichts hat offen und Baustellen, wo der Blick nur hinfällt. Die Pläne für das sanierte Schloßhotel Velden (Eröffnung 2007) sind ein Graus und nicht mal der Yachtclub hat offen. Dafür haben wir einen netten Segler (ein Boot, nicht der Mann, der ein Segelboot steuert) gesehen - ich sag jetzt mal, das war ein 49er ;-) Er war auch später draußen und hatte wirklich einen irren Speed drauf! (Auch hier meinte ich das Boot, es war wohl ein Segel"mann" drauf, aber viel zu weit weg, um DAS beurteilen zu können) ;-)

Das Café bot überraschenderweise wirklich gutes Essen (es sah mehr nach Allerweltscafe mit Pizzeria aus), aber es war phänomenal! Wir haben geschlemmt und ich war verzückt!

Dann noch ein Abstecher nach Klagenfurt. Wenn man glaubt, in der Landeshauptstadt ist mehr los als in Villach.... Sackgasse! Dafür einige wirklich bemerkenswerte Gebäude (ich muß nicht erwähnen, daß ich gekonnt die Kamera liegen ließ) Einige Geschäftsportale lassen sich wirklich sehen und die Jugendstilbauten...

Dann fuhr ICH wieder zurück nach Velden und schwebte dann sehr bewußt - die kmh schreib ich jetzt nicht hier schwarz auf weiß, aber es kam dem Schweben sehr nahe ;-) Allerdings streikte danach mein Fuß wieder (er vergönnt mir ja nicht wirklich was)...

Den Sonnenuntergang genossen wir wieder in dem Parkcafé, plauderten über Gott und die Welt und dann gings schweren Herzens doch wieder zurück... Ich schwebte dennoch förmlich herein (daß machten die ausgeschütteten Endorphine) und dadurch war das Ankommen in der Realität nicht wirklich der Fall auf den harten Boden. Im Gegenteil! Ich ging noch zur Bar und feierte meine 1. Autofahrt im Jahr 2006 nach 4 Monaten und 6 Tagen Abstinzenz!!

Herr Robert, der Kellner, ist so das Gegenteil von empathisch und drehte bereits noch früher als sonst das Licht ab ;-( Aber nicht mal das kann mein Grinsen heute vernichten ;-))

KTC, nochmals danke für den schönen Tag und dieses wunderbare Erlebnis! ;-) Es war wirklich nett heute....Gute Nacht!

Samstag, 22. April 2006

heiß ersehnt und endlich da ;-)

das Wochenende! Bei meiner beruflichen Tätigkeit hab ich noch nie so erschöpft und so sehnsüchtig das Wochenende erwartet! Ich hab gestern abend noch mit der Kröte telefoniert, aber ich war so fix und fertig, daß ich fast während des Telefonats eingeschlafen war. Schön langsam begreife ich die Nachtruhe ab 22.00 Uhr ;-)

Mir tut jeder einzelne Muskel weh (von der großen Zehe - und das ist wahrlich kein Spaß - bis zur letzten Haarwurzel). Selbst heute hatte ich noch 2 Therapien. Eine "Belohnung" für die ganze Woche (Heilmassage) und dann noch Unterwassertherapie. Man sollte meinen, so ein bißchen unter Wasser mit den Extremitäten wackeln ist nicht anstrengend... Tja, man lernt nie aus! Jedenfalls bin ich heute schon trotz wirklich christlicher Zeit kaum mehr aus dem Bett gekommen... das war eher ein Kriechen ;-) Jedenfalls scheint es auch dem Fuß zu reichen - er spinnt schlicht und ergreifend... Böse Zungen würden behaupten, schau dir den Artikel des Hauptwortes an und du weißt, warum ;-)

Aber es war ein wunderschöner Tag - Sonne am Balkon - an dem auch meine Haut aufgrund Sonnenstrahlen gefordert wurde. Wie hoch liegt Villach eigentlich? Dem Dobratsch hätte ich die Sonnenkraft wohl zugetraut, Villach nicht... Aber ich vertrau mal den südländischen Genen und hoffte, daß sich das Rot wie von Zauberhand in leichtes Braun verwandelt ;-)

Und dann! Yeah - voll des Genusses!! Ab nach Villach... die Hundsmarke gut verstaut und dort erst mal den Vollkostgeschmack mit Mäcki vernichtet und dann... das erste Mal Shopping nach 4 Monaten und das ganz alleine!!!! Ihr wißt, Shoppen geh ich gar nicht gerne, aber das hab ich heute echt genossen!! Ganz dem Klischee einer Frau entsprechend ;-) Hmm.. jetzt fehlt zu meinen Auftritt in dem neuen Outfit nur mehr die Fähigkeit, sich in Stöckelschuhen fortzubewegen ;-)

Ein Eiskaffee im... tja... Parkhotel (?), der Standard von vorn bis hinten und retour (überraschenderweise warf ich nicht einmal einen Blick in den Karrierestandard) und zum Abschluß einen Spritz. Ich war angenehm überrascht, den auf der Speisekarte zu entdecken, aber Häschen, ehrlich, der/die in Verona war/en einfach Weltklasse, an den dieser hier nicht herankommt. Da sind ja meine besser ,-)

Und ich hab einfach die Mahlzeiten gespritzt! Fast ein Gefühl der Normalität... Allerdings gehöre dazu noch eine vernünftige Samstagabendgestaltung :-) Was mach ich - sitze im Café und lerne auch noch Angehörige der Patienten kennen... HILFE!!!! Und was sind die Gespräche? ne, ne... ein Vergleich aller bisher besuchten Rehakliniken. Argh!! 1 Ehepaar brachte es gemeinsam auf 8 Rehaaufenthalte (sie ist 58, er 65). Und was hab ich gelernt? St. Georgen ist tatsächlich wie ein Hotel geführt, in Bad Schallabach herrscht Sodom & Gomorrah (dort sollen aber die Zeiten noch strenger eingehalten werden) und Vigaun dagegen ist das Paradies.... Und da sollst nicht verzweifeln!!

Aber morgen kommt... tja, welches Synonym paßt hier: Bleifuss, KTC (=UTC + 3), Sail fast? hm.... Ersteres mag er sicher nicht, dritteres mag ich nicht, bleibt also KTC.... Genau! Morgen kommt KTC, allerdings trau ich mich keine Prognosen bzgl. des Zeitpunkts abzugeben ;-) Ich sag doch, KTC paßt perfekt ;-))) Leider scheint es in Kärtnen dzt. noch auf keinem See Boote zu geben, also werden wir uns was anderes einfallen lassen müssen :-)

Freitag, 21. April 2006

Die Resistance lebt!! bzw. nicht nur Stoff lebt ;-)

Yeah - ein bißchen bewegt sich hier ja doch (und damit mein ich leider nicht mein Gelenk)

Unterwassertherapie war angesagt! So hübsch in der Gruppe mit einigen Hüften und Knien (und damit meinte ich die Diagnosen, nicht die Anzahl der Hüften und Knien, die sich im Wasser befanden)... Weil ich doch grad so im Schwung war, legte ich meine freiwillige Schwimmrunde ein und das zu einer Zeit, wo das Dampfbad schon offen ist... Somit war ich doch einige Zeit im Wasser, dann noch im Dampf... Ich spiele mich mit meiner diskriminierenden Armgelenksmarke und siehe da, nicht nur Stoff lebt (gell, Klane) sondern auch Plastik ;-))) Dh ich kriegs jetzt endlich bei Bedarf runter und kann so tun, als wär ich keine "Insassin" (merkt ihr denn Unterschied in der Wortwahl? Zuerst Patient, jetzt Insassin... Kinder, ich muß aufpassen ,-))

Und siehe da, kaum bin ich beim Mittagessen, sagt die geschätzte 80 jährige Hüfte mit verschmitzten Grinsen: Ich hab mir dieses Ding (Regieanweisung: sie deutet auf ihr armbandloses Handgelenk) einfach runtergeschnitten - mach ich mich damit strafbar?" LOL

Und gleich gings weiter mit der resistance!! Mein Tischnachbar "Der Sir" - er ist hier wirklich eine rühmliche Wohltat - hat von der berüchtigten Diätologin zwar Standardkost zugesprochen bekommen, allerdings nur mit zuckerfreiem Dessert. Standardkost hätte heute eine Birne geboten, er bekam ein zuckerfreies Fruchtgelee, worauf er nur mehr den Kopf schüttelte und sich vermutlich fragte, was mehr Zucker beinhaltet (Birne oder Gelee). Was tat der "Sir"? Er setzte sein charmantestes Lächeln auf und entlockte doch glatt der gestrengen Kellerin noch eine Birne... LOL

Wo man hinsieht, Regeln werden gebogen. Zur Kältebehandlung kann man eigentlich kommen, wann man will - ist nur eine Frage der mitgebrachten Schokolade...

Siehe da, die Reduktionskost-Patienten haben - so wie ich(nein, ich bin nicht Reduktion, sondern Vollwert) - bereits Schüler der nebenanliegenden Tourismusschule gebeten, ihnen Essbares vom Billa mitzunehmen ;-))

Viva la resistance!!

Jetzt muß ich nur noch endlich einen der unzähligen Nachtportiere überzeugen, daß ich erst später heimwärts muß ;-) Aber immer wenn ich glaube, ich bin nahe des Ziels, hat der nächste Dienst und ich muß von vorne beginnen ;-) Wer weiß, ob die das nicht absichtlich machen...

Die Kurschattentante (ich erzählte bereits) konnte aber dennoch nicht die Regeln brechen. Sie wollte, daß sie mit ihrem Kurschatten im Wintergarten einen 2er Tisch bekommt (gibt es nur bei Besuch von Angehörigen, wenn diese satte Restaurantspreise bezahlen und das mind. 3 Tage vorher anmelden). Ne, ne! Das geht nicht. Daraufhin wollte sie, daß die gestrenge Sitzordnung umgestossen wird. Hier muß man bedenken, daß man nicht nur einen Tisch zugewiesen bekommt, sondern auch den Platz! Und wehe, du tauscht - trotz Einverständnis des Betroffenen - den Platz.... Da laufen sogar Angestellte Gefahr, einen Herzkasperl zu bekommen!

Jedenfalls hat sie´s falsch angelegt - gegen 10 € wärs vielleicht gegangen, nicht aber mit dem Schmollmund und zorniges Aufstampfen (wieder ein Beweis für Regressieren ;-))

Aber Mädel, halt durch! Viva la resistance!

Donnerstag, 20. April 2006

Review der ersten Woche

Puh, ein Drittel ist geschafft!!

Es geht hier ähnlich wie beim Urlaub. In der 1. Woche muß man sich erst einleben und alles hinter sich lassen und in der 2. Woche beginnt dann die Erholung. Doch genau in diesem Punkt unterscheidet sich Reha von Urlaub ,-))

Ich hoffe aber, daß die Müdigkeit und das völlige Ermattungsgefühl nach den Therapien nachlassen. Frau Doktor Oberarzt (ja, ja, so außertürliche Fälle sind gleich bei der Frau Oberärztin) war allerdings noch nicht wirklich von meinen Fortschritten angetan. Pfft - die, die mich kennen, wissen, wie ungeduldig ich bin und wie schlecht ich Fortschritte an mir feststelle, aber ich find, trotz der wenigen Therapietage hat sich ganz schön was getan... ok, das Stiegensteigen klappt gar nicht, aber sonst ;-)

Kurschattenmäßig - was soll ich sagen? Totale Finsternis ;-) Die 2 Aufrisse, die mir irrtümlicherweise gelungen sind, sind nicht mal das Hochziehen einer Augenbraue wert... Dabei soll es ja dzt. lt. den Therapeuten(diese scheinen bestens informiert zu sein und eine ähnliche Funktion wie der Friseur zu haben) zu einem vermehrten Aufkommen von Schatten geben. Entweder stehe ich dauernd im "Licht" oder ich scheine dazu offensichtlich keinen Blick zu haben. Sonst krieg ich (sofern nicht ich Teil des Systems bin) durchaus was mit, hier ist aber das völlige Gegenteil der Fall. Vielleicht, weil ich das meinen Kollegen hier gar nicht wirklich zutrau ,-)

Dh nein, nach genauerem Studieren fiel mir doch tatsächlich eine Kurschattengeschichte auf. Eine absolut hübsche zierliche Frau Mitte 40 (auch eine Selbstmörderin) angelte sich einen... tja.. wie soll ich sagen... selbst 3 Jahre allein mit ihm auf einer Insel.... nein danke! Aber was weiß man, vielleicht hat er ja sehr versteckte Qualitäten ;-)

Die hier Anwesenden... wie im normalen Leben auch gibt es die absolut mühsamen und dann wieder ganz entzückenden... Hin und wieder hab ich sogar ein deja vú! Ich mußte doch erst unlängst Trainings für Senioren abhalten und da war ich durchaus positiv überrascht, wie sich so manche weit über 70 noch verhalten und sich für neues interessieren. Und auch hier bin ich im Reha-Betrieb immer wieder völlig über Senioren verblüfft. Manche haben eine fast unübertroffene Schlagfertigkeit und manche überraschen mich mit der Tatsache, daß sie mit Laptop angereist sind und Internet surfen ;-))

Und dann gibt es wieder Fakten, die mich völlig erstarren lassen und nur mein Sarkasmus oder ein hysterisches Auflachen reissen meinen gelähmten Körper wieder weiter ;-)

Wenn irgendwo mit irgendwas um Punkt aus, daß hört es eigentlich schon 10 min früher auf. Schließlich zählt der Weg zum Verlassen des Gebäudes ja noch zur Arbeitszeit... Sind die Angestellten einer Sonderkrankenanstalt für med. Rehabilition (Gott wie DAS nur wieder klingt) eigentlich Beamte? Oder ist das ein privat geführter "Verein"?

Oder daß es in fast allen Therapieräumen "Radio Harmony" spielt.... Argh!! Kenn ich nicht, hörte ich definitiv noch nie und man kann sich an 3 Fingern abzählen, welche "Harmonie" es hier spielt. Ich hätte immer wieder Lust, einmal mit dem Ipod anzutanzen und überdimensional laut AC/DC zu spielen ;-)

Die meisten Patienten reden ja alle irgendwie an und erzählen so ihre Geschichten: das Verwaltungspersonal, das Servierpersonal, die Mitpatienten und so natürlich auch die Therapeuten. Diese können einem ja wirklich leid tun. Was mich aber erstarren läßt ist die Tatsache, daß DIESE dann anfangen zu reden, wenn ich nichts erzähle... Nein, danke! Ich hatte in meinem Leben genügend Lebensgeschichten, die ich gehört habe! Da liegt man bei der Massage (ah... die zweitägliche Belohnung für die körperlichen Anstrengungen), ich versuche mich zu entspannen, versuche, Radio Harmony wegzumeditieren und was ist: die Masseuse fängt an zu reden!! Da bin ich echt versucht zu sagen: Geht das auch ohne Reden? Allerdings traute ich mich noch nicht, einmal wagte ich das meiner Friseurin zu sagen und dann: der Schnitt war katastrophal ;-))

Allerdings bin ich ab morgen einer anderen zugeteilt - vielleicht hat diese ja das Schweigegelübde abgelegt ,-) Man soll die Hoffnung nie aufgeben ,-)

Mittwoch, 19. April 2006

Kater.... nein, nicht von Alkohol - Muskelkater!

Eines muß man ihnen hier wirklich lassen, sie (=Therapeuten) haben es erstaunlich schnell heraussen, was man kann und was man nicht kann. Auch schätzen sie sehr flott dasjeweilige Leistungsvermögen ein und so schnell kann man nicht schauen, wird der Therapieplan noch etwas verändert... Versteht mich nicht falsch, mir ist das absolut recht - 3 Wochen will ich hier nicht hauptsächlich herumsitzen und jammern, womit man das verdient hat und das man ja schon mit 2 Therapien am Tag überfordert ist ;-) von solchen Patienten gibt es hier genug und ich hatte immer schon den Drang, mich aus der Masse herauszuheben ;-)

Jedenfalls sieht mein Plan dzt. im Schnitt 8-9 Therapien vor und freiwillig geh ich noch schwimmen bzw. 1 Stunde spazieren - Man sollte nicht glauben, daß man da echt einen Muskelkater abbekommt. Gestern spürte ich ja nur den linken Fuß (no na), aber heute... ich traus mich ja kaum zuzugeben, ich hab einen Muskelkater im... eh schon wissen und was noch unglaublicher ist, in den Armen ,-) Sie waren ganz verblüfft, daß ich durchaus viel Kraft in den Armen hab, dann kam eine Vife auf die Idee zu fragen, wieviele Wochen ich auf Krücken ging (11 Wochen) und schwupsdiwup wurde das Gewicht erhöht, auf daß ichs jetzt echt spür ,-)))

Diese medizin. Therapieeinheiten sind ja sowieso immer ein Anschlag auf meine Lachmuskulatur ;-) Da gibt es Mitpatienten, die sich redlich plagen, dann aber die, die bei 2 kg aufschreien, übertrieben mit den Armen zittern, sich nur beschweren und dann noch der Therapeutin hinter ihrem Rücken die Zunge zeigen ;-) Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, daß der Mensch von der Wiege bis zur Bahre einen gewissen Kreislauf, wo infantiles Verhalten wiederkehrt, durchlebt - hach, DA bin ich wenigstens konsequent - infantil, wo´s nur geht ;-)))

Dann aufs Laufband! Lt. Wikipedia wird laufen wie folgt definiert: "sich in schnellem Tempo auf den Füßen vorwärtsbewegen, wobei die Sohlen sich jeweils kurzzeitig gleichzeitig vom Boden lösen dürfen, was bei der Sportart Gehen nicht erlaubt ist." Sagt ehrlich, würdet ihr 595 m in 20 min als laufen bezeichnen?? Der nächste Lachkrampf war vorprogrammiert! Ich laufe ja normal auch nicht wirklich schnell, aber das war nur ein langsames Schlendern... Doch auch hier: bewußt abrollen kostet zur Zeit echt noch Anstrengung. Aufgelockert wurde die Situation aber von einem 2maligen Knacksen meines Knöchels Richtung Achillessehne... Das 2. Mal war so laut, daß ich unfreiwillig sofort im Mittelpunkt dieser abstrusen Szene stand (was mir so gar nicht recht war). Ein rüstiger Pensionist eilte quasi wie der Ritter am Pferd zu mir, bückte sich, um mir wieder aufzuhelfen (ich brauch nicht erwähnen, daß ich schon wieder am Allerwertesten saß - und das bei der Geschwindigkeit) und dann: sein Kreuz!!! Auch das knackste LOLOL Die Therapeutin war leicht überfordert....

Das Abendessen - Gott war ich selig, daß es schon um 17.30 Uhr war! Ich hatte wirklich Hunger!!! - war geprägt von.... 3x dürft ihr raten! Nein, falsch, nicht Diagnosen - über dieses Stadium sind wir offensichtlich gerade hinausgerutscht... Nein, auch nicht Lebensgeschichten! Mein Gesichtsausdruck dürfte die meisten bereits abgeschreckt haben... Genau! Jetzt sind wir (Oh Gott, ich rede schon von wir) bei den einzelnen Therapien angelangt. Wer bei wem und überhaupt... Und ach ist das alles anstrengend! Ich erwähnte meinen beginnenden Muskelkater und was passierte mir mit den Pensionisten: "Ja mei, sans halt nichts gwohnt... Sie miassatn hoalt mehr Sport machen".... Ha, ha - Kinder, ihr stöhnt bei 3 Einheiten, ich hatte 11!!!!

Dienstag, 18. April 2006

1. Eindrücke des hiesigen Alltags...

Na bitte! Mein komaähnlicher Schlaf kehrt schön langsam zurück! Er sei gesegnet, ist aber noch verbesserungsdürftig! Die Aufweckorgie ab 6.00 Uhr hab ich bis 07.15 Uhr noch mitverfolgt. Ich wollte eigentlich brav um 08.00 Uhr schwimmen gehen, aber... dann überkam mich das Koma und so gings erst um eine wirklich christliche Zeit zum Frühstück (09.25Uhr).

Oh nein, ihr Ungläubigen, ich hab nur mein privates Date mit dem Schwimmen verschlafen, KEINE Therapie! Das ging erst später los...

Ich schlenderte so ahnungslos zur Elektrotherapie, dachte, hier könne ich genüsslich lesen oder vielleicht sogar dösen, aber dann: weit gefehlt!! Erstens wußte ich gar nicht, wofür diese Muskeln alle da sind, zweitens dachte ich nicht, daß das sooo grauslich ist, wenn sich mein Fuß völllig unmotiviert von selbst bewegt. Spannenderweise wird einem da auch ohne eigenes Zutun verdammt heiß ;-)

Noch eigenwilliger ist es, wenn sich ein Muskel trotz Strom nicht bewegt oder gar in die falsche Richtung den Fuß bewegt... Schaut durchaus spacig (wie schreibt man das??) aus...

Und Noch spaciger ist es, wenn die Frau "Oberstromgeberin" die anderen zur Seite scheucht und meint "laßt das - ich mach das!" und es auch nicht schafft, um dann gleich von Nervschädigungen zu sprechen... Wirkte wirklich sehr beruhigend auf mich und ich hatte einen unwiderstehlichen Drang, die ganze Chili-Schokolade auf einmal zu verdrücken!

Doch dann eines der wirklichen Highlights des Tages... Die "Klane" hat mich zwischen 2 Therapien (während ich phlegmatisch an der Bar einen Kaffee schlürfte) telefonisch erwischt. Ich brauch nicht extra zu erwähnen, daß im Bar/Café - Bereich das Telefonieren ABSOLUT verboten ist. Gibt es einen Unterschied zwischen ABSOLUT verboten und verboten? Gibt es auch ein RELATIV verboten? Die Kellnerin war aber offensichtlich aufgrund meiner gestrigen Einladung milde gestimmt und sah über einen verbalen Verweis hinweg. Jedenfalls tat es der "Klanen" leid, mich mit Alltagsproblemen zu belästigen... Ich sags Euch, klassiche Alltagsprobleme können eine fast beruhigende Wirkung auf mich haben ;-)

Noch ein "Highlight" - es gibt hier ein "Tee-Wartebankerl" ;-) Es gibt hier 2 Teestationen mit täglich differenten Tee (von Orangenschalen über Fenchel- bis hin zu Salbei). Dh täglich stehen 2 Teesorten zur Auswahl und ständig sind beide leer (ist mir fast unbegreiflich bei der Auswahl). Ich steh etwas neben mir (wie verhältnismäßig oft) und versuchte, vermutlich debil dreinschauend, noch Tee zwecks Flüssigkeitsaufnahme (die Ansprache der Diätologin hat sich eindeutig ins Hirn gebrannt) zu ergattern. Doch da: Kichern von einer Bank hinter mir und: "der Tee ist aus, kummen´s, setzen´s sich hier her, daß ist nämlich des Wartebankerl"

?
?
Ich dachte echt, ich werde auf die Schaufel genommen, aber...! Siehe da - es war ihr Ernst.... Hilfe!!!!!!!!!!

Das alles endete natürlich heute in einem sehr bockigen Verhalten meinerseits. Ich aß in der 1. Schicht (der aufmerksame Leser merkte sich, 17.30!!) ohne mich hetzen zu lassen. Selbst das Servieren (nein, eigentlich das Schleudern des Tellers ähnlich einer Frisbeescheibe) der Nachspeise während ich mit der Hauptspeise noch nicht mal zur Hälfte fertig war (die Diätologin wär sicher stolz auf mich gewesen) konnte mich aus der Fassung bringen. Beim abendlichen Rundgang entdeckte ich einen Wegweiser zu einem Klettergarten - eh klar, ich machte mich auf den Weg (fand ihn aber noch nicht) und ich versuchte, mit dem Nachtportier so lange zu schäkern, daß ich länger wegbleiben dürfe (leider noch kein Erfolg, aber so schnell geb ich mich nicht geschlagen!)

Als dann, morgen erneut in den "Kampf" ;-)

Montag, 17. April 2006

Kurschatten, Kurschnuppen oder Sternschnuppe?

Ostermontag und wieder nichts in Richtung Therapie! Ist ja klar, schließlich kriegt die Anstalt ja hier nach Tagen bezahlt und Feiertag ist schließlich Feiertag!

Heute hatte ich´s ja beim Frühstück ganz gut heraussen: sich demonstrativ mit dem Blick zum Fenster hinaus setzen und auf keine Zurufe zu reagieren, bringt zumindest 20 min gesprächsfreies Frühstück! Immerhin! Von den restlichen 20 min (in denen mindestens 20x erwähnt wurde "hab ich schon erzählt, mein Mann kommt mich heute besuchen?") will ich lieber schweigen....

Ich schaute mich so um und stellte erneut fest: eine Grundlage für Kurschatten gibt es für diejenigen in meinem Alter nicht ;-) Dabei wurde ich vor der Reha aufgeklärt, daß der Begriff "Kurschatten" gar nicht mehr so gerne gehört wird, da "Schatten" so etwas Negatives beinhaltet. .. Daher werden die ehem. Kurschatten jetzt Kurschnuppen (als Hinweis für was vergängliches - puh, richtig reflektiert diese Wortkreation) genannt.

Mein Gott, müssen diese "Worte schaffen Wirklichkeit"-Typen immer wieder alt eingesessene Worte, die jeder kennt, verunstalten? ;-)

Jedenfalls erneut Besuch, von Sternschnuppe... :-) Diese Bezeichnung erläutere ich jetzt nicht weiter ,-)

Ab zum Weissensee, der auf 930 m liegt. Daß am Dobratsch noch Schnee liegt, war mir ja bei 1750 m durchaus klar, aber auch noch auf 930 m?? Was mich noch mehr verblüffte, war das Eis am See! Bei Gott nicht so dick, daß man drauf gehen konnte, aber draufgestanden (auf einem kleinen Fleck) sind wir durchaus.

Wie war das nochmal? Unter welchen Bedingungen lt. Geo bilden sich stabförmige Eiskristalle aus? Jedenfalls waren diese total beeindruckend. Sternschnuppe holte einen Eisbrocken aus dem See (ein Konglomerat aus lauter Stabkristallen, die dann leicht zu zerbrechen waren) - das sah aus wie das Schloß der Eisprinzessin!

Dann nach Villach zum Essen, wo uns erneut Regen heimsuchte. Villach hat wirklich nichts - die Kulisse bei der Drau ist ja ganz nett, aber abseits der Fußgeherzone... wie soll ich sagen? Wir sind die Randgebiete noch abgefahren und: nichts....

Überhaupt fallen mir einige eigenwillige Dinge auf: zB haben die Fahrrandbegrenzungsdinger (die mit den weißen bzw. roten Reflektoren) an der Außenseite so gelbe windräderartigen Dinger montiert, die sich in der Waagrechten drehen. Noch dazu sind sie sehr zufallsartig (im Ortsgebiet und außerhalb, in einer Kurve und in Geraden, aber nicht bei allen) montiert. Ich griff zum Telefon, rief den gebürtigen Kärtner "Täuschen&Tarnen" an und hinterließ diese Frage auf der mailbox. Offensichtlich wußte er nichts damit anzufangen (oder ich hab mich nicht genau ausgedrückt), denn er rief mich mit den Worten "nimmst du Drogen?" an (er war schon immer sehr frech, ein Kärtner halt). Nach kurzer Aufklärung erläuterte er diese Dinger (um Wildwechsel aufgrund der bewegenden Reflektoren zu verhindern), auf die Frage der Örtlichkeiten wußte er auch nichts zu antworten, außer daß da wohl wer "bsoffen" war ;-)

Auch Sternschnuppe wollte durchaus live das Thermenhofleben sehen (er glaubte wohl meinen Schilderungen nicht). Ich dachte an gestern (so von wegen kaum Ältere), doch wir waren früher dran. (Anm: sorry, daß das ja fast ein bißchen wie nach Jagd klingt ;-) Die 2. Abendessenschicht zuckelte an uns vorbei und Sternschnuppe war wirklich voll des Mitgefühls für mich! Beim Anblick des Krankenbetts brach er nur mehr in schallendes Gelächter aus und das Mitgefühl verschwand wohl kurzfristig.

Dann noch ein langer Spaziergang und ich sträubte mich förmlich, hier her zurückzukommen. Dann hier wieder allein, verflog das Urlaubsgefühl und ich wurde schlagartig in die Realität meiner Patientenkollegen geholt: "Ja hallo! Wieder zurück? Wer war denn das? Ihr Kurschatten?"

Sonntag, 16. April 2006

Ostern mit Häschen und quasi Urlaub!

Ach, was für ein Tag!

Begonnen mit einem schlimmen Frühstück steigerte sich der Tag zusehends. Zuerst stolperte ich - auf dem Weg zum Schwimmen - über ein Osternest, das vor der Tür lag. An sich eine sehr aufmerksame Geste, allerdings glaubte sofort das harte Ei dran - weil ich es einfach nicht sah! Versteckt man nicht Osternester? Aber klar, wenn ich es schon nicht sehe, sondern draufsteige, wie erst gänge das mit den anderen?

Muß einem hier eigentlich jeder vor meinem 2. Kaffee ungefragt seine Kranken- und Lebensgeschichte erzählen?? Leider war ich noch nicht munter genug, um Befehle an meine Motorik zwecks Flucht zu erteilen...

Doch dann kam Häschen ;-) Häschen, verzeih mir die Entlehnung dieses Namens, aber es trägt doch zur Anonymität bei ;-)

Jedenfalls kam Häschen, um mich auf andere Gedanken zu bringen! Und brachte auch noch einen Schokohasen mit (plus Chili-Schoko für meine angeschlagenen Nerven) - Beruhigt Chili eigentlich oder putscht es auf?

Dann gings zum Bachmann! Ein 1A-Lokal und hatte nichts mit Vollwertkost zu tun ;-) Da gab es Lachs-Weißwurst, Lachs-Leberkäse und auch wenn es abstrus klingt, es schmeckte hervorragend! Und lenkte Häschen eindeutig von meinen Schilderungen des Alltags hier in Villach ab ;-) Ich kanns verstehen... Aber kaum bin ich alles losgeworden, begann für mich ein richtiges Urlaubsfeeling!

Auf dem Weg zum Millstädter See via GPS fuhren wir sehr ... wie soll ich sagen... kleine, steile Straßen. Ist war Einstellungssache (ich mein, im GPS), aber das hatte sicher ein Eigenleben. Doch wir hätten auf einer anderen Route wirklich was versäumt! Wäre noch strahlendes Wetter gewesen, wäre es fast kitschig gewesen. Dann entdeckte Häschen eine Abzweigung zu einer Kartbahn mitten in der Wildnis!

Ach, das hätt ich durchaus gemacht! Mit dem linken Fuß bremst man ja nur und bekanntlich verliert der, der bremst... Allerdings war die Kartbahn noch offiziell geschlossen. Dann gabs dort noch eine Paintballarena, eine Motorcrosstrecke und ein Flugrettungsnotfallshubschrauber inkl. Ladeplatz in einer völlig gottverlassenen Gegend! Da frag ich mich doch, was war zuerst da: der Hubschrauber oder die Motorcrossstrecke? Jedenfalls Synergien in beide Richtungen - quasi veranschaulichtes Business Development!

3 mutige waren auch auf der Strecke, wobei der kühnste wirklich sagenhafte Sprünge hinlegte! Sehr beeindruckend... Jedenfalls stellten wir fest, die müssen noch in einem Alter sein, wo sie noch nicht mal wissen, was Bandscheiben sind ;-)

Der Millstädter See wollte uns nicht (es schüttete), so machten wir Villachs Zentrum etwas unsicher! Klein, aber fein mit einer sehr netten Kulisse. Doch an der Drau entlangzuspazieren und in Gärten einer großen Wohnhausanlage "hineinzuspensteln" hatte was! Da waren von Gartenzwergengärten, über "wildromantische", gespickt mit "kinderfreundlichen", "englischangehauchten", "unkrautbevorzugende" bis hin zu sehr "introvertierten" Gärten alles auf ca 300 m vorhanden ;-)

Zurück im Thermenhof (ja, es klingt wirklich nach Hotel) wollte Häschen einige der von mir Geschilderten live erleben - und was ist? Das Café wirkte wirklich nach Café, der Empfangsbereich nach Hotel und selbst die Rezeptionistin war freundlich! Unter den Anwesenden fand man weder "überwutzelte" noch "Vierbeiner" - dafür lauter verhältnismäßig Junge! Da frag ich mich doch wirklich, hatte ich eine selektive Wahrnehmung oder waren das alle Angehörige????!!!!

Nochmals vielen Dank für den lieben Besuch und die Bescherung eines "Urlaubstages" ,-)

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